Horst-Rot-Schwingel

Horst-Rot-Schwingel

Horst-Rot-Schwingel (Festuca nigrescens)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung:Süßgrasartige (Poales)
Familie:Süßgräser (Poaceae)
Gattung:Schwingel (Festuca)
Art:Horst-Rot-Schwingel
Wissenschaftlicher Name
Festuca nigrescens
Lam.

Der Horst-Rot-Schwingel (Festuca nigrescens), auch Schwärzlicher Rot-Schwingel genannt, ist ein Süßgras (Poaceae) und gehört zur Rot-Schwingel-Gruppe (Festuca rubra agg.). Es handelt sich bei dieser Art um einen Komplex noch unzureichend erforschter Sippen. Es werden in der Literatur derzeit zwei Unterarten genannt: Festuca nigrescens subsp. nigrescens und die feinblättrigere Festuca nigrescens subsp. microphylla[1].

Verbreitung und Standort

Die Art in ist weiten Teilen Europas verbreitet.[2] In Deutschland kommt sie vor allem in den Triften und Magerwiesen des Berglandes vor. Sie wächst außerdem in Ruderalfluren und in Siedlungsbrachen, krautigen Waldlichtungsfluren, in Borstgrasrasen, in Glatthafer-Talfettwiesen, auf öffentlichen Grünflächen und Anlagen. Das Gras bevorzugt frische, oft nährstoffarme, saure und humose Böden.[3]

Beschreibung

Der Horst-Rot-Schwingel ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt. Er bildet nur etwa 2 bis 5 Millimeter lange Ausläufer und wächst daher charakteristisch dichthorstig. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 90 Zentimetern. Die borstlichen Blattspreiten werden 0,4 bis 1, zuweilen 1,1 Millimeter im Durchmesser. Sie verfügen über fünf bis sieben Leitbündel und sind meist dunkelgrün, seltener etwas blaugrün. Die Spitze ist glatt. Die Ährchen werden 6,5 bis 9,5 Millimeter lang. Die Deckspelzen erreichen 4 bis 6,5 Millimeter Länge. Sie tragen eine 1 bis 4 Millimeter lange Granne. Die Art blüht im Juni.[4]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28 oder 42.[5]

Nutzung

Aufgrund von sehr feinen Blättern und einer dichten Narbe gilt Horstrotschwingel als beispielhafte Rasen­art, die auch als Zierrasen gesät wird.[6]

Einzelnachweise

  1. Jürgen Dengler: Standardliste der schmalblättrigen Schwingel-Sippen (Festuca ovina agg. und F. rubra agg.) in Deutschland, Version vom 6. März 2000 PDF
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Festuca nigrescens. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 27. Mai 2020.
  3. C. E. Hubbard: Gräser - Beschreibung, Verbreitung, Verwendung. Ulmer Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8001-2537-4.
  4. Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  5. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5. Seite 209.
  6. Andreas Wenderoth: Rasen. Der Traum vom perfekten Grün. In: Geo-Magazin, August 2001, S. 116.

Weblinks

Commons: Festuca rubra – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Gewoon roodzwenkgras Festuca rubra var. commutata.jpg
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(nl: Gewoon roodzwenkgras) Festuca rubra var. commutata;