Horten H III

Horten III
H II M 1935
Typ:Segelflugzeug/Motorsegler
Entwurfsland:

Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich

Hersteller:Gebrüder Horten
Erstflug:1935
Produktionszeit:

1939–?

Stückzahl:19
Varianten der H III
H IIIe 1943
Horten IIIf in Berlin
Mittelstück des Doppelsitzers H IIIh

Die Horten H III ist ein Nurflügelflugzeug, das von den Brüdern Reimar und Walter Horten entwickelt wurde.

Geschichte

Zum Rhönwettbewerb im Jahr 1938 wollten die Brüder mit einem neuen, verbesserten Flugzeugtyp antreten. Also entstanden zwei Maschinen, H III a und c genannt, von denen eine zeitweilig mit einem kleinen Hilfsflügel über der Pfeilspitze ausgestattet war. Die Maschinen des Typs H III zeigten gute Eigenschaften, beide gingen aber bei einem Wolkenflug durch Hagelschlag zu Bruch. Beide Maschinen hatten in der Gewitterwolke über 8000 m Höhe erreicht. Während der Pilot Heinz Scheidhauer mit schweren Erfrierungen überlebte, kam Werner Blech beim Flug mit der H III c ums Leben.

Trotzdem sollte die Horten III mit 19 gebauten Exemplaren zum Haupttyp der Horten-Nurflügel werden. Die verschiedenen Unterversionen sind:

  • H III a – Einzelstück, noch mit schlankerem Außenflügel (D-12-348).
  • H III b – Serienmodell, zehn gebaut.
  • H III c – Einzelstück mit Vorflügel (D-12-347).
  • H III d – Einzelstück, Motorsegler mit Walter-Mikron-Motor, intern „Butterfliege“ genannt.
  • H III e – Einzelstück, Motorsegler mit VW-Motor und Faltluftschraube.
  • H III f – liegende Pilotenposition, zwei gebaut.
  • H III g – Doppelsitzer, zwei gebaut.
  • H III h – Einzelstück, Doppelsitzer.

Für die späteren Modelle wurden zum Teil Baugruppen der zehn H III b verwendet. Die Spannweite aller H III betrug 20,4 Meter und der Flügel war in der Mitte mit einem momentfreien Horten-S-Schlag-Profil, außen mit einem symmetrischen Profil ausgestattet.[1]

Die geometrische Verwindung des Flügels erfolgte ab der halben Spannweite gemäß der Hortenschen Glocken-Auftriebverteilung. Die Steuerung erfolgte über unterteilte Elevons am Außenflügel mit unterschiedlich überlagerten Funktionen. Als Seitenruder dienten Nasen-Spreizklappen an der Flügelspitze. An dem Motorsegler H III e wurde erstmals eine Faltluftschraube verwendet. Der Aufbau entsprach generell dem der Horten H II. Erhalten ist lediglich eine H IIIf sowie das unrestaurierte Mittelstück des Doppelsitzers H IIIh in den USA.

Die Produktion dürfte bis 1944 und darüber hinaus geplant gewesen sein, wie Unterlagen aus dem Bestand des Rheinisch Westfälischen Wirtschaftsarchivs in Köln vermuten lassen. Ob die Horten III tatsächlich noch 1944/45 produziert wurde, ist indes aufgrund der Kriegslage zweifelhaft.[2]

Technische Daten

KenngrößeDaten
Besatzung1
Länge
Spannweite20,5 m
Höhe
Flügelfläche36 m²
Flügelstreckung11,6
Nasenpfeilung24,3°
Gleitzahl~27 bei 75 km/h
Leermasse298 kg (Segler) 350–360 kg (Motorsegler)
max. Startmasse478 kg
Flächenbelastung11,3 kg/m²
Mindestgeschwindigkeit45–50 km/h
Höchstgeschwindigkeit210 km/h

Siehe auch

Literatur

  • Reimar Horten, Peter F. Selinger: Nurflügel, die Geschichte der Horten-Flugzeuge 1933–1960. H. Weishaupt Verlag, Graz, ISBN 3-900310-09-2.
  • Karl Nickel, Michael Wohlfahrt: Schwanzlose Flugzeuge. Ihre Auslegung und ihre Eigenschaften. Birkhäuser Verlag, Basel u. a. 1990, ISBN 3-7643-2502-X.

Weblinks

Commons: Horten H III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. RWWA, Bestand 51-13, Planzeichnung „Bock für Nasenbauhelling“ für Entwurf Horten III.
  2. Vgl. RWWA, Bestand 51-16, Planzeichnung „Ständer für Flächenzusammenbau für Muster Horten IIIa“ im Maßstab 1:10. Quelle: Maschinenbau Schule, Esslingen, datiert 3. September 1944.

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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Horten 3b
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Horten H.IIIf bei einer Präsentation am 21.2.2004 nach der Restaurierung durch das Deutsche Technikmuseum Berlin
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Horten IIIe Flying Wing Motorglider