Italienische Ochsenzunge

Italienische Ochsenzunge

Italienische Ochsenzunge (Anchusa azurea)

Systematik
Euasteriden I
Familie:Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie:Boraginoideae
Tribus:Boragineae
Gattung:Ochsenzungen (Anchusa)
Art:Italienische Ochsenzunge
Wissenschaftlicher Name
Anchusa azurea
Mill.

Die Italienische Ochsenzunge (Anchusa azurea, früher auch Anchusa italica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ochsenzungen (Anchusa) innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae).

Beschreibung

Habitus, Laubblätter und Blüten
Blütenstand, gut zu erkennen ist das Indument
Radiärsymmetrische, fünfzählige Blüte im Detail
Illustration

Vegetative Merkmale

Die Italienische Ochsenzunge wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen 30 bis 80, selten bis zu 100 Zentimetern. Der graue, steif aufrechte, oben stark verzweigte und stielrunde Stängel ist abstehend behaart (Trichome). Die Stängelblätter sind nicht oder kaum gestielt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Die gestielten Blüten stehen in großen Doppelwickeln zusammen.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf 6 bis 10 Millimetern langen Kelchblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen und bis zur Fruchtzeit verlängern sie sich auf bis zu 18 Millimetern. Die fünf lebhaft himmelblauen Kronblätter bilden eine Blütenkrone mit Durchmessern von 8 bis, meist 10 bis 15 Millimetern. Die Schlundschuppen sind länglich und bärtig behaart.

Die Klausenfrucht zerfällt in vier 6 bis 10 Millimetern lange Teilfrüchte.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[1]

Vorkommen

Die Italienische Ochsenzunge kommt ursprünglich in Makaronesien, im nördlichen Afrika, in Süd-, Mittel- und Osteuropa, in West- und Zentralasien, in Pakistan und im Kaukasusraum weitverbreitet und ist in Nordamerika und in Südafrika ein Neophyt.[2] Das hauptsächliche Verbreitungsgebiet der Italienischen Ochsenzunge ist der Mittelmeerraum. In Mitteleuropa wird sie gelegentlich als Zierpflanze angebaut, und sie ist örtlich, aber meist nicht beständig aus der Kultur verwildert. Die Italienische Ochsenzunge kommt im Elsass, im Tessin, in Graubünden und in Österreich vor. In Deutschland kommt die Italienische Ochsenzunge in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Mittelthüringen, nordwestlichen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und in Mecklenburg-Vorpommern vor.

Die Italienische Ochsenzunge gedeiht am besten auf trockenen, nicht unbedingt kalkfreien, aber stickstoffreichen, lockeren Böden in klimabegünstigten Lagen.

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Anchusa azurea erfolgte 1768 durch den englischen Gärtner Philip Miller (1691–1771) in The Gardeners Dictionary, 8. Auflage, Anchusa no. 9. Das Artepitheton azurea bezieht sich auf die blauen Kronblätter. Synonyme für Anchusa azureaMill. sind: Anchusa italicaRetz., Buglossum italicum(Retz.) Tausch, Anchusa bicepsVest, Anchusa macrocarpaBoiss. & Hohen., Anchusa macrophyllaLam., Anchusa paniculataAiton, Buglossum vulgareTausch.

Giftigkeit

Die Italienische Ochsenzunge enthält vermutlich Pyrrolizidinalkaloide, die ein Lebergift darstellen und krebserregend sind.

Literatur

  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 4: Nachtschattengewächse bis Korbblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 784.
  2. Anchusa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 15. November 2017.

Weblinks

Commons: Italienische Ochsenzunge (Anchusa azurea) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Self made scan of the seeds of Anchusa azurea, made 01/10/2008.
Album de la flora médico-farmacéutica é industrial, indígena y exótica (Pl. 4) (8157657010).jpg

Álbum de la Flora
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Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Alberto Salguero als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Fotos realizadas en un ejemplar de 45 cm de altura, a principios del mes de marzo, en la zona centro de España, Getafe (Madrid). Alberto Salguero Quiles
Lengua de buey (Anchusa azurea).JPG
Autor/Urheber: Daniel Capilla, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Garden anchusa or Italian bugloss (Anchusa azurea).
Anchusaazurea.jpg
Anchusa azurea in the UC Botanical Garden, Berkeley, California, USA. Identified by sign.