Jagst bei Kirchberg und Brettach

FFH-Gebiet
„Jagst bei Kirchberg und Brettach“
(c) Siegmar S., CC BY-SA 3.0
Jagst bei Kirchberg

Jagst bei Kirchberg

LageLandkreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland
KennungDE-6825-341
WDPA-ID555521718
Natura-2000-IDDE6825341
FFH-Gebiet8,927 km²
Geographische Lage49° 12′ N, 10° 0′ O
Jagst bei Kirchberg und Brettach (Baden-Württemberg)
Jagst bei Kirchberg und Brettach (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum11. Januar 2019
VerwaltungRegierungspräsidium Stuttgart
f6

Das FFH-Gebiet Jagst bei Kirchberg und Brettach ist ein im Jahr 2004 durch das Regierungspräsidium Stuttgart nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-6825-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 30. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet festgelegt.

Lage

Das rund 893 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 126-Kocher-Jagst-Ebenen und 127-Hohenloher und Haller Ebene innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 12-Neckar- und Tauber-Gäuplatten. Es liegt zwischen Gerabronn und Crailsheim und erstreckt sich über die Markungen von sechs Städten und Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall:

Beschreibung und Schutzzweck

Es handelt sich um das Flusstal der mäandrierenden Jagst unterhalb von Crailsheim. Außerdem um das Brettachtal bei Gerabronn mit naturnahen Flussabschnitten mit Talauen und reich strukturierten Hängen.

Lebensraumtypen

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 30. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung)KurzbezeichnungHektar
3150Natürliche, eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamion oder HydrocharitionNatürliche nährstoffreiche Seen0,25
3260Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-BatrachionFließgewässer mit flutender Wasservegetation69,32
3270Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p.Schlammige Flussufer mit Pioniervegetation0,12
6110Lückige, basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)Kalk-Pionierrasen0,01
6210Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)Kalk-Magerrasen10,82
6430Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen StufeFeuchte Hochstaudenfluren6,07
6510Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)Magere Flachland-Mähwiesen28,78
7220Kalktuffquellen (Cratoneurion)Kalktuffquellen0,11
8160Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe MitteleuropasKalkschutthalden0,15
8210Kalkfelsen mit FelsspaltenvegetationKalkfelsen mit Felsspaltenvegetation3,93
9130Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)Waldmeister-Buchenwald105,20
9180Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-AcerionSchlucht- und Hangmischwälder25,20
91E0Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)Auenwälder mit Erle, Esche, Weide10,24

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind nach der Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 30. Oktober 2018 (FFH-Verordnung) für das Gebiet gemeldet:

BildEU
Code
*Artwissenschaftlicher NameArtengruppe
Kleine Flussmuschel1032Kleine FlussmuschelUnio crassusMuscheln
Steinkrebs1093SteinkrebsAustropotamobius torrentiumKrebse
Groppe1163GroppeCottus gobioFische
Kammmolch1166KammmolchTriturus cristatusAmphibien
Gelbbauchunke1193GelbbauchunkeBombina variegataAmphibien
Mopsfledermaus1308MopsfledermausBarbastella barbastellusSäugetiere
Großes Mausohr1324Großes MausohrMyotis myotisSäugetiere
Biber1337BiberCastor fiberSäugetiere

Zusammenhängende Schutzgebiete

Das FFH-Gebiet besteht aus mehreren Teilgebieten. Innerhalb des FFH-Gebiets liegt die Naturschutzgebiete 1026 - Ahorn-Lindenwald. 1256 - Jagsttal mit Seitentälern zwischen Crailsheim und Kirchberg

Der direkte Flusslauf der Jagst ist außerdem Teil des sich über fünf Landkreise erstreckende Europäischen Vogelschutzgebiets Jagst mit Seitentälern.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Jagst bei Kirchberg und Brettach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
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Groppe aus dem Unterlauf des Rheins
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Shell of Unio crassus from the Netherlands
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Steinkrebs (Austropotamobius torrentium). Fotografiert und gefunden im Munichbach (Niederösterreich) in der Nähe von Gruberau
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Männliches Großes Mausohr (Myotis myotis) im Quartier (Brücke) Juli 2017 NRW
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male land phase Triturus carnifex from North Veluwe, the Netherlands. Triturus carnifex lacks the multiple white spots on the sides, seen in Triturus cristatus.
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Western Barbastelle (Barbastella barbastellus)
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Bombina variegata (ventral side) - Gelbbauchunke (Unterseite)
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he was happily sitting back and munching on something. and munching, and munching...