Israelisches Heer

Israelisches Heer
מפקדת זרוע היבשה

Aufstellung1998
StaatIsrael Israel
StreitkräfteIsraelische Verteidigungsstreitkräfte
Stärke130.000 Soldaten
Leitung
KommandeurGeneralmajor Tamir Yadai

Das Israelische Heer (hebräisch מפקדת זרוע היבשהMifkedet Zro'a HaYabasha, kurz Mazi [מז"י]) besteht aus fünf Korps, die von einem Hauptquartier geführt werden. Diesem sind alle Bodentruppen der israelischen Verteidigungsstreitkräfte unterstellt. Operativ werden die Einheiten des israelischen Heeres jedoch von den drei direkt dem Generalstabschef unterstellten Regionalkommandos geführt.

Die israelischen Landstreitkräfte verfügten im Jahr 2004 über eine aktive Truppe von 125.000 Mann und über ein Reservistenpotenzial von 330.000 Mann.[1] 2020 standen rund 130.000 aktive Soldaten zur Verfügung.[2]

Geschichte

Das Israelische Heer existiert de facto seit der Gründung der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte 1948, war aber bis zur Einrichtung des Heereshauptquartiers im Jahr 1998 organisatorisch keine einzelne Teilstreitkraft. Seitdem ist sie auch de jure eigenständige Teilstreitkraft neben der Marine und den Luftstreitkräften.

Vor der Aufstellung des Hauptquartiers waren die Bodenstreitkräfte der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte direkt dem Generalstabschef unterstellt. Dem Kommandierenden General des Heereshauptquartiers unterstehen die Bodenstreitkräfte (Infanterie-, Panzer-, Artillerie- und Kampfpionierkorps), jedoch nicht die Kampfunterstützungskräfte und rückwärtige Einheiten, wie die Militärpolizei oder das Fernmeldekorps. Die Aufgabe des Heereskommandos ist die Ausbildung, Schulung, Organisation und Entwicklung der Ausrüstung aller Bodenkampfeinheiten der IDF, jedoch nicht die Planung und Führung von Operationen.

Auftrag

Das Heer hat als Landkomponente der Streitkräfte die territoriale Integrität des Staates Israel gegen äußere Feinde sicherzustellen.

Organisation

Korps und Hauptquartier

Das Hauptquartier ist im Camp Bar Lew, zwischen Aschkelon und Kirjat Mal’achi, stationiert.

  • Manöverkorps
    • Infanteriekorps
      • Kampf-Brigaden
      • Ausbildungsbrigade
        • Bislamach-Brigade (die zentrale Infanterieschule der IDF)
      • Sondereinheiten
        • Verschiedenen Spezialeinheiten und Antiterrorspezialeinheiten (Sajeret)
      • Selbstständige gemischte Bataillone
        • Haruw-Bataillon
        • Schimschon-Bataillon
        • Nachschon-Bataillon
        • Lawi-Bataillon
        • Duhifat-Bataillon
    • Panzerkorps
      • Barak gepanzerte Brigade (188. Brigade)
      • Ga’asch-Brigade (auch Chatiwat Schewa dt.: 7. Brigade)
      • Ikwot-haBarzel-Brigade (401. Brigade)
Panzerhaubitze M-50 (155 mm) auf M4-Sherman-Basis
  • Kampfunterstützungskorps

Organigramm

Struktur des israelischen Heereskommandos. (zum Vergrößern anklicken)

Ausrüstung

Die Ausrüstung des israelischen Bodenkommandos ist von seinem hohen Abschreckungspotenzial im Kalten Krieg sowie von seiner überwiegenden Zusammensetzung aus Wehrdienstleistenden geprägt, was zur Folge hat, dass sich die Teilstreitkraft sehr auf Kampfpanzer und gepanzerte Truppentransporter verlässt. Die Landstreitkräfte verfügen über:[3][4]

Fahrzeuge

Merkava IIID beim Schuss
Achzarit-Mannschaftstransporter
(c) Udodelig at he.wikipedia (Boris Portnov), CC BY-SA 3.0
Puma CEV
TypHerkunftVersionAktivEingelagert
Kampfpanzer
MerkavaIsrael IsraelIII
IV
ca. 160
ca. 330
ca. 660
ca. 220
Mannschaftstransporter
NamerIsrael Israelca. 260
AchzaritIsrael Israelca. 100
M113Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenA1
A2
5005000
NagmachonIsrael Israelca. 400
NakpadonIsrael Israel
Mehrzweckfahrzeuge
Ze’evIsrael Israel
HMMWVVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Z-MAGIsrael Israel
AIL StormIsrael Israel
Pionier- und Bergegerät
IDF Caterpillar D9Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Israel Israel
D9R
NamerIsrael Israel
PumaIsrael Israel
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
CenturionVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichARV
NemmeraIsrael Israel
Bergepanzer 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenA1
M113Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenARV
Brückenlegepanzer
M48Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
M60 AVLBVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
MTU-20Sowjetunion Sowjetunion
ABC-Abwehr
FuchsDeutschland Deutschlandca. 8

Ehemalige Fahrzeuge: Scho’t; M48A5; M60[5]

Artillerie

Soltam M-71
TypHerkunftKaliberVersionAktivEingelagert
Panzerartillerie
M109Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten155 mmA2
A5
25030
M107Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten175 mm36
M110Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten203 mm36
Haubitzen und Kanonen
M-46Sowjetunion Sowjetunion155 mm40
Soltam M-68
Soltam M-71
Israel Israel155 mm50
M839Israel Israel155 mmM839P
M845P
81
Raketenwerfer
LAR-160Israel Israel160 mm50
MLRSVereinigte Staaten Vereinigte Staaten227 mm3018
LAR-290Israel Israel290 mm20
LYNXIsrael Israel306 mm

Des Weiteren verfügen die Landstreitkräfte über 2.018 Mörser, von denen 1.768 Exemplare eingelagert sind.

Panzerabwehr- und Flugabwehrwaffen

Waffenträger Pereh der IDF mit zwölf Spike-NLOS-Raketen, die Bordkanone ist zur Tarnung eine Rohrattrappe
  • Waffenträger Pereh (modifizierter Magach mit Kanonenattrappe und zwölf Spike-NLOS-Raketen (Tamuz))[6] Israel
  • M113 Hafiz. (Spike-NLOS-Träger) Vereinigte StaatenVereinigte StaatenIsrael
  • Spike (Spike MR (Gil), LR (Gomed), ER (Perakh Bar)) Israel
  • MAPATS Israel
  • M163 Vulcan Vereinigte StaatenVereinigte StaatenIsrael
  • FIM-92 Stinger Vereinigte StaatenVereinigte Staaten

Ballistische Raketen

Liste der Kommandeure

Panzerhaubitze
NameAmtsantrittAmtszeitende
Tamir Yadai2021
Yoel Strick20192021
Kobi Barak20162019
Gaj Tzur20132016
Sami Turdzheman20092013
Avi Mizrachi20072009
Benny Gantz20052007
Jiftach Ron-Tal20012005
Mosche Soknik19982001
Amos Malka19961998
Ze'ev Livne19941996
Emanuel Sakel19911994
Uri Sagi19861991
Amir Drori19851986
Dan Schomron19831985

Weblinks

Commons: Israelisches Heer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anthony H. Cordesman: The Arab-Israeli States Military Balance. (PDF; 792 kB) Center for Strategic and International Studies, 29. März 2005, S. 19–21; abgerufen am 16. Juli 2007.
  2. Israel - The World Factbook. Abgerufen am 14. Mai 2021.
  3. International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor & Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 344–346.
  4. Seth J. Frantzman: Goodbye Humvee, Hello Z-MAG: Meet Israel’s New All-Terrain Military Vehicle. The National Interest, 28. April 2021, abgerufen am 25. Dezember 2021 (englisch).
  5. inss.org.il (Memento vom 30. April 2011 im Internet Archive) (PDF; 121 kB), Seiten 12 und 13, Zugriff am 11. August 2011
  6. Yaakov Lappin: Analysis: IDF breaks 33-year silence on M48 Tamuz missile launcher. In: IHS Jane’s Defence Weekly. IHS Janes, 6. August 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2015; abgerufen am 10. August 2015.

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IDF Achzarit אכזרית
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Eine israelische Version der M109 (Panzerhaubitze)
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M-71-Soltam cannon deployed in IDF excercise
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Description: Israeli M-50 155 mm self-propelled howitzer (M4 Sherman chassis carrying French Model 50 155mm howitzer) in Batey ha-Osef museum, Tel Aviv, Israel. 2005.

Source: Photo by me, User:Bukvoed.
PumaAPC01.jpg
(c) Udodelig at he.wikipedia (Boris Portnov), CC BY-SA 3.0
Puma APC during a day training of the 601 battalion of the Israel Engineering Corps