Jersey Dutch

Rot: Hauptsprachgebiet des Jersey Dutch bis ins 20. Jahrhundert hinein.

Jersey Dutch war eine Sprache, die auf dem niederländischen Dialekt Seeländisch basierte. Sie wurde seit dem späten 17. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert vor allem in den Countys Bergen und Passaic in New Jersey gesprochen. Die Sprache, deren Hauptteil das Niederländische und das Seeländische ausmachten, übernahm auch eine hohe Anzahl Wörter zuerst aus dem Deutschen, später dann vom Englischen und auch einige Elemente aus der Sprache der Lenni-Lenape-Indianer.

Da das Jersey Dutch eine recht einfache Grammatik hatte, wurde die Sprache vielen Sklaven gelehrt, die diese dann auch untereinander sprachen; später, als sie befreit wurden, behielten sie die Sprache. Dadurch wurde die Sprache auch von einigen als Neger Duits bezeichnet[1] — zu unterscheiden von der karibischen Kreolsprache Negerholländisch (zur Bedeutung von duits siehe Deutsch (Etymologie)).

Textbeispiel Jersey Dutch:

De v'lôrene zőn.
En kääd’l had twî jongers; de êne blêv täus;
de andere xöng vôrt f’n häus f’r en stât.
Hāi wāz nît tevrêde täus en dârkîs tû râkni ārm.
Hāi doǵti ôm dāt täus en z’n vâders pläk.
Tû zāide: äk zāl na häus xâne. Māin vâder hät plänti.
[...]

Auf Niederländisch:

De verloren zoon.
Een man had twee jongens; de êne bleef t'huis;
de andere ging voort van huis voor een vermogen.
Hij was niet tevreden t'huis en daardoor toen raakte arm.
Hij dacht aan dat t'huis en zijn vaders plaats.
Toen zei hij: ik zal naar huis gaan. Mijn vader heeft overvloed.
[...]

Auf Englisch:

The lost son.
A man had two sons; the one stayed at home;
the other went abroad from home to make his fortune.
He was not content at home and therefore then he became poor.
He thought about it at home and his father’s place.
Then said: I shall go home. My father has plenty.
[...]

Auf Deutsch:

Der verlorene Sohn.
Ein Mann hatte zwei Söhne. Der eine blieb zu Hause;
der andere ging fort von zu Haus, um sein Vermögen zu machen.
Er war nicht zufrieden zu Haus und er wurde dadurch arm.
Er dachte an sein Zuhause und seines Vaters Ort.
Dann sagte er: Ich sollte nach Hause gehen. Mein Vater lebt im Überfluss.
[...]

Quellen

  • A Text in Jersey Dutch by J. Dyneley Prince, Ph. D., in: Tijdschrift voor nederlandsche taal- en letterkunde, uitgegeven vanwege de maatschappij der nederlandsche letterkunde te Leiden. Twee en dertigste deel. Nieuwe reeks, vier en twintigste deel. Leiden, 1913, S. 306–312 (HathiTrust-US). Vgl.: J. Dyneley Prince, Ph.D., The Jersey Dutch Dialect, in: Dialect Notes. Publication of the American Dialect Society. Volume III (Parts I-VIII, 1905 to 1912). S. 459–484 (HathiTrust-US)

Einzelnachweise

  1. DBNL: Jo Daan, Ik was te bissie... Nederlanders en hun taal in de Verenigde Staten · dbnl. Abgerufen am 10. November 2019 (niederländisch).

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