Ispra
Ispra | ||
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Staat | Italien | |
Region | Lombardei | |
Provinz | Varese (VA) | |
Koordinaten | 45° 49′ N, 8° 37′ O | |
Höhe | 225 m s.l.m. | |
Fläche | 15 km² | |
Einwohner | 5.269 (31. Dez. 2023)[1] | |
Fraktionen | Alto Paese, Barza, Borghetto, Cascine, Case Nuove, Quassa | |
Postleitzahl | 21027 | |
Vorwahl | 0332 | |
ISTAT-Nummer | 012084 | |
Bezeichnung der Bewohner | ispresi, butris | |
Schutzpatron | Martin von Tours (11. November) | |
Website | Ispra | |
![]() Ispra und Lago Maggiore |
(c) Vonvikken, CC BY-SA 3.0 it |

Ispra ist eine italienische Gemeinde (comune) in der Provinz Varese in der Region Lombardei am südöstlichen Ufer des Lago Maggiore.
Geographie
Die Gemeinde bedeckte eine Fläche von 15 km². Zu Ispra gehören die Fraktionen Alto Paese, Barza, Borghetto, Cascine, Case Nuove und Quassa. Die Nachbargemeinden sind Angera, Belgirate (VB), Brebbia, Cadrezzate, Lesa (NO), Ranco und Travedona-Monate.
In Ispra befinden sich Einrichtungen der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission.
Geschichte
Das älteste Dokument, das den Namen des Dorfes erwähnt, ist eine Urkunde aus dem Jahr 826 nach Christus, die im Staatsarchiv von Mailand liegt. Seitdem haben viele Dokumente über das Leben in einem Ort von beträchtlicher Größe berichtet. Im 13. Jahrhundert existierten in der Gemeinde sieben Kirchen und Kapellen, und die Adligen von Ispra gehören zu denjenigen, die am meisten zum Bau der nahe gelegenen Einsiedelei Santa Caterina del Sasso bei Leggiuno beitrugen.
Im Jahr 1276 kämpften die Torriani und Anhänger des Erzbischofs Ottone Visconti um die Herrschaft im Staat Mailand. Ein Zeugnis der zivilen und militärischen Ereignisse jener Zeit sind die Ruinen der Burg San Cristoforo auf dem Gipfel des Monte del Prete.
1400 gelangte Ispra als Lehen an die Markgrafen Moriggia von Pallanza und später an die Familie Cadorna, danach ging das Lehen an die Familie Visconti Borromeo über, die ihrerseits von der Familie Litta Visconti Arese abgelöst wurde. 1636 wurde der Ort nach der Schlacht von Tornavento von den französischen Truppen geplündert. Ispra lag lange Zeit an der Grenze, die das Herzogtum Mailand vom Königreich Sardinien trennte, und war während der Zeit der österreichischen Herrschaft Sitz eines Zollstation.
Ende des 19. Jahrhunderts bestanden zehn Unternehmen, die den örtlichen Kalkstein verarbeiteten, und es bildete sich eine Klasse von qualifizierten Arbeitern. Am Ufer des Sees gebaut, bedienten die Öfen die Schiffe, die durch den Sesto Calende und den Naviglio Grande nach Mailand fuhren. Im 20. Jahrhundert ging diese Industrie zurück; der letzte Ofen befand sich in Caldè und wurde 1960 geschlossen.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen die Arbeiten zum Bau der Euratom, der heutigen Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS).
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||
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Jahr | 1751 | 1805 | 1809 | 1853 | 1861 | 1881 | 1901 | 1921 | 1951 | 1971 | 1991 | 2001 | 2021 |
Einwohner | 412 | 634 | *1070 | 1102 | 1345 | 1758 | 2090 | 2179 | 2256 | 3883 | 4712 | 4686 | 5301 |
- 1809 Fusion mit Barza und Cadrezzate
Sehenswürdigkeiten
- Der Komplex der Pfarrkirche San Martino besteht aus zwei nebeneinander liegenden Kirchen mit entgegengesetztem Grundriss, die über die Seitenteile der Apsiden miteinander verbunden sind. Das erste, kleinere Gebäude mit Fresken aus dem 17. Jahrhundert hat eine nach Westen, zum Lago Maggiore, ausgerichtete Fassade. Das zweite, aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude ist zeitgemäßer und für die täglichen Feierlichkeiten bestimmt, mit einer Fassade, die dem ersten gegenüberliegt und zum Platz hin nach Osten ausgerichtet ist. In einer Kapelle hinten den Apsis sind Fresken des Malers Cristoforo Martinolio (1624). Der Glockenturm aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1680.
- Gegenüber dem Friedhof befindet sich das Mausoleum von Castelbarco.
- Betkapelle Sant’Anna
- Kirche Castebarco Albani (1865)
- Joint Research Centre (Euratom)
- Villa Castelli mit Park, jetzt Gemeindehaus
- Villa Ranci Ortigiosa dei Conti
- Villa Brivio Sagramoso (19. Jahrhundert)
- Villa Quassa
- Villa Rocchetta (1935)
- Casa Don Guanella, in der Fraktion Barza, beim mittelalterlichen Burgruinen mit (Betkapelle San Cristoforo 13. Jahrhundert) und archäologische Fünde am Gipfel Monte del Prete (311 m ü. M.)
- Denkmal der Gefallenen
- Fünf Öfen sind erhalten geblieben, was ebenso vielen weißen Wunden im Fels der Hügel entspricht: zwei nebeneinander liegende in der Ortschaft Puncia direkt unterhalb des Monte dei Nassi, einer in einem Privathaus in der Ortschaft Fornaci und zwei weit vom See entfernt in der Nähe des Dorfes, wobei der erste zu einer Privatvilla in der Via Monte Dei Nassi gehört und der andere direkt an der Via Monte Dei Nassi steht. Die Kalköfen bestanden aus einem großen kegelstumpfförmigen Tiegel mit einem Durchmesser von bis zu einem dreiviertel Meter und einer Höhe von sechs bis neun Metern, mit dem Kalkauslass auf der einen Seite und dem Eingang zum Holzfeuer auf der gegenüberliegenden, aber höheren Seite. Sie wurden mit speziellen Ziegeln und Steinen gebaut, um das Vorhandensein von feuerfestem Material im Inneren zu gewährleisten und die durch die Verbrennung entstehende Hitze zu halten. Der Rumpf/Kegel des Ofens wurde von oben mit dem Rohmaterial, dem Kalkstein, gefüllt, der in Größen von einigen Zentimetern bis zu mehreren zehn Zentimetern gespalten war.
Bilder
- Blick auf den Ort von der Grenze zu Ranco
- Blick auf den See von Ispra
- Kalkofen Port del Pinet
- Betkapelle Sant’Anna
- Villa Castelli (Gemeindehaus)
- Kirche Castebarco Albani
- Joint Research Centre, Visitors
Sport
- Euratom Cricket Club
- AC Ispra calcio
- Pallavolo Ispra
- Circolo della Vela Ispra.
Literatur
- Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d’Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 237.
- Lombardia – Touring club italiano, Touring Editore (1999), ISBN 88-365-1325-5, Ispra Online auf Italienisch
Weblinks
- Ispra auf de.lagomaggiore.net, abgerufen am 25. November 2015
- Ispra (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it, abgerufen am 28. Dezember 2015
- Ispra (Bilder) (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it/architetture
- Ispra (italienisch) auf tuttitalia.it, abgerufen am 15. Dezember 2015
- Ispra (italienisch) auf comuni-italiani.it
- Ispra (italienisch) auf lombardia.indettaglio.it
Einzelnachweise
- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: NordNordWest, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte von Italien (Wikipedia → Italien)
Autor/Urheber: Alexmar983, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Cappella di Sant'Anna, via Europa, Ispra (VA)
Ripresa effettuata dal confine di Ispra con Ranco, in riva al lago Maggiore, in data 1 maggio 2011.
Autor/Urheber: Torsade de Pointes, Lizenz: CC0
Ispra (VA), sul Lago Maggiore. Il paese visto da Ranco (guardiamo verso il nord-est).
View of the lake from Ispra
Autor/Urheber:
Massimo Ghirardi
, Lizenz: PD-Amtliches WerkWappen der italienischen Provinz Varese
(c) Vonvikken, CC BY-SA 3.0 it
Karte der Gemeinde (comune) von Ispra (Provinz Varese, Region Lombardei, Italien)
Fornace del "port del Pinet" Ispra 1 maggio 2011
Autor/Urheber: Torsade de Pointes, Lizenz: CC0
Ispra (VA). Chiesa parrocchiale di San Martino Vescovo.
Autor/Urheber: Panek, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wspólne Centrum Badawcze Unii Europejskiej w Isprze. Ośrodek dla odwiedzających przy Via Polonia.
Autor/Urheber: Torsade de Pointes, Lizenz: CC0
Ispra (VA). Palazzo comunale.
Autor/Urheber: Alexmar983, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The Mausoleo Castelbarco, built in 1865 in memory of the Countess Antoinette Castelbarco Albani.