Hirschhausen (Weilburg)

Hirschhausen
Stadt Weilburg
Koordinaten: 50° 29′ 45″ N, 8° 20′ 1″ O
Höhe: 268 (248–298) m ü. NHN
Fläche:6,5 km²[1]
Einwohner:690 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte:106 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1970
Postleitzahl:35781
Vorwahl:06471

Hirschhausen ist ein Stadtteil von Weilburg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Geographie

Das Dorf liegt, von Wald umgeben, im nordöstlichen Taunus (östlicher Hintertaunus), 5,4 km nordöstlich der Weilburger Kernstadt. Durch den Ort führt die Kreisstraße 412. Der Ort selbst liegt auf 248 bis 298 Metern Höhe, während das Gelände im Nordosten der Gemarkung auf bis zu 321 Meter ansteigt.

Nachbarorte sind Kubach (westlich), Drommershausen (nordwestlich), Philippstein (nordöstlich) und Bermbach (östlich).

Evangelische Kirche

Geschichte

Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hirschhausen erfolgte unter dem Namen Herleshhusen im Jahr 1327.[1]

Die achteckige Kirche wurde 1763 errichtet. Im 18. Jahrhundert gehörte Hirschhausen zur Pfarrei Kubach.[1] Da zu dieser Zeit Hirschhausen mit Kubach ein eigenständiges Kirchspiel bildete, das für die Besoldung des Pfarrers einen Beitrag in Naturalien liefern musste, wurde mit Kubach ein Fruchtlieferungsvertrag abgeschlossen, der erst im Jahr 1932 abgeändert wurde.

Westlich von Hirschhausen befinden sich die Mauerreste des ehemaligen Johanniter-Konvents und der Wallfahrtskirche Pfannstiel.

Gebietsreform

Zum 31. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen und die Stadt Weilburg auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Weilburg.[3] Dadurch wurde Hirschhausen ein Stadtteil von Weilburg. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Hirschhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen

Hirschhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
342
1840
  
389
1846
  
410
1852
  
414
1858
  
439
1864
  
451
1871
  
470
1875
  
461
1885
  
491
1895
  
496
1905
  
506
1910
  
507
1925
  
492
1939
  
441
1946
  
643
1950
  
679
1956
  
656
1961
  
619
1967
  
661
1970
  
659
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
651
2016
  
731
2020
  
693
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Weilburg[6]; Zensus 2011[7]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hirschhausen 651 Einwohner. Darunter waren 21 (3,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 258 zwischen 18 und 49, 126 zwischen 50 und 64 und 144 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 267 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 159 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Religionszugehörigkeit

• 1885:487 evangelische (= 99,19 %), 4 katholische (= 0,81 %) Einwohner[1]
• 1961:515 evangelische (= 83,20 %), 95 römisch-katholische (= 15,35 %) Einwohner[1]

Politik

Ortsvorsteher ist nach der Kommunalwahl in Hessen 2021 Jürgen Engel.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wildpark

Südlich des Ortes befindet sich der Wildpark Tiergarten Weilburg.

Vereine

Das Vereinsleben wird vom Karnevals-Club Hirschhausen e.V., vom Frauenchor „Eintracht“, von der im Jahr 1933 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Hirschhausen e.V. (seit 1. Mai 1975 mit ihrer Jugendfeuerwehr), vom Männergesangverein „Uhland“, vom TuS Hirschhausen e.V. sowie vom VdK-Ortsverein Hirschhausen geprägt.

Infrastruktur

Seit dem Jahr 1933 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Hirschhausen für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort. Es wird hier die städtische Kindertagesstätte „Sonnenschein“ betrieben. Es bestehen in Hirschhausen das Bürgerhaus in der Drommershäuser Straße, der Sportplatz, ein Kinderspielplatz sowie Wanderwege.

Weblinks

Commons: Hirschhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Hirschhausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen am 25. August 2022.
  3. Zusammenschluß im Oberlahnkreis zur Stadt „Weilburg“ und der Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen zur Gemeinde „Löhnberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, 119 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  4. Hauptsatzung. § 6. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten (aus Webarchiv). In: Webauftritt. Stadt Weilburg, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2021.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 62, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  8. Ortsbeiräte / Ortsvorsteher. Stadt Weilburg, abgerufen am 29. Juli 2021.

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