Historisches Ereignis

Ein historisches Ereignis bezeichnet in der Geschichtswissenschaft eine Begebenheit, die eine geschichtliche Veränderung herbeiführt. Sie kann von kurzfristiger Dauer oder plötzlich eingetreten sein.[1] Ereignisse, die sich in einem länger andauernden Prozess entwickeln, werden dagegen als (historische) Epoche bezeichnet.

Definition

Ein historisches Ereignis bedeutet einen tiefen Einschnitt in die Geschichte. Es teilt nach einer Definition des Historikers Reinhart Koselleck die Zeit in Vorher und Nachher. Dirk van Laak, Professor für Zeitgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen, definiert den Begriff als ein Ereignis, das aus dem Routinisierten der alltäglichen Erfahrung herausführt. Dies müsse etwas sein, was nicht hinein passe, das nicht bekannt sei, das nicht gewöhnlich sei oder das noch nicht verstanden worden sei.[2]

Ausgelöst werden kann ein solches im Nachhinein als Zäsur verstandenes Ereignis durch die Natur, menschlichen Willen oder menschliches Versagen. Beispiele für durch die Natur ausgelöste historische Ereignisse sind größere Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Bergstürze, Terraineinbrüche und Blitzschläge, die Auswirkungen auf die Menschen hatten. Krieg, Revolution, Reformation, Übernahme, Kauf, Gründung oder hohe Besuche sind dagegen vom Menschen verursachte historische Ereignisse.[3]

Weblinks

Anmerkungen

  1. Lucian Hölscher: Ereignis. In: Stefan Jordan (Hrsg.): Lexikon Geschichtswissenschaft. Hundert Grundbegriffe. Reclam, Stuttgart 2002, ISBN 3-15-010503-X, S. 72–73.
  2. Jakob Epler: Was historische Ereignisse auszeichnet. Geschichtswissenschaftler untersuchten die Anatomie des Außergewöhnlichen. Deutschlandfunk, 6. November 2012, eingesehen am 24. Juni 2013.
  3. Daniel Gutscher: Historisches Ereignis und archäologischer Befund. Gedanken zur Einführung ins Thema. (Memento des Originals vom 16. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgamn.de In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 16. 2005, S. 10. ISSN 1619-1439 auf dgamn.de, eingesehen am 24. Juni 2013. (PDF; 145 kB)