James Young Coachbuilder

James Young Coachbuilder war ein britisches Karosseriebauunternehmen, das exklusive Individualaufbauten für hochwertige Fahrgestelle von Rolls-Royce und Bentley herstellte. 1967 endete die Tätigkeit von James Young.

Unternehmensgeschichte

James Youngs Werksgebäude in Bromley (ca. 1908)
Rolls-Royce Phantom V Sedanca de Ville mit James-Young-Karosserie

James Young Coachbuilder wurde 1863 in Bromley gegründet. Das Unternehmen beschäftigte sich anfänglich mit der Herstellung von Kutschwagen. 1908 fertigte James Young die erste Karosserie für ein Automobil. Nach dem Ersten Weltkrieg wechselte der Schwerpunkt der Tätigkeit auf den Bau von Automobilkarosserien. James Young kleidete im Auftrag zahlreiche Fahrgestelle von Alfa Romeo, Bentley, Rolls-Royce und Sunbeam ein. Hierbei handelte es sich jeweils um Einzelstücke, die im Kundenauftrag entwickelt wurden. Seit Mitte der 1920er Jahre lieferte James Young außerdem auch einige Standard-Aufbauten für Sunbeam und Talbot.

1937 wurde James Young von Jack Barclay, Englands größtem Rolls-Royce- und Bentley-Händler, übernommen. James Young wurde damit zum bevorzugten Karosseriehersteller der Jack-Barclay-Kunden. Es begann eine Phase der intensiven Bindung zu Rolls-Royce; daneben entstanden aber auch weiterhin Aufbauten für andere Marken wie z. B. Bugatti.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm James Young die Herstellung von Spezialkarosserien wieder auf. In den 1950er Jahren entstanden zahlreiche Aufbauten für den Rolls-Royce Silver Cloud und dessen Schwestermodell Bentley S-Series, die sich zumeist durch einen leichteren Dachaufbau und eine niedrigere Linie von den Serienmodellen unterschieden. Gänzlich eigenständig waren James Youngs Aufbauten für den Rolls-Royce Phantom V.

Mit dem Aufkommen selbsttragender Karosserien wurde es für Karosseriebauunternehmen zunehmend schwieriger, eigenständige Aufbauten zu konstruieren. Das galt für James Young ebenso wie für seine Konkurrenten Hooper oder Barker. Während Hooper und Barker zu Beginn der 1960er Jahre den Betrieb einstellten, versuchte James Young zunächst, mit Abwandlungen der selbsttragend konstruierten Rolls-Royce Silver Shadow bzw. Bentley T-Series zu überleben. So entwickelte das Unternehmen kurz nach der Präsentation der viertürigen Serienmodelle eine zweitürige Version des Silver Shadow. Die Linien dieses Modells waren gerade und streng; ihnen fehlte die Leichtigkeit der werksseitigen Silver Shadow-Coupés (aus denen später der Rolls-Royce Corniche hervorging). James Young produzierte 1965 und 1966 insgesamt 35 Two-Door-Saloons auf der Basis des Rolls-Royce Silver Shadow und 15 nahezu identische Modelle auf Bentley T1-Basis. Als Rolls-Royce 1967 seine eigenen zweitürigen Versionen vorstellte, entfiel der Markt für die James-Young-Produkte. Sie waren die letzten Modelle, die den Namen James Young trugen.

James Young stellte 1967 die Produktion von Automobilkarosserien ein.

Galerie

Literatur

  • Jonathan Wood: Rolls-Royce & Bentley. Die Geschichte einer legendären Marke. 1. Auflage 2003 Königswinter (Heel Verlag GmbH) ISBN 3-89880-106-3.
  • Nick Walker: A-Z of British Coachbuilders. Bay View Books.

Weblinks

Commons: James Young Coachwork – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
J Young.jpg
The Bromley in Kent works, of James Young & Co. Ltd. A Carriage and car coachwork builder. The photograph was probably taken just prior to the first world war.
Talbot BA110 coachwork James Young 1935 frontright 2010-04-08.jpg
Autor/Urheber: Detectandpreserve, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Talbot BA110, coachwork by James Young, 1935
Alfa Romeo 6C 1500 Normale.jpg
Autor/Urheber: Norbert Schnitzler, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Alfa Romeo 6C 1500 Drophead Coupe by James Young 1928
InterClassics & TopMobiel at the MECC in Maastricht.
Had Dutch license "AM 20 18" in 2011 when auctioned for GBP 100,500. [1] Auction ad says this is matching-numbers "Super Sport" short chassis, single OHC (thus "Normale"), s/n 0111120, first registered 1929 in London; to Sweden in 1964; later to Holland.
1963 Rolls-Royce Silver Cloud III LWB Saloon SCT100 by James Young - fvr.jpg
Autor/Urheber: Rex Gray, Lizenz: CC BY 2.0
Left Hand Drive 1963 Rolls-Royce Silver Cloud III LWB Saloon SCT100 by James Young
Greystone Mansion Inaugural Concours d'Elegance, April 11, 2010
1967 Rolls-Royce Silver Shadow James Young Coupé front right.jpg
Autor/Urheber: Alex Manos of Beverly Hills Car Club, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The front left 3/4 view of a 1967 Rolls-Royce Silver Shadow James Young Coupé. Only 35 (plus 15 Bentleys) James Young Coupés were built in 1966 and 1967.
RR Phantom V James Young Sedanca de Ville.jpg
Autor/Urheber: Rex Gray from Southern California, Lizenz: CC BY 2.0
1961 Rolls-Royce Phantom V James Young Sedanca de Ville at the 2011 Desert Classic, La Quinta, CA
1965 Rolls-Royce Silver Cloud III James Young Saloon.jpg
(c) I, 天然ガス, CC BY-SA 3.0
1965 Rolls-Royce Silver Cloud III James Young Saloon