Jim Montgomery

Kanada  Jim Montgomery

Geburtsdatum30. Juni 1969
GeburtsortMontreal, Québec, Kanada
Größe180 cm
Gewicht77 kg

PositionCenter
SchusshandRechts

Karrierestationen

1988–1989Pembroke Lumber Kings
1989–1993University of Maine
1993–1994St. Louis Blues
1994–1995Canadiens de Montréal
1995–1996Philadelphia Flyers
1996–1997Kölner Haie
1997–1999Philadelphia Phantoms
1999–2000Manitoba Moose
2000–2001San Jose Sharks
2001–2003Utah Grizzlies
2003–2004Salawat Julajew Ufa
2004–2005Missouri River Otters
Kanada  Jim Montgomery
Trainerstationen
2005–2006University of Notre Dame (Assistenztrainer)
2006–2010Rensselaer Polytechnic Institute (Assistenztrainer)
2010–2013Dubuque Fighting Saints
2013–2018University of Denver
2018–2019Dallas Stars
2020–2022St. Louis Blues (Assistenztrainer)
seit 2022Boston Bruins

James Peter „Jim“ Montgomery (* 30. Juni 1969 in Montreal, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer. Während seiner aktiven Karriere spielte er für die St. Louis Blues, Canadiens de Montréal, Philadelphia Flyers, San Jose Sharks und Dallas Stars in der National Hockey League (NHL), die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sowie Salawat Julajew Ufa in der russischen Superliga. Seit Juli 2022 ist Montgomery als Cheftrainer der Boston Bruins tätig, in deren Dienst er 2023 mit dem Jack Adams Award als bester Trainer der Liga geehrt wurde. Von Mai 2018 bis Dezember 2019 fungierte er bereits als Cheftrainer der Dallas Stars in der NHL.

Karriere

Montgomery spielte zunächst vier Jahre von 1989 bis 1993 an der University of Maine in der Hockey-East-Division der National Collegiate Athletic Association (NCAA). Nachdem er bereits in den Spielzeiten 1990/91 und 1991/92 jeweils ins Second All-Star Team der Hockey East berufen worden war, wurde er in der Saison 1992/93, als er seine Mannschaft mit 95 Punkten aus 45 Partien zum Gewinn der nationalen Meisterschaft führte, mit Auszeichnungen überhäuft, darunter die Ernennung zum Most Valuable Player des finalen Meisterschaftsturnieres.

Trotz seiner herausragenden Leistungen war der Center von keinem Franchise der National Hockey League (NHL) gedraftet worden, was dazu führte, dass Montgomery zur Saison 1993/94 als Free Agent von den St. Louis Blues unter Vertrag genommen wurde. Diese setzten ihn gleich in seiner Rookiesaison in 67 Partien ein, in denen er 20 Punkte erzielte. Es sollte zugleich die erfolgreichste NHL-Saison seiner Karriere sein. In der Folge spielte der Kanadier bis zum Ende des Spieljahres 1995/96 nach Transfergeschäften für die Canadiens de Montréal und Philadelphia Flyers, kam aber nur noch sporadisch in der NHL zum Einsatz und spielte meist bei den Farmteams in den Minor Leagues.

Daher wechselte er im Sommer 1996 nach Europa und lief in der Spielzeit 1996/97 für die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf, wo er in 50 Spielen 47 Punkte verbuchen konnte.

Bereits zur Saison 1997/98 kehrte Montgomery nach Nordamerika zurück, stand aber vorerst nur noch bei den Philadelphia Phantoms in der American Hockey League (AHL), dem Farmteam der Philadelphia Flyers, die die Transferrechte an seiner Person hielten, auf dem Eis. Erst im Sommer 2000 wechselte er als Free Agent zu den San Jose Sharks, die ihn aber ebenso sporadisch in der NHL einsetzten wie die Dallas Stars in den Spielzeiten 2001/02 und 2002/03.

Nach seinen letzten Einsätzen in der NHL für die Dallas Stars ging Montgomery zur Saison 2003/04 erneut nach Europa. Diesmal unterschrieb er einen Vertrag bei Salawat Julajew Ufa in der russischen Superliga. Seine letzte Station waren in der Saison 2004/05 die Missouri River Otters aus der United Hockey League (UHL), ehe er nach 122 NHL-Partien und 34 Punkten seine aktive Karriere beendete.

Danach arbeitete er in der Saison 2005/06 als Assistenztrainer an der University of Notre Dame, bevor er, ebenfalls in der Funktion des Assistenztrainers, ans Rensselaer Polytechnic Institute wechselte. Anschließend betreute er zwischen 2010 und 2013 die Dubuque Fighting Saints aus der United States Hockey League (USHL) als Cheftrainer, bevor er in gleicher Position von 2013 bis 2018 an der University of Denver tätig war. Im Mai 2018 wurde er als neuer Cheftrainer der Dallas Stars aus der NHL vorgestellt und trat dort die Nachfolge von Ken Hitchcock an. Montgomery wurde damit zu einem der wenigen Trainer, die direkt aus dem College-Bereich in die NHL wechseln.

Nach knapp eineinhalb Jahren bei den Stars wurde Montgomery im Dezember 2019 überraschend entlassen. Als Grund wurde unprofessionelles Verhalten („unprofessional conduct“) angegeben, Details wurden dazu jedoch vorerst nicht bekannt. Seine Nachfolge trat interimsweise sein bisheriger Assistent Rick Bowness an. Etwa einen Monat gab Montgomery öffentlich bekannt, an einer Alkoholabhängigkeit zu leiden und sich nun suchtmedizinisch behandeln zu lassen. Seine Entlassung bezeichnete er als angemessen sowie als „Weckruf“.[1] Im September 2020 gelang Montgomery die Rückkehr ins professionelle Eishockey, indem er von den St. Louis Blues als Assistenztrainer von Craig Berube verpflichtet wurde. Dort war der Kanadier bis zum Ende der Saison 2021/22 tätig, ehe er von den Boston Bruins in der Funktion des Cheftrainers verpflichtet wurde.

In seiner ersten Saison in Boston führte er die Bruins mit 65 Siegen und 135 Punkten zu neuen NHL-Rekorden sowie zur Presidents’ Trophy. Er persönlich wurde demzufolge mit dem Jack Adams Award als bester Trainer der NHL geehrt, während das Team in den Playoffs 2023 allerdings in der ersten Runde überraschend an den Florida Panthers (3:4) scheiterte.

Erfolge und Auszeichnungen

  • 1991 Hockey East Second All-Star Team
  • 1992 Hockey East Second All-Star Team
  • 1993 Hockey East First All-Star Team
  • 1993 NCAA East Second All-American Team
  • 1993 NCAA-Division-I-Championship mit der University of Maine
  • 1993 NCAA Championship Tournament MVP

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1989/90University of MaineNCAA4526346035
1990/91University of MaineNCAA4324578144
1991/92University of MaineNCAA3721446546
1992/93University of MaineNCAA4532639540
1993/94St. Louis BluesNHL676142044
1993/94Peoria RivermenIHL12781510
1994/95Canadiens de MontréalNHL50002
1994/95Philadelphia FlyersNHL8112671012
1994/95Hershey BearsAHL16861414632525
1995/96Philadelphia FlyersNHL5123910000
1995/96Hershey BearsAHL7834711059543256
1996/97Kölner HaieDEL501235471140116
1997/98Philadelphia PhantomsAHL68194362752013162955
1998/99Philadelphia PhantomsAHL7829588789164111520
1999/00Philadelphia PhantomsAHL13391222
1999/00Manitoba MooseIHL67182846111
2000/01Kentucky ThoroughbladesIHL552252744431235
2000/01San Jose SharksNHL2816719
2001/02Utah GrizzliesAHL7128437190501123
2001/02Dallas StarsNHL80220
2002/03Utah GrizzliesAHL7222466810920002
2002/03Dallas StarsNHL10000
2003/04Salawat Julajew UfaSuperliga2007710
2003/04Salawat Julajew Ufa IIPerwaja Liga12130
2004/05Missouri River OttersUHL422027476430000
NCAA gesamt170103198301165
AHL gesamt45116532849353856243458136
IHL gesamt79253661121
NHL gesamt122925348081012

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

NHL-Trainerstatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpSNUPktPlatzSpSNResultat
2018/19Dallas StarsNHL8243327934., Central1376Niederlage im Conference-Halbfinale
2019/20Dallas StarsNHL3117113373., Centralim Saisonverlauf entlassen
2022/23Boston BruinsNHL82651251351., Atlantic734Niederlage im Conference-Viertelfinale
NHL gesamt19612555152651 Divisionstitel2010100 Stanley Cups

(Legende zur Trainerstatistik: Sp oder GC = Spiele insgesamt; W oder S = erzielte Siege; L oder N = erzielte Niederlagen; T oder U = erzielte Unentschieden; OTL oder OTN = erzielte Niederlagen nach Overtime oder Shootout; Pts oder Pkt = erzielte Punkte; Pts% oder Pkt% = Punktquote; Win% = Siegquote; Resultat = erreichte Runde in den Play-offs)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Former Stars coach Jim Montgomery checks into rehab for alcohol abuse, says it was ‘appropriate call’ to fire him. dallasnews.com, 3. Januar 2020, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).

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Taken by Kmf164 on November 19, 2005.
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