Ileum

Die Teile des Dünndarms
Histologisches Präparat einer Zotte des Ileums (100×)

Das Ileum (deutsch: Krummdarm oder Hüftdarm, von lateinisch ile ‚Darm‘[1]) ist jener Teil des Dünndarms, der dem Jejunum („Leerdarm“) folgt, ohne dass hier eine genaue Grenze gezogen werden könnte, und letztlich über das Ileum terminale mit der Ileozäkalklappe (Bauhinsche Klappe, Dickdarmklappe) in den Dickdarm mündet. Es handelt sich somit um den dritten Abschnitt des Dünndarms.

Das Ileum macht die letzten etwa 60 % der gesamten Dünndarmlänge aus und ist damit bei Erwachsenen bis zu 3 m lang.[2][3] In diesem Dünndarmabschnitt verschwinden die Zotten und Falten, die für das Jejunum typisch sind, allmählich. Dafür treten vermehrt Ansammlungen von Lymphfollikeln auf, die sich in der, dem Mesenterialansatz gegenüberliegenden, Darmwand befinden und als Peyer-Plaques oder Folliculi lymphatici aggregati – eben als zusammenliegende Lymphfollikel – bezeichnet werden.

Bei etwa 1–3 % aller Menschen kann etwa 40 bis 100 cm vor dem Eintritt des Ileums in den Dickdarm eine Ausstülpung des Ileums als Meckel-Divertikel – ein Rest des Dottergangs (Ductus omphaloentericus) – vorhanden sein.

Im Ileum wird unter anderem Vitamin B12 (Cobalamin) mit Hilfe des intrinsischen Faktors resorbiert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Renate Wahrig-Burfeind (Hrsg.): Wahrig. Illustriertes Wörterbuch der deutschen Sprache. ADAC-Verlag, München 2004, ISBN 3-577-10051-6, S. 407.
  2. Johann Christian Reil: Archiv fuer die Physiologie. Curt, 1809, S. 445 ff. (hier online [abgerufen am 14. Juli 2013]).
  3. G. Oberhuber: Anatomie, Funktion und Biopsiediagnostik des Dünndarms. In: Pathologie. Springer, Berlin Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-02321-7, S. 283–290, doi:10.1007/978-3-642-02322-4_13.

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Autor/Urheber: M. Gebauer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
100fache Vergrößerung einer Zotte des Ileums mit sichtbaren freien Bindegewebszellen.