Jakobuskirche (Oberkotzau)

Blick vom Marktplatz

Die Jakobuskirche Oberkotzau ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche in Oberkotzau unmittelbar neben dem Marktplatz unterhalb des Schlosses.

Geschichte

Die Entwicklung der Jakobuskirche steht in enger Verbindung mit dem Ortsadel, der Familie von Kotzau, die mehrere Jahrhunderte über die Region herrschte. Adelige Familienangehörige wurden innerhalb der Kirche bestattet. Etliche Epitaphien an den Innen- und Außenwänden der Kirche, zum Beispiel von Georg Wolf von Kotzau, zeugen noch davon. Der ursprüngliche Dorffriedhof befand sich um die Kirche.

Architektur und Ausstattung

Ritter Christoph von Kotzau als vollplastisches Epitaph in der Kirche
Blick Richtung Altar

Der Kanzelaltar stammt von Elias Räntz.

Chorraum und Kirchenschiff haben keine gemeinsame Achse, sondern bilden einen Winkel. 1935 wurden größere Umbaumaßnahmen unter dem Architekten German Bestelmeyer vorgenommen, die damals heftig in der örtlichen Presse diskutiert wurden.

An der Empore befinden sich zahlreiche Wappen von Rittergeschlechtern der Umgebung. Aus späterer Zeit sind Wappen der Hohenzollern des Fürstentums Bayreuth hinzugekommen, aus denen auch die Freiherren von Kotzau hervorgegangen sind.

Orgel

Historischer Orgelprospekt von 1769

Friedrich Heidenreich baute 1769 eine Orgel mit 15 Registern auf einem Manual und Pedal, von der noch das Rokoko-Gehäuse erhalten ist. Das Innenwerk wurde 1895 durch die Firma Steinmeyer ersetzt, die eine zweimanualige Orgel mit derselben Registerzahl auf pneumatischen Kegelladen schuf. Das heutige Instrument stammt von dem Orgelbauer Ekkehard Simon, der 1978 im historischen Gehäuse ein Werk mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal baute. Die Disposition lautet wie folgt:

I Hauptwerk C–g3
Prinzipal8′
Spitzflöte8′
Oktave4′
Quintade4′
Quinte223
Blockflöte2′
Mixtur IV–V2′
Trompete8′
Tremulant
II Positiv C–g3
Gedackt8′
Weidenpfeife8′
Rohrflöte4′
Nasat223
Prinzipal2′
Terz135
Quinte113
Septime117
Oktave1′
Zimbel III12
Tremulant
Pedal C–f1
Subbaß16′
Oktavbaß8′
Gedacktbaß8′
Choralbaß4′
Baßzink III513
Rauschquinte II113′+1′
Fagott16′

Literatur

  • Hans-Georg Bredull: Aus der Kirchengeschichte des Marktfleckens Oberkotzau. In: 750 Jahre Markt Oberkotzau – Festschrift des Marktes Oberkotzau zur 750-Jahr-Feier. Oberkotzau 1984.
  • August Gebeßler: Stadt und Landkreis Hof (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 7). Deutscher Kunstverlag, München 1960, DNB 451450965, S. 54–56.
  • Ernst Kießkalt: Die Grabdenkmale des Marktes Oberkotzau in Oberfranken. In: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde. Band 26. 1908. S. 187–203.
  • Markt Oberkotzau (Hg.): Illustrierte Geschichte(n). Hof 2013. S. 44ff.
  • Hans-Ulrich Zeidler: Der Markt Oberkotzau – Ein heimatgeschichtlicher Streifzug. In: 750 Jahre Markt Oberkotzau – Festschrift des Marktes Oberkotzau zur 750-Jahr-Feier. Oberkotzau 1984.

Weblinks

Commons: Jakobuskirche (Oberkotzau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 15′ 47,8″ N, 11° 56′ 2,3″ O

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Orgel von Ekkehard Simon (Landshut) (II/P/25, 1978; Gehäuse von Friedrich Heidenreich 1769) der evangelisch-lutherischen Jakobuskirche Oberkotzau, Landkreis Hof, Oberfranken, Bayern, Deutschland