Hypodermis

Hypodermis (altgriechisch ὑπόhypo, deutsch ‚unter, darunter‘ und dermis von δέρμαderma, deutsch ‚Haut, Lederhaut‘) bezeichnet in der Botanik die Zellschicht, welche direkt unter der äußersten Zellschicht des Sprosses, der Epidermis bzw. der Wurzel, der Rhizodermis, liegt. Während des Wurzelwachstums differenziert sich ein Teil des Apikalmeristems zur Urrinde aus, welches sich u. a. zum Rindenparenchym und zur Hypodermis ausdifferenziert.[1] Die Hypodermis kann entweder als Wasserspeichergewebe oder als Festigungsgewebe dienen, im ersten Fall sind die Zellen dünnwandig, im zweiten sind die Zellwände verdickt. Nach dem Absterben der Rhizodermis entsteht aus der Hypodermis ein neues primäres Abschlussgewebe, die Exodermis.

Bei Invertebraten, insbesondere bei Nematoden[2] und bei Arthropoden wie zum Beispiel Insekten[3] ist der Begriff Hypodermis synonym zu Epidermis, also kein davon zu unterscheidendes Gewebe oder Zellschicht. Hypodermis wird seltener gebraucht, meist dann, wenn es um anatomische Lagebeziehungen geht, nicht um evolutionäre Homologie. Insbesondere bei Nematoden ist der Begriff in der aktuellen Fachliteratur noch vielfach in Gebrauch. Bei Insekten ist er vor allem in älteren Werken zu finden.

Bei Nematoden ist die Hypodermis oder Epidermis die innere Schicht der Außenhaut. Sie ist eine zelluläre oder synzytiale Lage. Die Hypodermis sezerniert eine dicke, vornehmlich aus Proteinen bestehende Schicht, die Cuticula.[4]

Siehe auch

  • Subkutis (die Unterhautschicht, die unter der Dermis liegt)

Einzelnachweise

  1. Ulrich Kück, Gabriele Wolff: Botanisches Grundpraktikum. Springer, Berlin 2009, ISBN 978-3-540-88648-8, S. 47, Abbildung.
  2. K. A. Wright: The Nematode's Cuticle: Its Surface and the Epidermis: Function, Homology, Analogy: A Current Consensus. In: Journal of Parasitology. Band 73, Nr. 6, 1987, S. 1077–1083, PMID 3325620, JSTOR:3282284 (englisch).
  3. Elise E. B. LaDouceur, Sarah C. Wood, Damien Laudier, Elemir Simko: Arthropoda: Insecta. Chapter 12. In: Elise E. B. LaDouceur (Hrsg.): Invertebrate Histology. Wiley-Blackwell, 2021, ISBN 978-1-119-50765-9, S. 301–317 (englisch).
  4. Heinz Mehlhorn: Encyclopedia of Parasitology. Springer Science & Business Media, 2007, ISBN 978-3-540-48994-8, S. 960 (englisch).