Iunmutef

Iunmutef in Hieroglyphen
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Iunmutef (Iun mutef)
Jwn mw.t=f
Pfeiler seiner Mutter

Iunmutef (auch Iun-mutef oder Inmutef) ist ein Totengott in der altägyptischen Mythologie. In der älteren Literatur werden Verbindungen zu Kamutef und Wadjmutef angenommen. Neuere Forschungen beschränken die Ähnlichkeit jedoch nur auf die Namensbildung.

Hintergrund

Rollenzuweisung des Iunmutef

Iunmutef symbolisiert den fürsorgenden Sohn des Osiris im Kontext mit Horus, der sich aus dem Totenkult ergibt. Damit besitzt Iunmutef den Charakter eines Sohnes, der seinen toten Vater versorgt. Der Namensbestandteil Iun als Pfeiler zeigt die mythische Auslegung als soziales Familienprinzip, das Iunmutef mit der Zuweisung der Sohnschaft und dessen Verantwortung im Familienverband kennzeichnet. Als Sohn kann Iunmutef den Vater beleben, regenerieren und dessen Weg zu ewiger Herrschaft öffnen.

In der Regierungszeit von Thutmosis III. wird der Name von Iunmutef in Karnak mit dem Gottesdeterminativ in Verbindung eines Pantherfells geschrieben.[1] Diese Schreibung symbolisiert die Aspekte einer Sohnschaft und die damit verbundene Priestertätigkeit bezüglich des noch jungen Thutmosis III. in seiner Tempeltätigkeit und seines göttlichens Vaters Amun-Re. Das Pantherfell steht in enger Verbindung zu Iunmutefs Priesterwesen, als dessen Abbild sich der junge Thutmosis III. verstand.

Iunmutef und das Mundöffnungsritual

Mundöffnungsritual (Papyrus Hunnefer, um 1290 v. Chr.)

Im Mundöffnungsritual tritt Iunmutef in der Erscheinungsform des göttlichen Sohnes Horus auf und repräsentiert damit die mythologisch-göttliche Ritualebene. Die Trennung der weltlichen Ebene, die der Sem-Priester symbolisierte, ist in allen Einzelheiten in den Darstellungen des Sethosgrabes zu sehen.

Iunmutef ist im Bereich des Totentempel- und Begrabungsritus der Ausübende bestimmter Elemente des Mundöffnungsrituals, beispielsweise Reinigungen der Verstorbenen. Im Grab sind die von Iunmutef durchgeführten Mundöffnungsriten auf die Wiederbelebung und Körpervorbereitung sowie auf die Einführung der Verstorbenen in die Duat ausgerichtet. Im Tempel selbst haben die Reinigungen den Zweck, den König im Opferritual neu zu beleben und charakterisieren diesen Vorgang so als Kult des Erneuerungsprozesses.

Siehe auch

Literatur

  • Helen Jacquet-Gordon: Les noms des domaines funéraires sous l'ancien empire égyptien. Institut Français d'Archéologie Orientale, Kairo 1962, S. 355.
  • Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Hamburg 2000, Nikol Verlag, S. 324–325, ISBN 3-937872-08-6.

Einzelnachweise

  1. James-Henry Breasted: A new chapter in the life of Thutmose III. Hinrichs, Leipzig 1900, S. 31.

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Opening of the mouth ceremony.jpg
This is an excellent example of one of the many fine vignettes (illustrations) from the Book of the Dead of Hunefer.

The centrepiece of the upper scene is the mummy of Hunefer, shown supported by the god Anubis (or a priest wearing a jackal mask). Hunefer's wife and daughter mourn, and three priests perform rituals. The two priests with white sashes are carrying out the Opening of the Mouth ritual. The white building at the right is a representation of the tomb, complete with portal doorway and small pyramid. Both these features can be seen in real tombs of this date from Thebes. To the left of the tomb is a picture of the stela which would have stood to one side of the tomb entrance. Following the normal conventions of Egyptian art, it is shown much larger than normal size, in order that its content (the deceased worshipping Osiris, together with a standard offering formula) is absolutely legible.

At the right of the lower scene is a table bearing the various implements needed for the Opening of the Mouth ritual. At the left is shown a ritual, where the foreleg of a calf, cut off while the animal is alive, is offered. The animal was then sacrificed. The calf is shown together with its mother, whose bellowing mouth might be interpreted as a sign of distress at hearing its offspring screaming in pain.