Ignace Jacques Parrocel

Ignace Jacques Parrocel (* 27. Juni 1667 in Avignon; † 1722 in Mons) war ein französischer Maler und Kupferstecher.

Jacob van Schuppen, Der Schlachtenmaler Jacques-Ignace Parrocel, Kunsthistorisches Museum, Wien

Leben

Schlacht gegen die Türken 1711–1720

Der älteste Sohn von Louis und Dorothée de Rostang gehörte zur Parrocel-Künstlerdynastie, die im 17. und 18. Jahrhundert tätig war. Sein Vater lehrte ihn die Grundlagen der Malerei und schickte ihn dann nach Paris zu seinem Onkel Joseph, um seine Studien zu vertiefen.[1][2]

Im Alter von ca. 20 Jahren kehrte er nach Avignon zurück, während sein drittgeborener Bruder Pierre als Schüler zu seinem Onkel Joseph ging.[2] Da sein zweiter Bruder Ludwig behindert war, war es seine Pflicht als ältester Sohn, bei seinem Vater zu bleiben. Dieser wollte, dass er sich in Avignon niederließ, wo er im Jahr 1689 Jeanne Marie Pérrier heiratet und mit ihr zehn Kinder hatte. Von diesen zeichnete sich nur der vierte Sohn, Étienne, als Maler aus.[1][2]

Im Comtat Venaissin war es die Regel, dass die väterliche Autorität bis hin zur absoluten Unterwerfung respektiert wurde.[2] Ignace, der gerne reisen und seinem berühmten Onkel Joseph nacheifern wollte, sah sich gezwungen, ein unerträgliches Leben in den Zwängen seines Vaters und seiner Ehe in Avignon zu führen. So kam es, dass er nach dem Tod seines Vaters Louis, nach vierzehnjähriger Ehe, fortging und von da an nur noch wenige flüchtige Besuche in Avignon machte, entweder um die Einkünfte zu überbringen oder seine Kinder zu besuchen.[2]

Ignace Jacques war sehr begabt und zeichnete und malte mit großer Leichtigkeit. Er kam dem Stil seines Onkels Joseph in der Schlachtenmalerei am nächsten, auch wenn es ihm nie gelang, ihn zu übertreffen.[2][3][4][5] Zu dieser Zeit war das Genre der Malerei, dem er sich verschrieb, sehr beliebt und so arbeitete Ignace in ganz Italien und Teilen Europas und erwarb sich einen guten Ruf. Er schuf in Wien wichtige Werke für den Kaiser von Österreich und Prinz Eugen.[2][5]

Ignace war auch Kupferstecher: Während seiner Zeit in Avignon stach er den großen Druck mit der Darstellung des Brunnens von Vaucluse.[2].

Er starb 1722 in Mons, während er mit der Dekoration einer Galerie im Palast des Herzogs von Arenberg beschäftigt war.[2][4][5].

Werke

Einzelnachweise

  1. a b Etienne Parrocel, Annales de la peinture, S. 253
  2. a b c d e f g h i Etienne Parrocel, Monographie des Parrocel
  3. John Aikin, S. 644
  4. a b Shearjashub Spooner, S. 657
  5. a b c De Boni, S. 752

Literatur

  • Etienne Parrocel: Annales de la peinture. Paris 1862, S. 253 (google.at).
  • Etienne Parrocel: Monographie des Parrocel. Marsaille 1861 (google.at).
  • John Aikin, William Enfield, Mr. Nicholson, Thomas Morgan, William Johnston: General biography: or, Lives, critical and historical, of the most eminent persons of all ages. Band VII. printed for J.Johnson, London 1808 (google.at).
  • Shearjashub Spooner: A biographical history of the fine arts, or, Memoirs of the lives and works of eminent painters, engravers, sculptors and architects. Band II. J.W.Bouton, New York 1865 (google.at).
  • Filippo De Boni: Biografia degli artisti. co' Tipi del Gondoliere, Venedig 1840, S. 752 (google.at).

Weblinks

Commons: Jacques Ignace Parrocel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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