Jaszkowa Dolna

Jaszkowa Dolna
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Jaszkowa Dolna
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Niederschlesien
Powiat:Kłodzko
Gmina:Kłodzko
Geographische Lage:50° 26′ N, 16° 41′ O
Höhe:290–350 m n.p.m.
Einwohner:1400
Telefonvorwahl:(+48) 74
Kfz-Kennzeichen:DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen:Breslau



Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Jaszkowa Dolna (deutsch Niederhannsdorf; tschechisch Dolní Henice) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt drei Kilometer südöstlich von Kłodzko (Glatz), zu dessen eigenständiger Landgemeinde es gehört.

Geographie

Jaszkowa Dolna liegt am Hannsdorfer Wasser (Jaszkówka), das im Reichensteiner Gebirge entspringt und einen rechten Nebenfluss der Glatzer Neiße bildet. Östlich liegt der Steinberg (Kamieńsko). Nachbarorte sind Jaszkówka (Neuhannsdorf) im Norden, Podzamek (Neudeck) im Nordosten, das wüstgefallene Gajek (Hain) im Osten, Jaszkowa Górna (Oberhannsdorf) und Droszków (Droschkau) im Osten, Ołdrzychowice Kłodzkie (Ullersdorf) im Südosten, Marcinów (Märzdorf) im Süden, Krosnowice (Rengersdorf) im Südwesten und Kłodzko im Nordwesten.

Geschichte

Niederhannsdorf ist eines der ältesten Dörfer im Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Es wurde 1320 erstmals erwähnt und besaß damals schon eine Pfarrkirche und vor 1466 ein Freirichtergut, das später eingegangen ist.[1]

Das Dorf bestand zunächst aus mehreren Anteilen, die zumeist verschiedene Besitzer hatten. Zu diesen gehörten die Familien Schaffgotsch, Zischwitz (Tschischwitz), Kober u. a. Ende des 18. Jahrhunderts waren es drei Anteile. Der größere gehörte (nach 1742) dem königlich-preußischen Kommissionsrat Christoph Bernhard, der zweite der Stadt Glatz. Der dritte Anteil war ein Freibauerngut, das 1724 an den Reichsgrafen Franz Anton von Götzen gelangte, der es mit seiner Herrschaft Oberhannsdorf verband. Über dessen Sohn Johann Joseph von Götzen kam dieser Anteil 1780 an Anton Alexander von Magnis auf Eckersdorf, bei dessen Nachkommen er bis zur Enteignung 1945 verblieb.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Niederhannsdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Glatz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1939 wurden 1300 Einwohner gezählt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel es 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Jaszkowa Dolna umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht schon vorher geflohen war – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1975–1998 gehörte Jaszkowa Dolna zur Woiwodschaft Wałbrzych (Waldenburg).

Sehenswürdigkeiten

Friedhofskapelle

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Hohaus (1844–1909) deutscher Theologe, Pädagoge und Heimatforscher. Von 1901 bis 1909 Großdechant Grafschaft Glatz sowie Generalvikar
  • Helmut Poppe (1926–1979), Generalleutnant der Nationalen Volksarmee

Literatur

  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005. ISBN 3-422-03109-X, S. 377–378.
  • Peter Güttler: Das Glatzer Land. Aktion West-Ost e.V., Düsseldorf 1995, ISBN 3-928508-03-2, S. 83.
  • Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Band 3, ISBN 3-927830-15-1, S. 108–110.

Weblinks

Commons: Jaszkowa Dolna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hugo von Wiese: Die Freirichter der Grafschaft Glatz. In: Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. 1878/79, ZDB-ID 516634-2, S. 259–284, hier: S. 350

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2014 Jaszkowa Dolna, kaplica cmentarna 03.JPG
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Jaszkowa Dolna, kaplica cmentarna, XIV
2014 Jaszkowa Dolna, kościół św. Jana Chrzciciela 03.JPG
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Saint John the Baptist church in Jaszkowa Dolna