Jenseits der Morgenröte

Fernsehserie
TitelJenseits der Morgenröte
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheEnglisch
GenreAbenteuerfilm
Länge59 Minuten, insg. ca. 354 Minuten
Episoden6
Produktions-
unternehmen
Polyphon Film und Fernseh GmbH im Auftrag von NDR (Redaktion: Dieter Meichsner) und ORF
Stab
RegieSigi Rothemund
DrehbuchKlaus Gröper
ProduktionDirk R. Düwel[1]
MusikRoland Baumgartner
KameraRolf Liccini
SchnittKarin Baumhöfner
Birgit Levin
Kirsten Sievers
Erstausstrahlung1985
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
7. Jan. 1985 auf ARD
Besetzung

Hauptdarsteller:

Nebendarsteller:

  • Charles Brauer: Pater Pereira
  • Oleg Vidov: Iwan, Kosakenführer
  • Ronald Beer: Mursa
  • Heinz Wanitschek: Hans
  • Sarah Lam: Naomi
  • Relja Basic: Wolkow
  • Kunihiro Ota: Uruntschei
  • Slobodan Dimitrijević: Makejew
  • Sven Lasta: Sibirischer Gouverneur
  • Marijan Habazin: Fritz
  • Zlatko Madunić: Pascha

Jenseits der Morgenröte ist ein aufwändig gestalteter, für die ARD produzierter, sechsteiliger Abenteuerfernsehfilm mit Julian Glover und Thomas Ohrner, in den Hauptrollen. Regie bei der 1984 entstandenen Großproduktion führte Sigi Rothemund.

Handlung

1648, der Dreißigjährige Krieg ist endlich vorüber, hat aber ein verwüstetes Mitteleuropa hinterlassen. Überall herrscht Hunger und Not, britische und niederländische Freischärler kapern oftmals deutsche Handelsschiffe. Sogar die immens reiche Augsburger Familie Fugger steht kurz vor dem Bankrott. Es gilt, um nicht weiter die gefährlichen Handelsrouten über dem Seeweg benutzen zu müssen, neue Verbindungen in den Fernen Osten zu erschließen; es soll nicht weniger als ein Handelsweg über Land in das ferne Riesenreich China erschlossen werden. Im Auftrag der Fugger soll Kilian von Roggenburg eine Expedition zum russisch-chinesischen Grenzfluss Amur anführen, an seiner Seite sein junger und noch unerfahrener Sohn Wolff in Begleitung des Paters Pereira. Nur einige wenige Männer begleiten den Trupp beim Aufbruch zu Pferde in die Terra inkognita im „Wilden Osten“.

Bereits wenig später scheint die Reise zum Scheitern verdammt, als Wolff die junge, reizvolle Polin Nadja kennenlernt, die ihm den Kopf verdreht. Sie befindet sich in der Gewalt von Krimtataren, aus der Wolff sie befreit. Mit dieser Eigenmächtigkeit gefährdet der junge Roggenburg schon frühzeitig die gesamte Expedition. Fortan geraten die Deutschen in eine Fülle von gefährlichen Zwischenfällen und Abenteuern, die sie meist an den Rand des Scheiterns führen. Zum Schutz vor wilden mittelasiatischen Rebellen und Räubern muss sich der deutsche Trupp bei einigen Kosaken verstecken. Doch als deren wohlwollender Clanführer von seinen eigenen Leuten überraschend abgesetzt wird, droht neue Gefahr. Nach Tausenden Kilometern erreichen die Männer und die Frau den Grenzfluss Amur. Dabei werden Kilian und sein Sohn Wolff aber von Nadja getrennt. Bei einem Fort nahe der Grenze zu China, wo sich Wolff, Nadja und Kilian wiedersehen, kommt es zum großen Showdown. Bei einer großen Explosion kommt die schöne Polin ums Leben.

Produktionsnotizen

Die Dreharbeiten zu Jenseits der Morgenröte fanden im Sommer 1984 in Jugoslawien (Nationalpark Plitvicer Seen) statt[2], die Winteraufnahmen wurden zuvor in Ost-Finnland (bei Lieksa) gedreht. Gesendet wurden die sechs Teile jeweils am Montag um 20.15 Uhr, beginnend am 7. Januar 1985 und endend am 11. Februar 1985. Die Folgen trugen die Namen „Adler der Steppe“ (Teil 1), „Spur der Leiden“ (Teil 2), „Tödliche Taiga“ (Teil 3), „Nadja“ (Teil 4), „Gold und Tod“ (Teil 5) und “Der Drache speit Feuer” (Teil 6).

Diese Fernsehgroßproduktion machte vor allem durch seine aufwändigen Kostümentwürfe von sich reden. Das große Personenlexikon des Films nannte in der Biografie von Irms Pauli rund 1000 Tataren-, Strelitzen- und Kosakenkostüme, die die bekannte Designerin gemeinsam mit Maja Galaso zu schneidern hatte.

Hauptdarsteller Julian Glover war wenige Jahre zuvor durch seine Rolle als Oberschurke im James-Bond-Film In tödlicher Mission international bekannt geworden.

Es spielt das NDR-Sinfonieorchester unter der Leitung des Komponisten Roland Baumgartner.

Rezeption

Im FAZ Magazin hieß es: „Kein Western sondern ein Eastern: Statt Lagerfeuerromantik, Hillbilly-Songs und Banjoklängen warten auf die Abenteurer in Sibirien Zwangstaufen, Kosakentänze, Schamanenzauber.“[3]

Das Westfälische Volksblatt schrieb: „Na ja, es stehen uns noch fünf weitere Folgen über die Männer aus dem Weg nach Osten ins Haus. Die erste Folge war eine kleine Enttäuschung, ein erzwungener Einstieg für den ‚Eastern‘.“[4]

Kay Weniger nannte „Jenseits der Morgenröte“ eine „teure, wenngleich mißlungene, international finanzierte Großproduktion“, lobte allerdings die Kostümvielfalt.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. In Zusammenarbeit mit Jadran Film (Zagreb), MTV 3 (Helsinki), TROS TV (Hilversum) und Orion Entertainment (Los Angeles).
  2. Westfälisches Blatt. 10. August 1984.
  3. FAZ Magazin. 28. Dezember 1984.
  4. Westfälisches Volksblatt. 9. Januar 1985.
  5. Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, Biografie Irms Pauli, S. 164.