Jüdischer Friedhof (Borgholzhausen)

Jüdischer Friedhof Borgholzhausen

Der Jüdische Friedhof Borgholzhausen ist ein jüdischer Friedhof in der ostwestfälischen Stadt Borgholzhausen im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen.

Der Friedhof liegt rund zwei Kilometer westlich der Stadtmitte an der Bahnhofstraße (L785) am Südhang des Nollbrinks. Er dürfte bereits 1750 als gemeinsamer Begräbnisplatz der Synagogengemeinden in Borgholzhausen und Versmold angelegt worden sein, die zuvor ihre Verstorbenen auf dem jüdischen Friedhof Bielefeld bestattet hatten. In einer Flurkarte von 1872 ist der Friedhof als Flurstück "Judenkirchhof" eingezeichnet, das sich spätestens seit 1877 im Eigentum der Borgholzhausener Synagogengemeinde befunden haben dürfte. Die 127 erhaltenen Grabsteine sind auf der Ostseite hebräisch und auf der Westseite teilweise auch deutsch beschriftet. Wegen fortschreitender Verwitterung sind die Inschriften teilweise kaum noch lesbar. Mit der Bestattung der Versmolder Jüdin Regina Spiegel endete 1937 die Belegung des Friedhofes.

Seit 1986 ist der Friedhof unter Nr. 2 in die Liste der Baudenkmäler in Borgholzhausen eingetragen.

Literatur

  • Richard Sautmann: Blüte und Niedergang der jüdischen Gemeinde zu Borgholzhausen. In: Heimatverein Borgholzhausen e.V. (Hrsg.): Kleine Reihe zur Geschichte der Stadt Borgholzhausen. Band 3. Borgholzhausen 2003.
  • Das Westfälische Amt für Denkmalpflege in Münster hat den Friedhof in den Jahren 1975 bis 2000 fotografisch dokumentiert.
  • Richard Sautmann: Ortsartikel Borgholzhausen. In: Karl Hengst (Hrsg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold. Ardey, Münster 2013, ISBN 978-3-87023-283-2, S. 322–327 (Online-Fassung der Historischen Kommission für Westfalen [PDF; 487 kB; abgerufen am 8. Juni 2022]).
  • Volker Beckmann: Die jüdische Bevölkerung der Landkreise Lübbecke und Halle i.W. : vom Vormärz bis zur Befreiung vom Faschismus (1815–1945) - Dissertation. Jakobs, Bielefeld 2001, ISBN 978-3-932136-96-2.

Weblinks

Koordinaten: 52° 5′ 33,1″ N, 8° 17′ 12,5″ O

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