Hochschule Offenburg

Hochschule Offenburg
Gründung1964
Trägerschaftstaatlich
Ort Offenburg (Sitz), Gengenbach
BundeslandBaden-Württemberg Baden-Württemberg
LandDeutschland Deutschland
RektorStephan Trahasch
Studierende4.320 (WS 2019/20)[1]
Mitarbeiter480 (WS 2019/20)[1]
davon Professoren130 (WS 2022/23)
NetzwerkeDFH[2]
Websitewww.hs-offenburg.de
Hochschule Offenburg, Das Logo am D-Gebäude
Hochschule Offenburg, D-Gebäude im Oktober 2012
Der Campus Offenburg aus der Vogelperspektive
Campus Gengenbach

Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien Offenburg mit Hauptsitz in Offenburg und Außenstelle in Gengenbach ist eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg. Sie ist Gründungsmitglied im 2022 errichteten Promotionsverband der Hochschulen für angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg.[3]

Geschichte

Die Vorgängerinstitution Staatliche Ingenieurschule mit den Studiengängen Maschinenbau und Elektrotechnik wurde im Jahre 1964 gegründet. Ab 1971 hieß die Hochschule Fachhochschule Offenburg (FHO). 1978 wurde das Lehrangebot um wirtschaftliche Studiengänge erweitert, was den Campus Gengenbach initiierte. 1996 entstand die vierte Fakultät Medien und Informationswesen. 2000 wurde die Graduate School gegründet, die bis heute vier internationale Studiengänge betreut und koordiniert. Im Rahmen der Umstellung auf das Bachelor-/Master-Studiensystem (Bologna-Prozess) wurde die Fachhochschule Anfang 2005 zur Hochschule Offenburg umbenannt[4].

Standorte

Am Campus Offenburg sind die Fakultäten Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik (EMI), Maschinenbau und Verfahrenstechnik (M+V), sowie Medien (M) ansässig. In Offenburg sind es fünf Gebäude, von denen das neueste 2014 fertiggestellt wurde.[5] In ihnen sind über 50 Labors eingerichtet.[4]

In Gengenbach ist die Fakultät Wirtschaft (W), ehemals Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen (B+W), im ehemaligen Benediktinerkloster Gengenbach und im 2013 eingeweihten Bildungscampus beheimatet.

Bevor der Medienneubau 2009 fertiggestellt wurde, gab es das AV-Studio der Hochschule in Ohlsbach.

Fakultäten und Studiengänge

In den vier Fakultäten der Hochschule Offenburg werden 26 Bachelor-Studiengänge und 21 Master-Studiengänge angeboten.[6]

Die Studiengänge mit der zusätzlichen Bezeichnung „plus“ werden gemeinsam mit der PH Freiburg angeboten. In diesen Studiengängen werden seitens der Hochschule Offenburg die technischen, wirtschaftlichen und medienspezifischen Kenntnisse vermittelt. An der PH Freiburg werden zudem pädagogische Fähigkeiten erlernt. Diese „plus“-Studiengänge qualifizieren für ein Masterstudium mit der Zusatzbezeichnung „Berufliche Bildung“. Dieser polyvalente Studiengang lässt dem Studierenden die Wahl, ob er später als Ingenieur, Forschungsingenieur oder Lehrer an berufsbildenden Schulen arbeiten möchte. 2010 wurde unter anderem der Studiengang "Medizintechnik" neu eingeführt.[7]

StudiengangFakultätBachelorMasterBemerkung
Angewandte Biomechanik (ABM)M+V
Angewandte Informatik (AI und INFM)EMI-
Angewandte Künstliche Intelligenz (AKI)EMI
Betriebswirtschaft (BW) und (BWM)W-
Biomechanik (BM)M+V
BiotechnologieM+V
Communication and Media Engineering (CME)EMI-englisch
Dialogmarketing und E-Commerce (DEC)W
Elektrotechnik/Informationstechnik (EI und EIM)EMI-
Elektrotechnik/Informationstechnik-3nat (EI-3nat)EMI-trinationaler Studiengang – findet in D, F, CH statt
Elektrotechnik/Informationstechnik-plus (EI-plus) und Berufliche Bildung Elektrotechnik/Informationstechnik (EI-BB)EMI-mit Option auf Lehramt
Elektrische Energietechnik / Physik (EP)EMI-
Elektrische Energietechnik / Physik-plus (EP-plus)EMI-mit Option auf Lehramt
Energiesystemtechnik (ES)M+V--
Energy Conversion & Management (ECM)M+V-englisch + deutsch
Energy Economics (MEE)M+V-englisch + spanisch
Enterprise and IT Security (ENITS)Menglisch
International Business Consulting (IBC)W-englisch
Logistik und Handel (LH)W--
Mechatronik (MK)EMI-mit M+V
Mechatronik-plus (MK-plus) und Berufliche Bildung Mechatronik (MK-BB)EMImit Option auf Lehramt
Medizintechnik (MT und MTM)EMI-
Maschinenbau (MA)M+V--
Material Engineering (ME)M+V--
Maschinenbau / Mechanical Engineering (MME)M+V--
Medien und Informationswesen (MI)M--
Medientechnik / Wirtschaft plus (MW-plus)M-mit Option auf Lehramt, mit W
mediengestaltung produktion film animation grafik interaktion (MGP)M--
Medien und Kommunikation (MuK)M--
Power and Data Engineering (PDE)M+Venglisch
Process Engineering (MPE)M+V-englisch, binationaler Studiengang – findet in D und PL statt
Umwelt- und Energieverfahrenstechnik (UE)M+V-
Unternehmens- und IT-Sicherheit (UNITS)M--
Verfahrenstechnik (VT)M+V-Auslaufend, Nachfolgestudiengänge sind UE und BT.
Virtuelle Welten und Game Technologies (ViW)M--
Wirtschaftsinformatik (WIN und WINM)W-
Wirtschaftsinformatik-plus (WIN-plus) und Berufliche Bildung Informatik/Wirtschaft (IW-BB)EMImit Option auf Lehramt, mit W
Wirtschaftsingenieurwesen (WI und WIM)W-
Wirtschaftspsychologie (WP)W

Studenten- und Forschungsprojekte

Der Schluckspecht 3 beim Shell Eco Marathon 2007

Die Servicestelle für Forschung und Transfer an der Hochschule Offenburg ist Campus Research & Transfer (CRT). CRT koordiniert die verschiedenen anwendungsbezogenen Forschungs- und Transferprojekte der Hochschule.[8]

Das wohl bekannteste Projekt der Hochschule ist der Schluckspecht. Ziel war es ein Fahrzeug zu bauen, das möglichst wenig Treibstoff verbraucht. Der Schluckspecht war 1998 der erste deutsche Teilnehmer am Shell Eco-Marathon. Er wurde in der folgenden Zeit mehrfach ausgezeichnet und gewann 2008 die Kategorie Brennstoffzellen.[9] Ein weiteres Fahrzeugprojekt ist das Blackforest-Formula-Racing Team in Kooperation mit der DH BW Stuttgart Campus Horb (früher BA Horb). Das Team baut unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten einen Rennwagen in Eigenkonstruktion und nimmt regelmäßig an der Formula Student teil.[10]

Ein Studentenprojekt, das es 2003 in einige deutsche Kinos gebracht hat, ist der Animationsfilm Die Helden von Bern. Hier wird mit Hilfe von Lego-Figuren das Fußball-WM-Endspiel von 1954 nachgestellt.[11]

2008 wurde das Roboterfußball-Team magmaOffenburg gegründet, welches seitdem erfolgreich an nationalen und internationalen Wettbewerben teilnimmt und jährlich die 3D-Simulationsliga auf der RoboCup German Open ausrichtet. magmaOffenburg war das erste Team in der RoboCup 3D-Simulationsliga, das die Programmiersprache Java verwendete und den Programmcode unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlichte.[12]

Der im Rahmen einer Abschlussarbeit an der Hochschule entstandene Mittellangfilm Am Tag die Sterne, von Regisseur und Autor Simon Schneckenburger wurde 2017 auf mehreren Filmfestivals nominiert und gewann unter anderem den Deutschen Nachwuchs Filmpreis auf dem Up-and-coming Filmfestival.[13]

Persönlichkeiten und Alumni

Ehrenbürger

  • Martin Herrenknecht, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG
  • Fritz-Peter Adam, Rektor
  • Helmut Rudigier, Rektor
  • Hans-Peter Behrens, Stadtwerke Baden-Baden, MdL
  • Jean-Louis Deiss vom Institut Professionel des Sciences et Technologies Straßburg
  • Piere Guéritey von Ecole des Ingenieurs ECAM Lyon
  • Wilhelm Peters vom Steinbeis-Transferzentrum Freiburg
  • Hermann Tuckermann, Professor


Weblinks

Commons: Hochschule Offenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Statistische Berichte Baden-Württemberg, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Artikel-Nr. 3234 20001 B III 1 - j/20 (Memento desOriginals vom 19. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-bw.de
  2. Netzwerk. Liste der Hochschulen im Netzwerk der DFH. In: www.dfh-ufa.org. Deutsch-Französische Hochschule, abgerufen am 4. Oktober 2019.
  3. Gemeinsames Amtsblatt Baden-Württemberg (GABl.) Nr. 6 (2022) vom 29. Juni 2022, S. 419 ff.
  4. a b Imagebroschüre der Hochschule Offenburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.hs-offenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei, 3,4 MB)
  5. Badische Zeitung. Die Hochschule wächst und wächst
  6. Übersicht der Studiengänge an der Hochschule Offenburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.hs-offenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. [1]
  8. Seite des Instituts für Angewandte Forschung
  9. Die Historie des Team Schluckspecht auf ihrer Projektseite
  10. Konstruktionswettberwerb Formula Student SAE Wettbewerb der Konstrukteure (Memento vom 26. Juli 2008 im Internet Archive) auf der Projektseite des Blackforest-Formula-Racing Teams unter www.bf-formula.de
  11. Internetpräsenz von „Die Helden von Bern“ (Memento vom 17. Oktober 2008 im Internet Archive) auf www.wm54.de.vu
  12. http://robocup.hs-offenburg.de/ Projektseite des magmaOffenburg RoboCup Teams
  13. Film. Abgerufen am 15. Juli 2018.

Koordinaten: 48° 27′ 32″ N, 7° 56′ 34″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Landesflagge Baden-Württembergs nach Artikel 24, Absatz 1 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg: „Die Landesfarben sind Schwarz-Gold“;
(#F9C700) ist aber nicht das heraldische Gold (#FCDD09)
Campus Gengenbach.jpg
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Dies ist der Campus Gengenbach, der zur Hochschule Offenburg gehört.
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Vogelperspektive vom Campus Offenburg der Hochschule Offenburg
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Der Schluckspecht 3 des Team Schluckspecht von der Hochschule Offenburg beim Shell Eco Marathon 2007.