Hohenkirchen (Espenau)

Hohenkirchen
Gemeinde Espenau
Koordinaten: 51° 24′ 3″ N, 9° 28′ 21″ O
Höhe: 272 m ü. NHN
Fläche:9,57 km²(LAGIS)
Eingemeindung:1. Dezember 1970
Postleitzahl:34314
Vorwahl:05673
Evangelische Kirche
Vertriebenen-Gedenkstätte

Hohenkirchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Espenau im nordhessischen Landkreis Kassel in Hessen und Sitz der Gemeindeverwaltung.

Geographische Lage

Hohenkirchen liegt etwas nördlich von Vellmar zwischen dem Habichtswald im Südwesten und dem Reinhardswald im Nordosten. Südwestlich vorbei am Dorf fließt der Oberlauf der Espe. Am Nordrand von Hohenkirchen erstreckt sich eine Teichanlage mit dem Ursprung der Esse, die das Dorf nördlich in Ost-West-Richtung verlaufend passiert.

Durch Hohenkirchen führt die Landesstraße 3386 (Vellmar–Hohenkirchen–Immenhausen), von der die Kreisstraße 34 (Hohenkirchen–Mönchehof–Schäferberg) zur B 83 führt. Westlich des Dorfs verlaufen die Bahnstrecke Kassel–Warburg (mit Halt im benachbarten Espenauer Ortsteil Mönchehof) und die Bundesstraße 83.

Geschichte

Hohenkirchen wird im Jahre 1285 erstmals urkundlich erwähnt. Eine Besiedlung hat sicherlich schon früher stattgefunden, denn um 1150 wurde an der Stelle, an der jetzt die evangelische Kirche steht, bereits eine erste Kapelle erbaut. Hiervon zeugt noch ein Tympanon an der jetzigen Kirche.

Am 1. Dezember 1970 wurde die Gemeinde Espenau durch den freiwilligen Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Hohenkirchen und Mönchehof neu gebildet.[1][2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler des Ortes siehe Liste der Kulturdenkmäler in Hohenkirchen.

Bauwerke

  • neben der evangelischen Kirche, einer Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert, auch eine katholische Kirche (Maria Königin), die Filialkirche von Immenhausen ist, und
  • eine Gedenkstätte für Vertriebene auf dem Bringelsberg (289,4 m ü. NN).
  • Die evangelische Kirche von Hohenkirchen ist an der Stelle einer Kapelle aus der Mitte des 12. Jahrhunderts auf dem Kirchberg gebaut worden. Wie alt das Gotteshaus in Hohenkirchen genau ist, ist nicht überliefert. Einige Anzeichen deuten darauf hin, dass die Kirche bereits um das Jahr 1150 bestand. Seitdem wurde sie mehrfach baulich verändert. 1691 war an die Nord- und Südseite der Kirche angebaut worden. Im Jahr 1825 wurde der Friedhof an die Kirche geschlossen. Ein Anbau auf der Nordseite wurde 1967 auf einem früheren stillgelegten Friedhof errichtet.[3] Das Ostfenster der Kirche schmückt seit 1887/88 eine künstlerische Verglasung mit der Darstellung „Christus vor der Tür“ von der damals in Marburg ansässigen Glasmaler-Werkstatt K.J. Schultz.[4]

Skelettfund

Im Juni 2014 wurden bei Bauarbeiten zahlreiche Gebeine in der Evangelischen Kirche entdeckt. In einem Anbau des Gotteshauses wurden die Skelette von 40 bis 45 Menschen gefunden. Sie ruhten in Gräbern, über denen in den 1960er-Jahren ein Anbau errichtet wurde. Nur acht Skelette lagen wie in einem Grab nach Osten ausgerichtet, alle anderen Schädel und Körperknochen gehäuft an einer Stelle. Mitarbeiter einer Fachfirma hatten den Betonboden im Keller aufgestemmt und dabei die Gebeine gefunden.[5] Die Gebeine wurden am 28. Juni 2014 umgebettet und auf dem Friedhof in Hohenkirchen in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt.[6]

Infrastruktur

In Hohenkirchen gibt es

Ehrenbürger

Weblinks

Commons: Hohenkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zusammenschluss der Gemeinden Hohenkirchen im Landkreis Hofgeismar und Mönchehof im Landkreis Kassel zu der neuen Gemeinde „Espenau“ im Landkreis Kassel vom 12. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2253, Punkt 2246 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 400.
  3. Aus HNA.de vom 25. Juni 2014: Pfarrer äußert sich zu Skelettfund in Espenau
  4. Götz J. Pfeiffer: „an die letzten Ausläufer der alten Tradition angeknüpft“. Die Marburger Glasmalerei-Werkstatt K.J. Schultz seit 1850. In: Hessische Heimat. 68. Jg., Heft 1, S. 10–16.
  5. Aus HNA.de vom 25. Juni 2014: 40 Skelette in Espenauer Kirche – Polizei nicht über Fund informiert
  6. Skelette von Espenauer Kirche wurden beerdigt. In: HNA.de. Abgerufen am 14. August 2021.

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