Jin Yong

Jin Yong, 2007

Louis Cha Leung-yung, GBM, OBE (chinesisch 查良鏞 / 查良镛, Pinyin Zhā Liángyōng, Jyutping Caa4 Loeng4jung4, kantonesisch Cha Leung-yung; * 6. Februar 1924, Haining, China; † 30. Oktober 2018, Hongkong)[1][2], besser bekannt unter dem Autorenname Jin Yong (金庸, Jīn Yōng, Jyutping Gam1 Jung4), war ein chinesischer Wuxia-Romanautor.

Zwischen 1955 und 1972 schrieb er 14 Romane und eine Kurzgeschichte. Mehr als 100 Millionen Exemplare seiner Werke wurden weltweit verkauft[3] und übersetzt in viele Sprachen wie Birmanisch, Englisch, Französisch, Indonesisch, Koreanisch, Japanisch, Thailändisch und Vietnamesisch. Die Bücher wurden außerdem als Filme, Fernsehserien, Comics und Computerspiele adaptiert.

Leben

Cha stammte aus einer akademischen Familie mit lang zurückreichender Geschichte. Er wurde 1924 als zweites von sieben Kindern in Yuanhua, einer Großgemeinde in Haining in der Provinz Zhejiang, zur Zeit der Chinesischen Republik geboren. Er hat drei Brüder und zwei Schwestern und war als Vetter mütterlicherseits mit dem Dichter Xu Zhimo verwandt. 1944 studierte er eine kurze Zeit an der damaligen „Zentralen Politischen Hochschule“ (中央政治大學)[4] in Chongqing, die aufgrund des Chinesischen Bürgerkriegs ihren Sitz heute in Taipeh hat.[5] Aufgrund eines hochschulpolitischen Zwischenfalls wurde Cha von der Hochschule exmatrikuliert und war danach eine Zeit lang in der Zentralbibliothek tätig. Nach Ende des Pazifikkriegs kehrte er in seine Heimatstadt zurück und arbeitete dort als Außendienstmitarbeiter des Zeitungsblatts Dōngnán Rìbào (東南日報 – „Südost-Tageszeitung“)[6] von Hangzhou. 1946 setzte er sein Studium an der Universität Soochow fort und war 1947 zwischenzeitlich bei der Zeitung Ta Kung Pao (大公報)[7] in Schanghai als Übersetzer tätig. Ein Jahr später, 1948, nach seinem Universitätsabschluss wurde er vom Zeitungsverlag Ta Kung Pao nach Hongkong versetzt. 1952, als Drehbuchautor und als Redakteur der Zeitungsbeilage der Hongkonger Zeitung Hsin Wan Pao (新晚報 – „Neues Abendblatt“),[8] lernte er dort Liang Yusheng (梁羽生),[9], einen Wuxia-Romanautor mit dem Pseudonym Chen Wentong[10], kennen und schrieb 1955 seinen ersten Roman, Shu Jian Enchoulu – The Book and the Sword (書劍恩仇錄).[11][12][13][14][15] 1959 gründete Cha mit Shen Pao Sing (沈寶新)[16] die Zeitung Ming Pao und war zugleich der Chefredakteur der Zeitung.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Ehrendoktor verschiedener Universitäten[17]

Werke (Auswahl)

  1. The Book and the Sword
    Shū Jiàn Ēnchóulù (書劍恩仇錄 / 书剑恩仇录)
  2. Sword Stained with Royal Blood
    Bìxuějiàn (碧血劍 / 碧血剑)
  3. The Legend of the Condor Heroes
    Shèdiāo Yīngxióngzhuàn (射鵰英雄傳 / 射雕英雄传)
  4. Fox Volant of the Snowy Mountain / Der Fliegende Fuchs vom Schneeberg
    Xuěshān Fēihú (雪山飛狐 / 雪山飞狐)
  5. The Return of the Condor Heroes
    Shéndiāo Xiálǚ (神鵰俠侶 / 神雕侠侣)
  6. The Young Flying Fox
    Fēihú Wàizhuàn (飛狐外傳 / 飞狐外传)
  7. White Horse Neighs in the Western Wind
    Báimǎ Xiào Xīfēng (白馬嘯西風 / 白马啸西风)
  8. Blade-dance of the Two Lovers
    Yuānyāngdāo (鴛鴦刀 / 鸳鸯刀)
  9. The Heaven Sword and Dragon Saber
    Yǐtiān Túlóngjì (倚天屠龍記 / 倚天屠龙记)
  10. A Deadly Secret
    Liánchéngjué (連城訣 / 连城诀)
  11. Demi-Gods and Semi-Devils
    Tiānlóng Bā Bù (天龍八部 / 天龙八部)
  12. Ode to Gallantry
    Xiákèxíng (俠客行 / 侠客行)
  13. The Smiling, Proud Wanderer
    Xiàoào Jiānghú (笑傲江湖)
  14. The Deer and the Cauldron
    Lùdǐngjì (鹿鼎記 / 鹿鼎记)
  15. Sword of the Yue Maiden
    Yuènǚjiàn (越女劍 / 越女剑)

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Commons: Jin Yong – Sammlung von Bildern

Einzelbelege und Anmerkungen

  1. 武侠小说泰斗金庸逝世 享年94岁 – Koryphäe der Wuxia-Genre Jin Yong mit 94 Jahren verstorben. In: 3g.163.com. 30. Oktober 2018, archiviert vom Original am 30. Oktober 2018; abgerufen am 30. Oktober 2018 (chinesisch).
  2. Karen ZHANG, SU Xinqi: Friends and family pay final respects to Chinese literary giant Louis Cha ‘Jin Yong’. In: South China Morning Post. Alibaba Group, 13. November 2018, archiviert vom Original am 15. November 2018; abgerufen am 5. September 2020 (englisch).
  3. Sheila Melvin: A Book Battle in China to Make the Critics Blush. In: iht.com – International Herald Tribune. The New York Times Company, 20. Juni 2000, archiviert vom Original am 12. Juni 2008; abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  4. Die Zentrale Politische Hochschule (chinesisch 中央政治大學 / 中央政治大学, Pinyin Zhōngyāng Zhèngzhì Dàxué, Jyutping Zung1joeng1 Zing3zi6 Daai6hok6 – „Zentrale Hochschule für Politik“)
  5. Wayne Lee: 金庸客棧 – 金庸小傳:金庸生平簡表 – Jin Yongs Herberge – Jin Yongs Kurzbiografie: Jin Yongs Leben in Kurz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: cwin.com. 1996, archiviert vom Original am 8. August 2007; abgerufen am 5. September 2020 (chinesisch, Kurzbiografie von 1924–1994).
  6. Die Dōngnán Rìbào (東南日報 / 东南日报 – „Südost-Tageszeitung“)
  7. Die Ta Kung Pao (大公報 / 大公报, Dàgōng Bào, Jyutping Daai6 Gung1bou3 – „Unparteiische Zeitung“)
  8. Die Hsin Wan Pao (新晚報 / 新晚报, Xīnwǎn Bào, Jyutping San1 Maan5bou3 – „Neues Abendblatt“)
  9. Liang Yusheng (梁羽生, Liáng Yǔshēng, Jyutping Loeng4 Jyu5sang1).
  10. Liang Yushengs Autorenname lautet Chen Wentong (陳文統 / 陈文统, Chén Wéntǒng, Jyutping Can4 Man4tung2).
  11. Shu Jian ĒnchouluThe Book and the Sword (書劍恩仇錄 / 书剑恩仇录, Shū Jiàn Ēnchóulù, Jyutping Syu1 Jim3 Jan1sau4luk6 – „etwa: Aufzeichnung über Literaten, Kampfkünstler, Dankesschuld und Vergeltung“)
  12. 书剑(書劍)– shūjiàn. Begriff. In: zdic.net. Abgerufen am 17. August 2021 (chinesisch, englisch, der Begriff „书剑(書劍)– shūjiàn“ bedeutet wörtlich: Buch und Schwert, aber sinngemäß: sich sowohl in der Literatur und Kampfkunst bilden).
  13. 恩仇 – ēnchóu. Begriff. In: zdic.net. Abgerufen am 17. August 2021 (chinesisch, englisch, der Begriff 恩仇 – ēnchóu bedeutet etwa: Gunst und Hass).
  14. 录(録)– lù. Begriff. In: zdic.net. Abgerufen am 17. August 2021 (chinesisch, deutsch, englisch, französisch, der Begriff 录(録)– lù bedeutet etwa: protokollieren, dokumentieren, aufzeichnen, aufnehmen bzw. Aufzeichnung, Niederschrift).
  15. 录(録)– lù. Begriff. In: dict.leo.org. Abgerufen am 17. August 2021 (chinesisch, deutsch).
  16. Shen Pao Sing (沈寶新 / 沈宝新, Shěn Bǎoxīn, Jyutping Sam2 Bou2san1)
  17. a b c Louis Cha Awarded French Honor of Arts. In: china.org.cn. Abgerufen am 10. November 2021 (englisch).

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Jin Yong, July 2007.jpg
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Photo of Jin Yong (金庸 / Louis Cha)