Jan-Friedrich Conrad

Jan-Friedrich Conrad (* 18. November 1964 in Hamburg) ist ein deutscher Komponist, Publizist und Heilpraktiker für Psychotherapie.

Jan-Friedrich Conrad, 2010

Leben

Conrad wurde 1964 in Hamburg geboren und wuchs in Norderstedt auf. Nach Erlangen des Abiturs studierte er Systematische und Historische Musikwissenschaften sowie Erziehungswissenschaften in Hamburg. Während seines Studiums lernte er Andreas Beurmann und Heikedine Körting kennen und begann, Musikakzente für die Hörspielserien des Labels Europa zu komponieren und zu produzieren. Mit der Hamburger Punkband Razzia spielte er 1986 als Keyboarder und Co-Arrangeur das Album Ausflug mit Franziska ein, mit seiner Band Milzbrand das Album „Sonntagsfahrer“ (1991).

Hörspielmusik und Musikproduktionen

Jan-Friedrich Conrad, 1991

Conrad machte sich als Komponist von Hörspielmusik für verschiedene Hörspielserien einen Namen. Von ihm stammt die mit einem Vocoder eingesungene Titelmelodie der Hörspielserie Die drei ???, die die ursprüngliche Titelmelodie von Carsten Bohn abgelöst hatte. Sein Debüt hatte Conrad in der Hörspiel-Serie Das Schloß-Trio, für die er 1989 ab Folge 4 den Großteil zum Soundtrack der Serie, inklusive der Titelmelodie, beisteuerte.[1][2] Zunächst komponierte er außerdem viele Musiken für die Europa-Hörspieladaptionen von Fernsehserien und Kinoproduktionen wie Knight Rider, Airwolf, The A-Team und A Nightmare on Elm Street. Später wurden seine Produktionen meist serienübergreifend eingesetzt – zum Beispiel auch in der Hörspielserie TKKG. Die Musikproduktionen wurden mit dem Sequenzer Notator SL und MIDI-Recording und vielen Synthesizern produziert. Zugleich war Conrad immer als Rockmusiker (Gitarrist, Keyboarder und Bassist) aktiv.

Auszeichnungen

Goldene Schallplatte

Für seine Titelmelodie und Mitarbeit an der Hörspielserie Die drei ??? wurde Conrad anlässlich der Folge 100 mit einer Goldenen Schallplatte geehrt. Die Serie selbst, die mit seiner Titelmelodie ausgestattet war, wurde mit 30× Gold und 4× Platin sowie als Kids-Award mit 96× Gold und 19× Platin ausgezeichnet.

Veröffentlichungen

Durch seine Erfahrungen in Musikproduktionen wurde er 1991 Redakteur des Magazins Keys und Autor hunderter Testberichte und Fachbeiträge über Musikproduktionstechnik, Musikinstrumente, Beschallungstechnik und Studiotechnik für die Zeitschriften Soundcheck und Recording Magazin. Im Verlag PPV Medien sind auch seine Bücher erschienen.

Musicals

Als Textdichter, Librettist und Komponist hat Conrad die Musicals „Artikel Eins“ (1999) und „Familie Petersen, oder warum es bei uns zu Weihnachten Möhrenkuchen gibt“ (2007) geschrieben, die unter der Regie von Claudia Piehl inszeniert wurden. 2012 wurde das Musical „Timon und der Glückskeks“ uraufgeführt (Komposition: Jan-Friedrich Conrad, Libretto: Jan Martensen).

Heilpraxis für Psychotherapie

Im Jahr 2009 legte Conrad in Rendsburg die amtsärztliche Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie ab und führt eine Praxis für Gesprächspsychotherapie in Eckernförde. In seiner Arbeit folgt er streng dem Personzentrierten Ansatz nach Carl Rogers und unterrichtet diesen auch im Rahmen seines Studienkreis Psyche.

Lehrtätigkeit

Als Dozent und Gutachter ist Conrad für das SAE Institute in Hamburg und Zürich tätig und unterrichtet in den Diploma- und Bachelor-Studiengängen neben vielen Themen der Elektroakustik (Tontechnik) auch Wissenschaftliche Arbeit und Medienethik. Er leitet außerdem Gruppen für Intervision in einer Ausbildung zum Gesang-Tanz-Schauspiel-Trainer in Eckernförde.

Diskografie

  • Hörspielmusik – Das Beste von Jan-Friedrich Conrad
  • Milzbrand – Sonntagsfahrer
  • Razzia – Ausflug mit Franziska
  • Artikel Eins

Literatur

Literatur von Jan-Friedrich Conrad im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

  • Recording – Einführung in die Musikproduktion
  • Taschenlexikon Musikelektronik
  • Lexikon Beschallung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. jfconrad.com: Hörspielmusik und Electronica - aufgerufen am 2. März 2022
  2. hoerspielforscher.de: Übersicht über die Schloß-Trio-Suite von Jan-Friedrich Conrad - aufgerufen am 2. März 2022

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