Ipet

Ipet in Hieroglyphen
Altes Reich
[A 1]
Jpy / Ipi
Jpj
Die Nilpferdgöttin
Ab 21. Dynastie

[A 2]
Jpt / Ipet
Jpt
Die Nilpferdgöttin

Ipet (auch Opet; Altes Reich Ipi/Jpy, „Die Nilpferdgöttin“) war als eine der Geburtsgöttinnen mit der Rolle als Mutter, Amme und Nahrungsgeberin betraut. Zusätzlich wurde sie im Alten- und Neuen Reich als „Mutter der Verstorbenen“ verehrt. In der griechisch-römischen Zeit ist sie als „Mutter der Flamme“ belegt.

Kult und Darstellungen

Grundriss des Tempels von Amun-Re in Karnak

Speziell in Theben genoss Ipet den Kult der „Mutter des Osiris“ und als „Nährende des Königs“.[1] Zusätzlich ist Ipet als „die Herrin des magischen Schutzes“ bekannt. Ob sie zugleich Schutzgöttin der Stadt Theben war, bleibt jedoch unklar.

Im Tempel des Amun-Re verehrten die Ägypter Ipet als Gleichsetzung zu Hathor in einem eigenen Heiligtum, das in der thebanischen Mythologie den Geburtsort des Osiris repräsentieren soll. Zugleich sind in Theben Verbindungen zu Isis nachgewiesen.[2]

Ikonografisch ist sie häufig mit dem Leib eines schwangeren Nilpferdes und Nilpferdkopf, Menschenhänden, Krokodilsrücken sowie Löwenpranken, umrankt mit Blumen und Pflanzen, symbolisiert.[2]

Im Neuen Reich verschmilzt sie mit anderen Geburtsgottheiten unter dem Titel „Ipet-weret“ („großer Harem“) zu Ta-weret („die Große“); gräzisiert „Thoeris“. Ihr zugewiesenes Sternbild am Nordhimmel zeigt sie mit einem Krokodil auf dem Rücken. Als Sammelbegriff für die nilpferdgestaltigen Göttinnen vereint „Ipet-weret“ die Funktionen der früheren Einzelgöttinnen, beispielsweise mit Ipet als „Amme/Mutter“, Hedjet als „die Weiße“ und Reret als „Sau“.[3]

Literatur

  • Christian Hermann: Ägyptische Amulette aus Palästina/Israel - mit einem Ausblick auf ihre Rezeption durch das Alte Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-53773-5.
  • Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte (früher Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte). Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-08-6.
  • Stephen Quirke: Altägyptische Religion (Ancient Egyptian religion, übersetzt von Ingrid Rein). Reclam, Stuttgart 1996, ISBN 3-15-010419-X.
  • Alexandra von Lieven: Von Sternen und Schweinen - Religiöse Astronomie im Alten Ägypten. auf Archäologie online, 12. Oktober 2007.
  • Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Bd. 1: 3 - y (= Orientalia Lovaniensia analecta. 110), Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1146-8.
  • Richard H. Wilkinson: Die Welt der Götter im Alten Ägypten - Glaube, Macht, Mythologie - übersetzt von Thomas Bertram. (Originaltitel: The complete gods and goddesses of ancient Egypt.). Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1819-6.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Schreibung zur Zeit des Alten- und Mittleren Reichs; vgl. dazu Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Bd. 1: 3 - y (= Orientalia Lovaniensia analecta. 110). Peeters, Leuven 2002, S. 218.
  2. Schreibung ab der 21. Dynastie; vgl. dazu Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Bd. 1: 3 - y (= Orientalia Lovaniensia analecta. 110). Peeters, Leuven 2002, S. 218.

Einzelnachweise

  1. Nennung in den Pyramidentexten PT 381 und PT 382.
  2. a b Vgl. Christian Hermann: Ägyptische Amulette aus Palästina/Israel - mit einem Ausblick auf ihre Rezeption durch das Alte Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1994, S. 493.
  3. Vgl. Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte (früher Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte). Nikol, Hamburg 2005, Sp. 494–499. und Hans Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte (später Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte). de Gruyter, Berlin 1952, S. 530–535.

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