Jörg Baberowski

Jörg Baberowski auf der Leipziger Buchmesse 2014

Jörg Baberowski (* 24. März 1961 in Radolfzell am Bodensee) ist ein deutscher Historiker und Gewaltforscher. Er ist seit 2002 Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Baberowski hat sich spezialisiert auf die Geschichte der Sowjetunion und des stalinistischen Terrors.

Leben

Baberowskis Großvater väterlicherseits stammte aus dem Gebiet des heutigen Polen und kam im späten 19. Jahrhundert als Soldat nach Deutschland, wo dann Baberowskis Vater im Rheinland aufwuchs. Die Familie mütterlicherseits entstammt streng katholischem Milieu in Paderborn.[1] Jörg Baberowski ist mit einer Iranerin verheiratet, die vor der Islamischen Revolution im Iran in den 1980er Jahren nach Europa und in die Bundesrepublik Deutschland floh.[2]

Als Schüler engagierte sich Jörg Baberowski im Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW).[1][3] Nach dem Abitur 1982 am Gymnasium Liebigstraße in Holzminden studierte Jörg Baberowski von 1982 bis 1988 an der Universität Göttingen Geschichte und Philosophie, unter anderen bei dem Osteuropa-Historiker Manfred Hildermeier. Die russische Sprache brachte sich Baberowski im Selbststudium bei. In seiner Magisterarbeit befasste er sich mit Politischer Justiz im zaristischen Russland.[4]

Frankfurt und Tübingen

Ab 1989 war Baberowski wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Osteuropäische Geschichte der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. An ihrer Historischen Fakultät wurde er im Winter 1993 mit einer von Dietrich Beyrau und Manfred Hildermeier betreuten Doktorarbeit zum Dr. phil. promoviert.[5] 1994 wechselte er als Assistent an das Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Eberhard Karls Universität Tübingen, wo er sich im Juli 2000 an der Geschichtswissenschaftlichen Fakultät mit der Arbeit Auf der Suche nach Eindeutigkeit. Zivilisatorische Mission, Nationalismus und die Ursprünge des Stalinismus in Azerbajdžan 1828–1941 habilitierte.[6] 2001 wurde ihm die Venia legendi für Osteuropäische Geschichte verliehen. Während mehreren Forschungsaufenthalten betrieb er Archivstudien, unter anderem in Aserbaidschan, Finnland und Russland.

Leipzig und Berlin

Im April 2001 übernahm Jörg Baberowski vertretungsweise einen Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Universität Leipzig. Seit Oktober 2002 ist er Lehrstuhlinhaber für Geschichte Osteuropas am Institut für Geschichtswissenschaften (IfG) der Humboldt-Universität zu Berlin, dessen Leitung er von 2004 bis Februar 2006 sowie 2008/09 als Geschäftsführender Direktor innehatte. Von 2007 bis 2013 war er Sprecher des Sonderforschungsbereichs 640 „Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel“. 2008/09 war er Prodekan und 2009/10 Dekan der Philosophischen Fakultät I. Er war Mitglied des Forums Exzellenzinitiative, von 2012 bis 2015 war er Vorsitzender des Forums Geisteswissenschaften. Von 2004 bis 2006 und von 2007 bis 2009 war er Vorsitzender des Fördervereins des Instituts für Geschichtswissenschaften.

Wirken

Jörg Baberowski arbeitete 2017–2019 an der – schlussendlich gescheiterten – Gründung eines Zentrums für Diktaturforschung an der Humboldt-Universität. Zu diesem Zweck veranstaltete er mit Michael Wildt im Oktober 2017 zusammen mit und in der Dependance der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur die Tagung Diktaturen als alternative Ordnungen als Auftaktkonferenz des interdisziplinären Verbunds für vergleichende Diktaturforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin.[7][8]

Er ist Mitglied der Wissenschaftlichen Beiräte der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, des Zentrums gegen Vertreibungen und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie der Beiräte für Publikationen des Goethe-Instituts, des Bürgerkomitees 15. Januar und von Clio-online. Er gehört ferner dem Arbeitskreis für moderne Sozialgeschichte, dem Ausschuss vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und dem Forschungskolleg „Der Erste Weltkrieg und die Konflikte der europäischen Nachkriegsordnung (1914–1923)“ am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin an.

Er ist Mitherausgeber folgender Reihen und Fachzeitschriften: Veröffentlichungen und Kriegsfolgen-Forschung des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung, Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts, Ordnungssysteme – Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit, Beiträge zur Geschichte Osteuropas, Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Forschungen zur Osteuropäischen Geschichte, Zeitschrift für Moderne Europäische Geschichte, Zeithistorische Forschungen, Kritika – Explorations in Russian and Eurasian History und Eigene und Fremde Welten – Repräsentationen sozialer Ordnung im Vergleich und Ab Imperio – Issledovanija po novoj imperskoj istorii i nacionalizmu v postsovetskom prostranstve.

Baberowski schrieb von Anfang 2016 bis Anfang 2018 eine Kolumne in der Basler Zeitung.[9]

Werk

Dissertation

In seiner Dissertation hinterfragte Jörg Baberowski den damals geltenden Kenntnisstand zur russischen Justizreform von 1864 und der nachfolgenden Rechtsentwicklung. Während viele Historiker des Zarenreichs meinten, konservative Juristen und Rechtspolitiker hätten sich im Zarenreich schließlich durchgesetzt und die Revolution von 1917 mit provoziert, betonte er, dass die Reformen von 1864 von Idealismus geprägt und eine Überforderung des rückständigen Landes gewesen seien; die sogenannten Gegenreformen von Alexander III. seien demnach eine Anpassung des Modernisierungsweges an die rückständigen Bedingungen Russlands.[10]

Kritik am Fach Osteuropäische Geschichte

1998[11] konstatierte er ein Ende des Faches Osteuropäische Geschichte. Nach Ende der Sowjetunion und des Warschauer Paktes sah er eine Chance, die seiner Meinung nach zahlreich vorhandenen Defizite, die Isolation des Fachs und die aus seiner Sicht rückständigen Methoden durch Neuintegration in die entsprechenden modernen Strömungen der Neuzeit- und Zeitgeschichte zu überwinden. Um den Aufsatz entspann sich eine kontroverse Debatte insbesondere in der Zeitschrift Osteuropa um die Stellung der Osteuropa-Forschung in Deutschland.[12][13][14][15] Beiträge der Debatte wurden im Sammelband Wohin steuert die Osteuropaforschung? veröffentlicht.[16]

Theorie der Moderne

Jörg Baberowskis wissenschaftliches Hauptthema ist die stalinistische Gewaltherrschaft in der Sowjetunion. Hierzu legte er zunächst – in seiner unter dem Titel Der Feind ist überall als Buch veröffentlichten Habilitationsschrift über den Stalinismus im Kaukasus ebenso wie in seiner ersten Gesamtinterpretation der Geschichte des Stalinismus, Der rote Terror (beide 2003) – eine vor allem an Zygmunt Baumans Theorie der Moderne orientierte Interpretation vor. Bauman hatte in seinem einflussreichen Buch Moderne und Ambivalenz die Gewaltexzesse des 20. Jahrhunderts, insbesondere den Holocaust, auf eine Tendenz der Moderne zurückgeführt, Eindeutigkeit in einer sozialen Welt herstellen zu wollen, die grundsätzlich ambivalent, komplex, vielfältig sei. Entgegen früheren Modernisierungstheorien begriff Bauman die Moderne nicht grundsätzlich als positive Fortschrittsgeschichte und die in ihr um sich greifende Gewalt folglich nicht als Rückfall oder Abirrung. Gewalt und Intoleranz seien vielmehr die logische Konsequenz einer Moderne, die radikal eindeutige Ordnungen herbeiführen wolle.[17]

Unter anderem mit diesem Ansatz erklärte Baberowski die stalinistische Terrorherrschaft: „Die stalinistische Gewalt kam aus dem Verlangen, Eindeutigkeit herzustellen und Ambivalenz zu überwinden. Wie die aufgeklärten Modernisierer in den zarischen Ministerien auch, träumten die Bolschewiki von übersichtlichen Ordnungen, aus denen jede Uneindeutigkeit ausgebrannt war. Für sie war der Staat ein Gärtner, der wilde Landschaften in symmetrisch angelegte Parks verwandelte. […] Der Sozialismus hatte am Projekt der Moderne nichts auszusetzen, er hielt sich im Gegenteil für seine eigentliche Vollendung.“[18] Baberowski betrachtet den Stalinismus in seiner häufig akzentuierenden, plakativen und zuspitzenden Schrift zum roten Terror nicht als etwas, was in den 1930er Jahren begonnen habe. Die Wurzeln reichten vielmehr weit zurück in das Zarenreich mit seinen Versuchen der schnellen Verwestlichung, Europäisierung und Disziplinierung. Die Bolschewiki hätten daran angeknüpft, die Gewaltausübung aber vervielfacht. Sie seien zudem gefangen in der Vorstellung, Menschen, die sich nicht hätten fügen wollen, seien Feinde und zur Vernichtung bestimmt. Die Gewalterfahrungen von Krieg und Revolution taten das Übrige, um diese permanenten Exzesse zu befeuern; die tradierten Gewalterfahrungen in den Dörfern Russlands verschärften das Gewaltpotenzial weiter. Unter Stalin habe sich dann ein umfassendes Klientelsystem etabliert, das dem Diktator erlaubt habe, seine Herrschaft über einen Personenverbandsstaat durchzusetzen.[19]

In diesem Erklärungsrahmen spielte notwendig auch die hier als betont modern interpretierte Ideologie des Kommunismus eine starke Rolle. Die Gewaltexzesse des Stalinismus resultierten demzufolge gerade aus der kommunistischen Ideologie der Bolschewiki. Allerdings betonte Baberowski auch die Herkunft vieler wichtiger Machthaber – nicht zuletzt Stalins selbst – aus einer Kultur der Gewalt sowie die beständige Perpetuierung dieser Kultur in Lebenswelt, Symbolik und Herrschaftsstil der Machthaber.[20] Er wies auch in Abgrenzung von Stéphane Courtois darauf hin, dass „nicht jede Form kommunistischer Herrschaft […] terroristisch“ gewesen sei.[21]

Zu den Studien über Gewalt leitete 2006 der Essay Ordnung durch Terror. Gewaltexzesse und Vernichtung im nationalsozialistischen und im stalinistischen Imperium, den Baberowski zusammen mit Anselm Doering-Manteuffel über Gewaltexzesse und Vernichtung im Nationalsozialismus und im Stalinismus vorgelegt hat. Diese vergleichende Schrift reetablierte nicht die These von Ernst Nolte, die stalinistische Gewalt sei das logische und faktische Prius der NS-Vernichtungspolitik gewesen, die von Jürgen Habermas kritisiert worden war und den Historikerstreit ausgelöst hatte, sondern arbeitete Ähnlichkeiten und jeweils deutliche Eigenheiten heraus. Einige zentrale Überlegungen des Essays fasste Hans Mommsen zusammen. Während Jürgen Elvert das Werk als seriöses Destillat der Forschungen zum NS und zum Stalinismus lobte, kritisierte Jürgen Zarusky unter anderem eine zu schematische Parallelisierung von Motiven und Handlungen beider Regime; wichtige Gewaltereignisse würden zudem nicht in die Betrachtung einbezogen.[22][23]

Gewalttheorie

In den Jahren nach Der rote Terror lässt sich eine grundlegende Umakzentuierung von Baberowskis Erklärungen der stalinistischen Gewalt feststellen. Der Fokus rückte von der kommunistischen Ideologie ab und wandte sich stärker als zuvor einer Theorie der Gewalt zu. In den Jahren der stalinistischen Herrschaft sei Gewalt „das eigentliche Kommunikationsmedium der bolschewistischen Führung“ gewesen.[24] Baberowski betonte überdies die Rolle des Raums bei der Ausübung von Gewalt und verortete die stalinistische Gewalt in staatsfernen Räumen.[25] Diese Gewalträume aber, so betonte Baberowski jetzt, seien gerade „nicht modern“ gewesen: „Stalin und Mao träumten nicht nur von der schönen neuen Welt, sie kamen aus der alten Welt und sie handelten so, wie man es von vormodernen Herrschern erwarten konnte. Ihre Herrschaft war weder bürokratisch noch ordentlich. Man könnte auch sagen, dass die monumentalen Fassaden, die den totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts ein ‚ordentliches‘ Gesicht gaben, nur verdeckten, dass hinter diesen Fassaden vormoderne Kriege geführt wurden“.[26]

2012 veröffentlichte Baberowski die Studie Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt, die er explizit als Revision seines Buches Der rote Terror verstanden wissen wollte.[27] Statt der kommunistischen Ideologie unterstrich er nun die Bedeutung der psychopathischen Persönlichkeit Stalins sowie von physischer Gewalt für die stalinistische Herrschaftspraxis. Stalin sei „die Spinne im großen Netz des Terrors“ gewesen, sein Herrschaftsanspruch, und in zweiter Linie auch der Machtanspruch seiner Satrapen, sei im eigentlich schwachen sowjetischen Staat durch Gewaltausübung ständig zur Geltung gebracht worden.[28] Das Buch wurde vielfach besprochen, auch in einer breiteren Öffentlichkeit, und trug Baberowski den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik ein. Wissenschaftlich wurde es kontrovers diskutiert, z. B. von den Autoren einer Sonderausgabe der Fachzeitschrift Osteuropa.[29]

Ein weiteres, 2015 erschienenes Werk ist Räume der Gewalt. Hier stellt der Autor die These auf, dass Gewalt nie verschwinden werde, allenfalls eingehegt werden könne. Nicht Ideologien seien zentral für die Gewaltausübung, sondern Möglichkeiten und Situationen. Gewalt bleibe stets eine Handlungsoption, insbesondere dann, wenn Menschen in Situationen eintreten, in der Gewalt nicht verboten, sondern geboten sei oder als notwendig erachtet werde. Im Rahmen dieser Schrift setzte sich Baberowski kritisch mit den Gewalttheorien von Steven Pinker, Norbert Elias, Zygmunt Bauman, Johan Galtung und Wolfgang Sofsky auseinander. Bei der Darstellung von Gewalt kam es ihm auf Plastizität an, denn man erfahre wenig von den Wirkungen von Gewalt, wenn sie nicht als blutiges Geschehen übermittelt werde.[30][31]

Vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine meinte Baberowski, Gewalt sei aus Sicht Wladimir Putins positiv besetzt. Krieg sei für diesen Politiker, der die Welt aus der Perspektive imperialer Macht betrachte, „eine Möglichkeit, die man ergreifen kann und muss, wenn man sich davon einen Gewinn verspricht.“ Russland zerstöre die ukrainische Infrastruktur, weil Putin wisse, dass er dort keinen vollständigen militärischen Sieg erringen werde.[32]

Kontroversen

Baberowski kritisierte in mehreren Beiträgen zur Flüchtlingskrise in Europa 2015 die Politik Angela Merkels und eine einseitige Fokussierung auf die Willkommenskultur der deutschen Zivilgesellschaft. Er forderte eine restriktivere Asylpolitik sowie eine Einwanderung nach Regeln eines entsprechenden Gesetzes.[33]

Er kritisiert auch „linke Eliten“, die „im Westen Europas darüber entscheiden“ würden, „was gesagt werden dürfe“, und versuchten, „den Bürgern einzureden, sie müssten die Verunsicherung, die durch die Globalisierung, durch Masseneinwanderung und Kriminalität“ entstehe, „als Preis für eine offene Gesellschaft begreifen“. Jene linken Eliten könnten „nicht verstehen, warum manche der Ordnung den Vorzug gegenüber der Grenzenlosigkeit geben“, wie es die Menschen in Osteuropa täten, die „Gewalt und Unordnung“ kennengelernt hätten.[34]

Seit Baberowski 2014 den britischen Historiker und Trotzki-Biografen Robert Service zu einem Vortrag an seinen Lehrstuhl eingeladen hatte, befindet er sich in einem Konflikt mit der trotzkistischen Splitterpartei[35] Sozialistische Gleichheitspartei (SGP) und deren Hochschulgruppe IYSSE in Berlin,[36] die ihm in einer Vielzahl von Vorträgen und Veranstaltungen revisionistische und rechtsradikale Standpunkte vorwirft.[37][38] Im November 2017 verlor Baberowski einen Prozess vor dem Landgericht Hamburg gegen die SGP, die Baberowski somit weiterhin „Geschichtsfälschung“ vorwerfen darf, da diese Einschätzung vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sei.[39]

Medien berichteten im ersten Halbjahr 2017 ebenfalls über einen Konflikt zwischen Baberowski und Vertretern des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Universität Bremen. Nachdem dieser gegen einen Vortrag Baberowskis protestiert und ihm in Flugblättern und im Internet Rassismus und Rechtsradikalismus vorgeworfen hatte,[40] klagte Baberowski gegen einige der vom AStA verbreiteten Aussagen. Er erwirkte eine einstweilige Verfügung und gewann zunächst, nach Widerspruch des AStA, am 15. März 2017 in erster Instanz am Landgericht Köln.[41] Als sich abzeichnete, dass das Oberlandesgericht Köln als nächste Instanz gegen ihn entscheiden würde, zog Baberowski seinen Antrag am 2. Juni 2017 zurück. Präsidium und Dekanat der Philosophischen Fakultät I der Humboldt-Universität stellten sich bereits nach dem Urteil in erster Instanz und erneut nach der Verhandlung vor dem Oberlandesgericht hinter Jörg Baberowski. Seine Integrität stehe außer Zweifel, seine wissenschaftlichen Äußerungen seien durchaus kontrovers, aber keineswegs rechtsradikal. Eine Reihe von Professoren, mehrheitlich vom Institut für Geschichtswissenschaft (IfG) der Humboldt-Universität, schloss sich dieser Erklärung an.[42] Die juristische Auseinandersetzung stieß auf ein geteiltes Echo.[43]

Baberowskis Projekt, gemeinsam mit acht Historikern und fünf Juristen ein Interdisziplinäres Zentrum für Diktaturforschung an der Humboldt-Universität aufzubauen, geriet in die Schlagzeilen, nachdem im Januar 2019 aus zwei der vier Fachgutachten eher kritische Zitate unter Bruch der Vertraulichkeit auf Twitter geteilt worden waren.[44] Die Universitätsleitung setzte das Verfahren zunächst aus und als klar wurde, dass vier studentische Vertreter im Akademischen Senat sich gegen das Projekt stellen würden, zog die juristische Fakultät ihre Unterstützung zurück. Baberowski nahm daraufhin den Antrag, den er und Anna-Bettina Kaiser vorgelegt hatten,[45] selbst zurück.[46] Der Historiker warf der Universitätsleitung in der Folge dieses Eklats vor, sich mehr um negative Publicity zu sorgen als um Wissenschaftsfreiheit. Dekanat und Kollegen betonten demgegenüber, das Projekt stets unterstützt zu haben.[47]

Kurz vor der Annexion der Krim durch Russland im März 2014 nannte Baberowski die Ukraine in der Wochenzeitung Die Zeit ein „Kind der sowjetischen Nationalitätenpolitik“ und wandte sich gegen die Vorstellung, das Land sei ein Nationalstaat des 19. Jahrhunderts.[48] Dafür wurde er von verschiedenen Osteuropa-Expertinnen kritisiert, z. B. von Anna Veronika Wendland.[49] 2016 sprach der Historiker davon, die Ukraine sei „ein künstlich zusammengesetztes Konglomerat“. Seine Gesprächspartnerin, die Grünen-Politikerin Marieluise Beck, bezeichnete diese Bemerkung als nicht statthaft.[50] Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine (Ende Februar 2022) wurde Baberowskis Einschätzung, das Verhältnis zwischen der Ukraine und Russland könne nur vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte und dem Gedanken des sowjetischen Imperiums – als einer Heimat insbesondere der Russen – sowie den komplexen Auswirkungen seines Zerfalls verstanden werden,[51] von seinem Kollegen Martin Schulze Wessel abgelehnt.[52] Baberowski erklärte zum Krieg, Putin blieben keine Wahlmöglichkeiten, da er sonst am Ende sei; Putin müsse „so lange an der Eskalationsschraube drehen, bis ihm Angebote unterbreitet“ würden, hinter der Brutalität des Krieges verberge sich diese zynische Logik. Gleichzeitig diskreditiere dies auch Putins Ziel, die Ukraine für sein „imperiales Projekt“ zu gewinnen.[53] Der Historiker Klaus Gestwa kritisierte im Zusammenhang mit Russlands Invasion eine Äußerung Baberowskis aus dem Jahr 2018.[54] In einem Interview hatte er gesagt: „Wir sollten eigentlich froh darüber sein, dass Putin an der Macht ist. […] In freien Wahlen würden Neo-Faschisten und Kommunisten die meisten Stimmen erhalten.“[55]

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Monographien

  • Autokratie und Justiz. Zum Verhältnis von Rechtsstaatlichkeit und Rückständigkeit im ausgehenden Zarenreich 1864–1914 (= Studien zur europäischen Rechtsgeschichte. Band 78). Klostermann, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-465-02832-5.
  • Der rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus. DVA, München 2003, ISBN 3-421-05486-X (Bundeszentrale für politische Bildung 2007).
  • Der Feind ist überall. Stalinismus im Kaukasus. DVA, München 2003, ISBN 3-421-05622-6.
  • Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault (= Beck’sche Reihe. Band 1623). C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52793-0.
  • mit Anselm Doering-Manteuffel: Ordnung durch Terror. Gewaltexzesse und Vernichtung im nationalsozialistischen und im stalinistischen Imperium. [Dietrich Beyrau zum 65. Geburtstag]. Dietz, Bonn 2006, ISBN 3-8012-0368-9.
  • Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt. C.H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63254-9.
  • Räume der Gewalt. S. Fischer, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-10-004818-9 (Bundeszentrale für politische Bildung 2016).
  • Der bedrohte Leviathan. Staat und Revolution in Rußland. Duncker & Humblot, Berlin 2021, ISBN 978-3-428-18227-5.

Herausgeberschaften

  • Moderne Zeiten? Krieg, Revolution und Gewalt im 20. Jahrhundert. Mit 5 Tabellen. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-36735-X (Bundeszentrale für politische Bildung 2006).
  • mit Hartmut Kaelble, Jürgen Schriewer: Selbstbilder und Fremdbilder. Repräsentation sozialer Ordnungen im Wandel (= Eigene und fremde Welten. Band 1). Campus, Frankfurt am Main u. a. 2008, ISBN 978-3-593-38016-2.
  • mit David Feest, Maike Lehmann: Dem Anderen begegnen. Eigene und fremde Repräsentationen in sozialen Gemeinschaften (= Eigene und fremde Welten. Band 10). Campus, Frankfurt am Main u. a. 2008, ISBN 978-3-593-38722-2.
  • mit David Feest, Christoph Gumb: Imperiale Herrschaft in der Provinz. Repräsentationen politischer Macht im späten Zarenreich (= Eigene und fremde Welten. Band 11). Campus, Frankfurt am Main u. a. 2008, ISBN 978-3-593-38721-5.
  • Arbeit an der Geschichte. Wie viel Theorie braucht die Geschichtswissenschaft? (= Eigene und fremde Welten. Band 18). Campus, Frankfurt am Main u. a. 2010, ISBN 978-3-593-39149-6.
  • mit Gabriele Metzler: Gewalträume. Soziale Ordnungen im Ausnahmezustand (= Eigene und fremde Welten. Band 20). Campus, Frankfurt am Main u. a. 2012, ISBN 978-3-593-39231-8.
  • Was ist Vertrauen? Ein interdisziplinäres Gespräch (= Eigene und fremde Welten. Band 30). Campus, Frankfurt am Main u. a. 2014, ISBN 978-3-593-50062-1.
  • mit Robert Kindler: Macht ohne Grenzen. Herrschaft und Terror im Stalinismus. Campus, Frankfurt am Main u. a. 2014, ISBN 978-3-593-50164-2.

Weblinks

Commons: Jörg Baberowski – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Mariam Lau: Diese radikalen Studenten. Im Streit um den Historiker Jörg Baberowski spiegelt sich die Geschichte der Bundesrepublik. Über die erstaunliche Begegnung mit einem Gejagten. In: Die Zeit, 12. April 2017.
  2. Mitschnitt bei Youtube: ÖIF-Diskussion mit Jörg Baberowski (Minute 43:53).
  3. Dirk Kurbjuweit: Zeitgeschichte: Der Wandel der Vergangenheit. In: Der Spiegel. Nr. 7, 2014 (online10. Februar 2014). Simon Strauss: Natürlich kann auch ein Analphabet einen Asylgrund haben. In: FAZ.net, 20. September 2015.
  4. Thema der Magisterarbeit: Politische Justiz im ausgehenden Zarenreich 1864–1917.
  5. Dissertation: Autokratie und Justiz im Zarenreich.
  6. Habilitationsschrift: Auf der Suche nach Eindeutigkeit. Zivilisatorische Mission, Nationalismus und die Ursprünge des Stalinismus in Azerbajdžan 1828–1941 (Buchtitel: Der Feind ist überall. Stalinismus im Kaukasus).
  7. Diktaturen als alternative Ordnungen. Auftaktkonferenz des interdisziplinären Verbunds für vergleichende Diktaturforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin Berlin. In: H-Soz-Kult.
  8. Tagung zur vergleichenden Diktaturforschung.
  9. Der erste Beitrag von Jörg Baberowski in der Kolumne der Basler Zeitung erschien am 7. Januar 2016 unter dem Titel Deutschland, Land der Tugendwächter und Untertanen. Die Redaktion wies in diesem Zusammenhang auf die neue Zusammenarbeit mit dem Historiker hin. Der letzte Beitrag erschien am 2. Januar 2018 (Bedienen wir uns unseres Verstandes).
  10. Friedrich-Christian Schroeder: Rußland und das Recht. Eine historische Untersuchung mit theoretischer Vorliebe. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. April 1997.
  11. Baberowski: Das Ende der Osteuropäischen Geschichte: Bemerkungen zur Lage einer geschichtswissenschaftlichen Disziplin, in: Osteuropa, Band 48, August/September 1998, S. 784–799, JSTOR:44920338 (erste Seite).
  12. Rainer Lindner, Osteuropäische Geschichte als Kulturgeschichte. In: Digitales Handbuch zur Geschichte und Kultur Russlands und Osteuropas. Band 6, 2004 (epub.ub.uni-muenchen.de); zuerst in: Osteuropa. Band 53, Dezember 2003, S. 1757–1771.
  13. Günter Schödl: Forschung zur Geschichte der Habsburgermonarchie und Ostmitteleuropas seit den achtziger Jahren. Anmerkungen zu Schwerpunkten und Tendenzen. In: Dittmar Dahlmann (Hrsg.): Hundert Jahre Osteuropäische Geschichte. Franz Steiner, 2005, S. 124 f.
  14. Martin Schulze-Wessel: Geographie ist geduldig. Debatte über die Zukunft des Faches Osteuropäische Geschichte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 46, 24. Februar 1999.
  15. Baberowski: Das Ende Osteuropas und das Fach Osteuropäische Geschichte. In: Neue Zürcher Zeitung, 13./14. November 1999, S. 57.
  16. Stefan Creuzberger, Ingo Mannteufel, Alexander Steininger, Jurra Unser (Hrsg.): Wohin steuert die Osteuropaforschung? Eine Diskussion. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 2000. Der auslösende Aufsatz von Baberowski ist dort nachgedruckt S. 27–42.
  17. Zygmunt Bauman: Moderne und Ambivalenz. Das Ende der Eindeutigkeit. Junius, Hamburg 1992.
  18. Jörg Baberowski: Der rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus. Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2007, S. 12 f.
  19. Siehe Helmut Altrichter: Grenzenloser Blutrausch. Jörg Baberowski setzt sich engagiert mit der Geschichte des Stalinismus auseinander. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Januar 2004.
  20. Vgl. etwa Jörg Baberowski: Zivilisation der Gewalt. Die kulturellen Ursprünge des Stalinismus. Humboldt-Universität zu Berlin: Antrittsvorlesung am 10. Juli 2003. Berlin 2005 (edoc.hu-berlin.de [PDF; 731 kB]).
  21. Jörg Baberowski: Der rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus. Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2007, S. 8.
  22. Jürgen Elvert: Nationalsozialismus und Stalinismus. Die Zeit ist reif für einen neuen und umfassenden Zugriff auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. August 2007.
  23. Jürgen Zarusky: Nationalsozialismus – J. Baberowski u. a.: Ordnung durch Terror. In: H-Soz-Kult. 13. März 2007, abgerufen am 27. August 2020 (Rezension von Baberowski, Jörg; Doering-Manteuffel, Anselm: Ordnung durch Terror. Gewaltexzess und Vernichtung im nationalsozialistischen und stalinistischen Imperium. Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf. 2006, ISBN 3-8012-0368-9, 116 S.).
  24. Jörg Baberowski: Zivilisation der Gewalt. Die kulturellen Ursprünge des Stalinismus. In: Historische Zeitschrift, Band 281, Heft 1 (August 2005), S. 59–102, hier S. 87.
  25. Jörg Baberowski: Kriege in staatsfernen Räumen: Rußland und die Sowjetunion 1905–1950. In: Dietrich Beyrau, Michael Hochgeschwender, Dieter Langewiesche (Hrsg.): Formen des Krieges. Von der Antike bis zur Gegenwart. Paderborn 2007, S. 291–310.
  26. Jörg Baberowski: Moderne Zeiten? Einführende Bemerkungen. In: Jörg Baberowski (Hrsg.): Moderne Zeiten? Krieg, Revolution und Gewalt im 20. Jahrhundert. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2006, S. 7–11, hier S. 8 f.
  27. Jörg Baberowski: Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt. München 2012, S. 9–11.
  28. Peter Sturm: Schwacher Staat, starker Stalin. Schrecklicher Terror prägte das Leben der „Sowjet-Menschen“. Der Kreml-Diktator bediente sich vor allem der konspiratorischen Machttechniken. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. März 2012.
  29. Osteuropa, 62. Jg., Heft 4, April 2012. Inhaltsverzeichnis: dl.oe.dgo-online.org (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 41 kB). Insgesamt enthält dieses Heft acht Rezensionen seiner Stalin-Biografie, von denen sieben sich grundsätzlich kritisch äußern.
  30. Thomas Speckmann: In fremden Landen. Warum töten Menschen? Der Osteuropa-Historiker Jörg Baberowski erkundet „Räume der Gewalt“. In: Der Tagesspiegel, 16. Oktober 2015. Marin Ebel: Man tut, was man darf. In: Tages-Anzeiger, 17. Oktober 2015. Herfried Münkler: Wo kommt all die Gewalt her? Jörg Baberowskis Analyse „Räume der Gewalt“ verzichtet auf einfache Lösungsvorschläge und große Theorien. In: Die Zeit, 21. Januar 2016.
  31. Jörg Baberowski, Axel T. Paul, Robert Gerwarth, Wolfgang Knöbl: Räume der Gewalt. Thesen und Kommentare zu Jörg Baberowskis historischer Theorie der Gewalt. In: Journal of Modern European History/Zeitschrift für moderne europäische Geschichte/Revue d'histoire européenne contemporaine, Band 14 (2016), Nr. 4 (New Perspectives on the Post-World War II Trials of Nuremberg and Tokyo), S. 437–464.
  32. Jörg Baberowski, Interview von Marc von Lüpke: „Diese Demütigung hat Putin niemals vergessen“. In: t-online.de. 27. April 2022, abgerufen am 27. April 2022.
  33. Jörg Baberowski: Ungesteuerte Einwanderung: Europa ist gar keine Wertegemeinschaft. In: FAZ.net, 14. September 2015; Simon Strauss: Jörg Baberowski über Gewalt „Natürlich kann auch ein Analphabet einen Asylgrund haben“. In: FAZ.net, 20. September 2015; Jörg Baberowski: Der externe Standpunkt. Deutschland verwandelt sich in eine Tugend-Republik. In: Neue Zürcher Zeitung, 27. September 2015; Die Sätze, die den Bann brechen. In: Basler Zeitung, 24. Dezember 2016. Kritisch dazu Jannis Panagiotidis, Patrice Poutrus, Frank Wolff: Integration ist machbar, Nachbar. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. September 2015; ferner Christoph David Piorkowski: Der Professor als wütender Bürger. Jörg Baberowski, Historiker an der Berliner Humboldt-Uni, wird von links massiv kritisiert. Was ist dran am Vorwurf, er sei rechtsradikal? Eine Analyse. In: Der Tagesspiegel, 28. April 2017.
  34. Der Mensch lässt sich nicht beliebig zurichten. Interview mit der NZZ, 30. September 2018.
  35. Isabelle-Christine Panreck: Linksextremismus in der deutschen Parteienlandschaft. In: Bundeszentrale für politische Bildung (online), 5. Februar 2018.
  36. Martin Beglinger, Peer Teuwsen: Holen wir die Meinungspolizei! In: Neue Zürcher Zeitung, 24. Juni 2017, abgerufen am 12. Dezember 2017.
  37. Jürgen Kaube: Mobbing, trotzkistisch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. November 2014.
  38. Mariam Lau: Diese radikalen Studenten: Im Streit um den Historiker Jörg Baberowski spiegelt sich die Geschichte der Bundesrepublik. Über die erstaunliche Begegnung mit einem Gejagten. In: Die Zeit. Nr. 16, 12. April 2017, S. 37 (zeit.de). Jasper Riemann: Trotzkisten gegen Professor: Die Baberowski-Affäre. In: Unauf. Studierendenzeitung der Humboldt-Universität. 13. Mai 2015; Katrin Schmermund: „Niemand will mehr gegen den Strom schwimmen“: Ein Professor wehrt sich gegen den Vorwurf, rechtsradikal zu sein. Ein Interview mit Jörg Baberowski. In: Forschung & Lehre. 24. Jg., Nr. 5, Mai 2017, S. 398–400 (forschung-und-lehre.de (Memento vom 17. Mai 2017 im Internet Archive) [abgerufen am 20. Mai 2017]).
  39. Eckhard Stengel: HU-Professor darf „Geschichtsfälschung“ vorgeworfen werden. In: Der Tagesspiegel, 12. November 2017, abgerufen am 12. November 2017.
  40. Jean-Philipp Baeck: Baberowski im rechten Licht: Laut Landgericht Köln darf der Bremer Asta den Historiker Jörg Baberowski „rechtsradikal“ nennen, nicht aber „rassistisch“. Auch verkürzte Zitate seien nicht okay. In: Die Tageszeitung. 23. März 2017, S. 45 (taz.de – Bremen Aktuell). Karolina Meyer-Schilf: Bremer Asta kontra Debattenkultur: Keiner will mehr reden. In: taz.die tageszeitung. 20. Oktober 2016, S. 45 (taz.de – Bremen Aktuell). Karolina Meyer-Schilf: Volkskommissare für Wissenschaft: Der Asta holt sich trotzkistische Rückendeckung für den Kampf gegen den Osteuropa-Historiker Jörg Baberowski. In: taz.die tageszeitung. 4. Februar 2017, S. 62 (taz.de – Bremen Aktuell).
  41. Jean-Philipp Baeck: Baberowski im rechten Licht: Laut Landgericht Köln darf der Bremer Asta den Historiker Jörg Baberowski „rechtsradikal“ nennen, nicht aber „rassistisch“. Auch verkürzte Zitate seien nicht okay. In: taz.die tageszeitung. 23. März 2017, S. 45 (taz.de – Bremen Aktuell). Landgericht Köln, 28 O 324/16 – Entscheidungsgründe.
  42. HU-Stellungnahme zum Urteil des Landgerichts Köln. Humboldt-Universität Berlin, 30. März 2017, abgerufen am 17. Oktober 2019 (Pressemitteilung im Juni 2017 aktualisiert).
  43. Eckhard Stengel: HU-Professor unterliegt gegen den Bremer Asta. In: Der Tagesspiegel, 5. Juni 2017; Universitätsprofessor gegen AStA. Eilverfahren durch Antragsrücknahme beendet (Memento vom 19. August 2017 im Internet Archive) (PDF; 88 kB), Pressemitteilung des Oberlandesgerichts Köln, 2. Juni 2017; Wolfgang Benz: Streit um Thesen zur Migration: Professoraler Populismus. In: Der Tagesspiegel, 21. Juni 2017; Regina Mönch: Das beste Gegengift sind kluge Studenten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Juli 2017. Andreas Fischer-Lescano: Jörg Baberowski. Die Selbstinszenierung eines Rechten. In: Frankfurter Rundschau, 12. Juni 2017. Kolumne von Götz Aly: Beistand für Professor Baberowski. In: Stuttgarter Zeitung, 19. Juni 2017.
  44. Hannah Bethke: Großes Berliner Gequake. Interne Universitätsgutachten der HU publik gemacht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Februar 2019.
  45. Thomas Lindenberger: Leserbrief. In: die tageszeitung, 22. Februar 2019. Lindenberger zählte zu den Gutachtern.
  46. Frank Bachner, Inga Barthels: Wie weit die Meinungsfreiheit an deutschen Universitäten geht. Der Tagesspiegel vom 6. November 2019, abgerufen am 8. November 2019.
  47. Sebastian Engelbrecht: Ärger an der Humboldt-Uni: Vorerst kein Zentrum für Diktaturforschung. In: deutschlandfunk.de, 19. August 2019.
  48. Jörg Baberowski: Zwischen den Imperien. In: Die Zeit. 13. März 2014, abgerufen am 24. März 2022.
  49. Anna Veronika Wendland: Hilflos im Dunkeln. „Experten“ in der Ukraine-Krise: eine Polemik, in: Osteuropa, 64. Jg., 9–10/2014, S. 13–33.
  50. Baberowski und Beck uneins über den Russland-Ukraine-Konflikt. Deutscher Bundestag, Online-Dienste, 17. Oktober 2016, abgerufen am 24. März 2022.
  51. Jörg Baberowski: Ein Krieg, erfüllt vom Geist der Rache, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. März 2022; Interview. Jörg Baberowski: „Man muss die Kränkung über das verloren gegangene Imperium ernst nehmen“ (Gespräch mit Svenja Flaßpöhler und Moritz Rudolph). In: Philosophie Magazin Nr. 3/2022, S. 14–19.
  52. Martin Schulze-Wessel: Die Ukraine ist längst eine Nation. In: FAZ.net. 19. März 2022, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  53. Gerhard Lechner: „Putin ist nicht mehr Herr der Lage“. In: Wiener Zeitung. 6. März 2022, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  54. Interview mit Prof. Dr. Klaus Gestwa. In: Portal Militärgeschichte. 17. Juni 2022, abgerufen am 28. Juni 2022.
  55. Jörg Baberowski: „Wir sollten froh sein, dass Putin an der Macht ist“. In: t-online.de. 23. Februar 2018, abgerufen am 28. Juni 2022.
  56. Jörg Baberowski erhält Preis der Leipziger Buchmesse. In: hu-berlin.de. Humboldt-Universität Berlin, 15. März 2012, abgerufen am 20. Dezember 2022 (Pressemitteilung).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Jörg Baberowski Buchmesse 2014 (03).jpg
Autor/Urheber: Ordercrazy, Lizenz: CC0
Jörg Baberowski auf der Frankfurter Buchmesse 2014