Jimmy Barnes

Jimmy Barnes 2014

Jimmy Barnes (* 28. April 1956 in Glasgow, Schottland; geboren James Dixon Swan), Spitzname Barnesy,[1] ist ein australischer Rockmusiker. Mit 14 Nummer-eins-Alben ist er der erfolgreichste Musiker in den australischen Charts.[2]

Karriere

Als Jimmy Barnes vier Jahre alt war, wanderte seine Familie von Schottland nach Australien aus und ließ sich in Adelaide nieder. Ursprünglich hieß er James Swan, seinen neuen Nachnamen hat er von seinem Stiefvater aus der zweiten Ehe seiner Mutter.

Als Jugendlicher spielte er zuerst in einer Band namens Tarkus, bevor er sich mit 17 Jahren als Sänger den Musikern anschloss, die Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre als Cold Chisel über Australien hinaus bekannt wurden. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs trennte sich die Band und Barnes startete sofort eine Solokarriere. Nur wenige Monate, nachdem das letzte Bandalbum im April 1984 auf Platz eins in Australien gelandet war, veröffentlichte er sein Solodebüt Bodyswerve, das ihn wieder an die Chartspitze zurückbrachte.

Nachdem im Jahr darauf sein zweites Album Working Class Man erneut auf Platz eins landete, versuchte er an den internationalen Erfolg, den er mit der Band gehabt hatte, anzuknüpfen. In den USA erschien eine Neuzusammenstellung aus seinen ersten beiden Alben unter seinem Namen als Titel und es verpasste nur knapp die Top 100 der Albumcharts, ebenso wie das folgende Album Freight Train Heart, das in Australien seine dritte Nummer eins wurde. Dafür konnte er in den USA zwei Songs in den Hot 100 platzieren. In Europa erschien die Zusammenstellung unter dem Titel A Week Away from Paradise, konnte aber nur vereinzelt Erfolge verzeichnen, zum Beispiel in Schweden, wo dieses und das Nachfolgealbum unter die Top 25 kam.[3]

In Großbritannien hatte Jimmy Barnes nur einen einzigen Hit, eine Coverversion des Easybeats-Songs Good Times aufgenommen zusammen mit der Band INXS, die zudem noch vom Soundtrack des Films The Lost Boys stammt. Sie kam 1987 in die UK-Charts und war in Neuseeland sogar ein Nummer-eins-Hit. Im selben Jahr hatte er mit Too Much Ain't Enough Love auch seinen einzigen Nummer-eins-Hit in Australien unter seinen bislang zwölf Top-10-Hits. In den USA war es ein Nummer-3-Hit in den Mainstream-Rock-Charts.

Während er international den Erfolg nicht aufrechterhalten konnte, setzte sich die Serie seiner Top-Alben fort. Mit der Live-LP Barnestorming, Two Fires und Soul Deep setzte er bis 1991 seine Serie von Nummer-eins-Alben fort. Letztgenanntes Album ist eine Reminiszenz an den Soul und R&B der 60er Jahre und enthält Coverversionen alter Hits zum Teil zusammen mit anderen Künstlern. Mit John Farnham nahm er zum Beispiel When Something Is Wrong with My Baby auf, das als Single Platz drei erreichte. Mit Tina Turner nahm er ihren alten Hit River Deep, Mountain High auf, der zusammen mit einer gemeinsamen Aufnahme von Turners damals aktuellem Hit Simply the Best auf Single erschien. Mit über 600.000 verkauften Exemplaren war Soul Deep Barnes’ erfolgreichstes Album und das meistverkaufte Album des Jahres in Australien.

Obwohl der Erfolg durch die gesamten 90er Jahre anhielt und auch die folgenden drei Alben wieder alle auf Platz zwei der australischen Charts landeten, brachten ihn sein sorgloser Umgang mit Geld und seine aufwändigen Produktionen und Touren in finanzielle Schwierigkeiten, so dass er Mitte der 90er seinen Besitz verkaufen und zeitweise ins Ausland ziehen musste.

Jimmy Barnes 2006 in Sydney

Während seiner ganzen Solozeit gab es immer wieder Gerüchte um eine Wiedervereinigung von Cold Chisel und immer wieder hatten alte Aufnahmen und Zusammenstellungen der Band Erfolg in den Charts. Und 1997 kam es dann tatsächlich zu einer Neuauflage, die zum Nummer-eins-Album The Last Wave of Summer führte. Danach gab es zwar immer wieder den ein oder anderen gemeinsamen Auftritt mit den alten Bandkollegen, aber bereits 1999 setzte Jimmy Barnes seine Solokarriere mit dem Album Love and Fear fort. Im Jahr darauf knüpfte er mit Soul Deeper an das Soulalbum von 1991 an. International war er 2000 mit einem Auftritt bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Sydney zu sehen. Danach folgte seine erste längere Pause.

Erst 2005 erschien sein nächstes Album Double Happiness, das ausschließlich im Duett eingesungene Lieder enthält, einige davon auch mit seinen eigenen Kindern. In den Albumcharts erreichte er nach dem Best-of-Album Hits 1996 zum achten Mal Platz eins. Und nach 1993 als Mitglied von Cold Chisel wurde er in diesem Jahr auch als Solokünstler in die ARIA Hall of Fame aufgenommen[4].

Trotz einer Herzoperation erschien 2007 wieder ein neues Album, Out in the Blue, und zwei Jahre später folgte The Rhythm and the Blues. Damit erreichte er zum neunten Mal Platz eins in den australischen Albumcharts, womit er alleiniger Rekordhalter unter den einheimischen Künstlern ist.[5]

Diskografie

Alben

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AU NZ US
1984BodyswerveAU1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin
AU
1985For the Working Class ManAU1
Siebenfachplatin
×7
Siebenfachplatin
AU
1986Jimmy Barnes / A Week Away from ParadiseUS109
(16 Wo.)US
in den USA als Jimmy Barnes, in Europa als A Week Away from Paradise veröffentlicht
1987Freight Train HeartAU1
Fünffachplatin
×5
Fünffachplatin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigAU
NZ5
Platin
Platin

(28 Wo.)NZ
US104
(15 Wo.)US
1990Two FiresAU1
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(60 Wo.)AU
NZ1
Platin
Platin

(49 Wo.)NZ
1991Soul DeepAU1
Zehnfachplatin
×10
Zehnfachplatin

(36 Wo.)AU
NZ3
Platin
Platin

(33 Wo.)NZ
1993HeatAU2
Platin
Platin

(24 Wo.)AU
NZ3
Gold
Gold

(13 Wo.)NZ
Flesh and WoodAU2
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(16 Wo.)AU
NZ9
Gold
Gold

(8 Wo.)NZ
1995PsycloneAU2
Gold
Gold

(5 Wo.)AU
NZ38
(6 Wo.)NZ
1999Love and FearAU22
Gold
Gold

(3 Wo.)AU
2000Soul Deeper … Songs from the Deep SouthAU3
Platin
Platin

(11 Wo.)AU
NZ15
Platin
Platin

(4 Wo.)NZ
2005Double HappinessAU1
Platin
Platin

(16 Wo.)AU
NZ29
(2 Wo.)NZ
2007Out in the BlueAU3
Platin
Platin

(8 Wo.)AU
2009The Rhythm and the BluesAU1
Platin
Platin

(15 Wo.)AU
2010Rage and RuinAU3
Gold
Gold

(9 Wo.)AU
NZ20
(2 Wo.)NZ
201430:30 HindsightAU1
Platin
Platin

(24 Wo.)AU
NZ20
(5 Wo.)NZ
2016Soul Searchin'AU1
(14 Wo.)AU
2017Och Aye the G’nuAU34
(1 Wo.)AU
2019My Criminal RecordAU1
(9 Wo.)AU
2021Flesh and BloodAU1
(7 Wo.)AU
NZ6
(1 Wo.)NZ
2022Soul Deep 30AU1
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2022AU
NZ32
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2022NZ
Blue ChristmasAU1
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2022AU

Livealben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AU NZ US
1988BarnestormingAU1
Fünffachplatin
×5
Fünffachplatin

(19 Wo.)AU
NZ1
Platin
Platin

(12 Wo.)NZ
2019My Criminal Record / Modus OperandiAU48
(1 Wo.)AU

Weitere Livealben

  • 1995: Euro Summer ’94
  • 2001: Raw / Raw – Live in Concert
  • 2001: Double Jeopardy
  • 2002: Live at the Chapel (Unplugged)
  • 2003: Soul Deeper Live at the Basement
  • 2004: Ride the Night Away – Live Shepherds Bush Empire 2001
  • 2006: Live at Lizottes
  • 2006: Live in London!! August ’06
  • 2006: Live in Concert!!
  • 2008: Live at the Sydney Opera House – Max Sessions
  • 2008: Live at the Playroom ’84
  • 2009: Live at the Enmore

Kompilationen

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AU NZ US
1996HitsAU1
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(27 Wo.)AU
Barnes Hits AnthologyNZ3
(22 Wo.)NZ
2003The Soul SessionsAU23
(4 Wo.)AU
2015The Best of the Soul YearsAU3
(6 Wo.)AU
2018Working Class Boy – The SoundtracksAU3
(5 Wo.)AU

Weitere Kompilationen

  • 2006: In the Heat of the Night
  • 2007: 50
  • 2016: Soul Searchin: 7in Singles Box

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AU NZ UK US
1984No Second Prize
Bodyswerve
AU11?AUNZ49
(1 Wo.)NZ
1985Daylight
AU14AU
I’d Die to Be with You Tonight
Jimmy Barnes
AU4AUNZ16
(12 Wo.)NZ
1986Working Class Man
Jimmy Barnes
AU7AUNZ36
(7 Wo.)NZ
US74
(8 Wo.)US
Ride the Night Away
Jimmy Barnes
AU40AU
1987Good Times
The Lost Boys Soundtrack[7]
AU2AUNZ1
(17 Wo.)NZ
UK18
(8 Wo.)UK
US47
(13 Wo.)US
mit INXS, Coverversion von The EasybeatsGood Times
Too Much Ain’t Enough Love
Freight Train Heart
AU1AUNZ4
(13 Wo.)NZ
US91
(2 Wo.)US
1988Driving Wheels
Freight Train Heart
AU4AUNZ19
(15 Wo.)NZ
Waitin’ for the Heartache
Freight Train Heart
AU33
(6 Wo.)AU
When a Man Loves a Woman
Barnestorming
AU3
Gold
Gold
[8]
(12 Wo.)AU
NZ11
(11 Wo.)NZ
Coverversion von Percy SledgeWhen a Man Loves a Woman
1989Last Frontier
Barnestorming
AU31
(4 Wo.)AU
1990Lay Down Your Guns
Two Fires
AU4
Platin
Platin

(18 Wo.)AU
NZ12
(16 Wo.)NZ
Let’s Make It Last All Night
Two Fires
AU12
(11 Wo.)AU
1991Little Darling
Two Fires
AU39
(6 Wo.)AU
When Your Love Is Gone
Two Fires
AU7
Gold
Gold

(18 Wo.)AU
NZ17
(11 Wo.)NZ
Love Is Enough
Two Fires
AU48
(2 Wo.)AU
NZ42
(3 Wo.)NZ
I Gotcha
Soul Deep
AU6
Gold
Gold

(13 Wo.)AU
NZ27
(6 Wo.)NZ
When Something Is Wrong with My Baby
Soul Deep
AU3
Platin
Platin

(12 Wo.)AU
NZ6
Gold
Gold

(10 Wo.)NZ
1992Ain’t No Mountain High Enough
Soul Deep
AU28
(10 Wo.)AU
NZ45
(3 Wo.)NZ
Simply the Best
Hits
AU14
(9 Wo.)AU
NZ11
(10 Wo.)NZ
mit Tina Turner, Coverversion von Bonnie TylerThe Best
1993Sweat It Out
Heat
AU11
(5 Wo.)AU
NZ30
(5 Wo.)NZ
Stand Up
Heat
AU41
(3 Wo.)AU
Stone Cold
Heat
AU4
Platin
Platin
[9]
(16 Wo.)AU
NZ14
(6 Wo.)NZ
Right by Your Side
Heat
AU43
(3 Wo.)AU
The Weight
Flesh and Wood
AU6
Gold
Gold
[10]
(11 Wo.)AU
NZ41
(3 Wo.)NZ
mit den Badloves
1995Change of Heart
Psyclone
AU17
(8 Wo.)AU
NZ31
(4 Wo.)NZ
1996Lover Lover
Hits
AU6
(10 Wo.)AU
NZ13
(6 Wo.)NZ
1997Never Give You Up
AU33
(3 Wo.)AU
2000Chain of Fools
Soul Deeper … Songs from the Deep South
AU15
(4 Wo.)AU
2005Twelve Days of ChristmasAU26
(4 Wo.)AU
als Teil der Dreamtime Christmas All-Stars
Sit on My Knee
Double Happiness
AU14
(5 Wo.)AU
mit Dallas Crane
Gonna Take Some Time
Double Happiness
AU31
(5 Wo.)AU
mit Mahalia Barnes
2006Out of Time
Double Happiness
AU50
(1 Wo.)AU
mit Tim Rogers

Weitere Singles

  • 1984: Promise Me You’ll Call
  • 1995: Come Undone

Videoalben

  • 1990: Take One (AU:PlatinPlatin)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Gold record icon.svg GoldPlatinum record icon.svg PlatinVer­käu­feQuel­len
 Australien (ARIA)Gold record icon.svg 7× Gold7Platinum record icon.svg 54× Platin543.970.000aria.com.au
 Neuseeland (RMNZ)Gold record icon.svg 3× Gold3Platinum record icon.svg 5× Platin597.500Charts
InsgesamtGold record icon.svg 10× Gold10Platinum record icon.svg 59× Platin59

Quellen

  1. The Border Mail: Barnesy back to the Border
  2. Jimmy Barnes storms to record 13th ARIA #1 album, ARIA, 9. Juli 2021
  3. Jimmy Barnes in den schwedischen Charts auf Swedishcharts.com
  4. ARIA Hall of Fame
  5. Kathy McCabe: Jimmy Barnes' The Rhythm And The Blues album debts at No. 1 - his ninth number one. In: The Daily Telegraph. 8. September 2009, abgerufen am 8. Mai 2017.
  6. a b c d Chartquellen:
  7. Good Times in The Lost Boys Soundtrack in der Internet Movie Database
  8. Gold für When a Man Loves a Woman in Australien
  9. Platin für Stone Cold in Australien
  10. Gold für The Weight in Australien

Weblinks

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Jimmy Barnes in 2014