Jesuitenkirche Maria Schnee
Die Jesuitenkirche Maria Schnee (tschechisch Kostel Panny Marie Sněžné) ist eine bedeutende Barockkirche in der mährischen Stadt Olmütz. Sie ist die Pfarrkirche der römisch-katholischen Hochschulgemeinde und gehört zum Dekanat Olmütz der Erzdiözese Olmütz. Sie befindet sich im Norden der Altstadt mit der Schauseite zur Straße Denisova, während die Klostergebäude am Náměstí Republiky liegen. Das Patrozinium bezieht sich auf den Gedenktag Maria Schnee am 5. August, der an ein Schneewunder bei der Einweihung der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom erinnert. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
An Stelle des heutigen Kirchengebäudes befand sich ursprünglich eine im Jahr 1266 erbaute gotische Minoritenkirche. Sie wurde von Bischof Prusinovský den 1567 in die Stadt geholten Jesuiten übergeben, die die Olmützer Universität gründeten. Daher war die Kirche 1573 Universitätskirche geworden. Da die gotische Kirche den Anforderungen und dem zunehmend gewachsenen Prestige der Universität mit der Zeit nicht mehr entsprach wurde 1712 der Grundstein zum Neubau der heutigen Kirche gelegt. Sie konnte im Februar 1716 bereits eingeweiht werden und wurde 1722 mit dem Anbau der Treppenanlage baulich vollendet. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 diente die Kirche noch bis 1778 weiter als Universitätskirche, bis auch die Universität nach Brünn verlegt wurde. Seit 1785 war sie k.u.k. Garnisonkirche und zeitweise sogar Lagerhaus. Die Funktion der Militärkirche behielt sie bis 1950. In der Zeit des Kommunismus gehörte die Kirche der Stadt. Ab 1990 ist sie wieder für die Gläubigen geöffnet. Die 2006 definierte neue Hochschulgemeinde wird nunmehr wiederum von Jesuiten betreut.
Das Kirchengebäude wurde 1916–1918 im Inneren von Adolf Kašpar, Rudolf Doležal und anderen Künstlern restauriert. In den 1970er Jahren erfolgte die Renovierung der wertvollen Orgel, und zuletzt in den 1990er Jahren die Restaurierung der Außenfassade.
Kirchengebäude
Das Kirchengebäude folgt dem traditionellen Typ der Jesuitenkirchen, wie sie auf der Grundlage des Il-Jesù-Domes in Rom entstanden, wobei ein Kapellenkranz um ein Hauptschiff herum angelegt wurde. Direktes Vorbild dürfte die Nikolauskirche auf der Prager Kleinseite gewesen sein. Der Bau wurde nach Plänen des Baumeisters Michael Klein aus dem schlesischen Neisse vom Baumeister Lukas Kleckel errichtet.
Äußeres
Die durch zwei Türme eingefasste gewellte Stirnseite der Kirche besitzt als zentrales Gestaltungselement ein monumentales Portal mit tordierten Säulen, auf denen ein Balkon mit Balustrade ruht. Eine Kartusche zeigt das von den Jesuiten verwendete IHS. Zur Kirche führt eine breite Treppe mit Steinbalustrade. Das wertvolle Portal wurde vom Bildhauer Wenzel Render geschaffen. Die Fassade wird weiters von den Statuen der Heiligen Ignatius von Loyola, Franz Xaver, Apollonia von Alexandria, Laurentius von Rom, Petrus, Agnes von Rom, Valentin von Terni und Paulus geziert, die von David Zürn III. stammen.
Inneres
Der einschiffige Innenraum der Kirche ist reich mit Stuck und Malereien des 18. Jahrhunderts geschmückt. Die großflächigen Deckengemälde Apotheose der Jungfrau Maria, der Himmelskönigin im Presbyterium und Wunder der Jungfrau Maria-Schnee im Kirchenschiff schuf der Wiener Maler Karl Franz Joseph Haringer in den Jahren 1716–1717. Die Stuckaturen stammen vom aus dem Tessin stammenden Olmützer Stadtbürger Antonio Ricci.
Das Gemälde des Hauptaltars Offenbarung der Jungfrau Maria Schnee in Rom wurde vom Wiener Maler Johann Georg Schmidt 1720 gemalt.
Neben dem Presbyterium liegt an der linken Seite die Kapelle des hl. Ignatius von Loyola mit dem Altarbild von Johann Christoph Handke. Hier befindet sich auch der Grabstein von Bischof Wilhelm Prusinovský von Víckov. Daran schließt die Kapelle der hl. Anna an, deren Altarbild ebenfalls Handke malte. Es folgt die Kapelle des hl. Josef, die Kapelle des hl. Erzengels Michael (Altarbild von Josef Franz Wickart), und schließlich die Kapelle der hl. Schutzengel, wo Handke das Bild Tobias mit dem Erzengel Raphael schuf.
Neben dem Presbyterium auf der rechten Seite befindet sich die Kapelle des hl. Franz Xaver mit dem Grabstein des Domkapiteldechanten Breuner. Daran schließen sich im Kirchenschiff die Kapelle der hl. Paula von Rom, des hl. Aloisius von Gonzaga, des hl. Karl Borromäus und der hl. Barbara von Nikomedien an, deren Gemäldeschmuck wiederum von Johann Christoph Handke und Josef Franz Wickart stammt.
Der Figurenschmuck der Kirche wurde von den Bildhauern Augustin Johann Thomasberger, Johann Sturmer und Philipp Sattler geschaffen.
Orgel
Von besonderer Bedeutung ist die 1728 von dem aus Grulich stammenden Johann Gottfried Halbich gebaute Orgel. Sie ist reich durch 41 Statuen geschmückt, die als Himmelsorchester bezeichnet werden, und von Thomasberger und Sturmer ausgeführt wurden. Das durch seinen reinen barocken Klang berühmte Instrument besitzt zwei Manuale, Pedal, 28 Register, mechanische Traktur, drei Koppeln und Tremolo.
Sakristei
Rechts hinter dem Presbyterium liegt die Sakristei mit schönen barocken Gemälden und Stuckaturen sowie Holzschränken.
Fotos
Literatur
- Kirchenführer Kostel Panny Marie Sněžné Olomouc. o. J. (tschechisch, mit deutscher und englischer Zusammenfassung).
Weblinks
Koordinaten: 49° 35′ 44,5″ N, 17° 15′ 23,1″ O
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Kapelle der hl. Anna, Kirche Maria Schnee, Olmütz
Olomouc. Jezuitská kolej a kostel P. Marie Sněžné
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The Church of the Virgin Mary of the Snow in Olomouc (Czech Republic).
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The Church of the Virgin Mary of the Snow in Olomouc (Czech Republic).
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Orgel der Kirche Maria Schnee, Olmütz
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The Church of St. Mary of the Snows in Olomouc, the Czech Republic
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Jesulein in der Kapelle der hl. Barbara, Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Tombstone of bishop Vilém Prusinovský z Víckova in The Church of the Virgin Mary of the Snow in Olomouc (Czech Republic).
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Figur von der Orgel der Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Kanzel der Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Sakristei der Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Innenraum der Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Sakristei der Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Engel aus der Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Kapelle des hl. Ignatius von Loyola, Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Maria Magdalena in der Kapelle der hl. Barbara, Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Orgel der Kirche Maria Schnee, Olmütz
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Olomouc, founded, according to legend, by Julius Caesar, is the ecclesiastical metropolis and historical capital city of Moravia, in the east of the Czech Republic. Olomouc contains several large squares, the chief of which, Horní náměstí (Upper Square), is adorned with the Holy Trinity Column, built between 1716 and 1754 and designated as a UNESCO World Heritage Site. The city has numerous historic religious buildings, the most prominent of which is Saint Wenceslas Cathedral founded before 1107 in the grounds of Olomouc Castle. At the end of the nineteenth century the cathedral was rebuilt in the neo-Gothic style but it retained many features of the original church, which had renovations and additions reflecting styles of different ages: Romanesque crypt, Gothic cloister, Baroque chapels. The highest of the three spires is, at close to 100 metres, the second-highest in the country. The church is next to Bishop Zdík's Palace (also called the Přemyslid Palace), a Romanesque building constructed after 1141 by bishop Henry Zdík. The principal secular building is the town hall (radnice), completed in the 15th century. It is flanked on one side by a gothic chapel, now adapted and operated as the Olomouc Museum of Art. It has a tower 76 metres high, adorned with an impressive astronomical clock in an uncommon ‘Socialist Realist’ style. (The original fifteenth century clock was destroyed at the end of World War II but it was reconstructed in 1947–1955 by Karel Svolinský who used the government-approved style of the time, with proletarians featured rather than saints.)
The Scotch Mist Gallery contains many photographs of historic buildings, monuments and memorials of Poland and beyond.