Himmelpforten

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 53° 37′ N, 9° 18′ O

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis:Stade
Samtgemeinde:Oldendorf-Himmelpforten
Höhe:6 m ü. NHN
Fläche:18,28 km2
Einwohner:5717 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:313 Einwohner je km2
Postleitzahl:21709
Vorwahl:04144
Kfz-Kennzeichen:STD
Gemeindeschlüssel:03 3 59 025
Gemeindegliederung:3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mittelweg 2
21709 Himmelpforten
Website:Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten. In: oldendorf-himmelpforten.de. Abgerufen am 13. Oktober 2020.
Bürgermeister:Bernd Reimers (SPD)
Lage der Gemeinde Himmelpforten im Landkreis Stade
KarteBaljeKrummendeichFreiburg/ElbeOederquartWischhafenDrochtersenGroßenwördenEngelschoffHammahDüdenbüttelHimmelpfortenBurwegKranenburgEstorfOldendorfHeinbockelStadeDeinsteFredenbeckKutenholzJorkBuxtehudeApensenBeckdorfSauensiekAhlerstedtBrestBargstedtHarsefeldNottensdorfBliedersdorfHorneburgDollernAgathenburgLandkreis StadeNiedersachsenLandkreis CuxhavenLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis HarburgHamburgSchleswig-HolsteinSchleswig-HolsteinGrünendeichMittelnkirchenNeuenkirchenGuderhandviertelSteinkirchenHollern-Twielenfleth
Karte

Himmelpforten (niederdeutsch Himmelpoorten) ist eine niedersächsische Gemeinde in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten im Landkreis Stade. Neben dem Hauptort Himmelpforten gehören auch die Orte Kuhla (mit Neukuhla), Ochsenpohl und Breitenwisch zur Gemeinde.

Himmelpforten ist besonders in der Weihnachtszeit in aller Munde. Der Ort wird dann zum Christkinddorf.[2] Für zahlreiche Kinder in der ganzen Welt ist der Ort die Postadresse des Christkinds bzw. des Weihnachtsmannes.[3] Diese Tradition wird seit den 1960er Jahren gepflegt, siehe auch: Weihnachtspostamt

(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Luftbild Himmelpforten

Geschichte

Im Jahre 1255 zog die Nonnenzisterze Conventus Porta Coeli vom Westerberg bei Rahden nahe Lamstedt nach dem Ort, der damals Eulsete hieß. Der Zug der Zisterzienserinnen wurde anlässlich des 750-jährigen Jubiläums 2005 nachgestellt.

Eulsete (plattdeutsch: Eylsede, etymologisch als [Wohn-]Sitz eines Eylos/Eilhards gedeutet) nahm im Laufe der Zeit die plattdeutsche Übersetzung des lateinischen Klosternamens Porta Coeli, Klooster to der Himilporten oder jünger tor Hemmelpoorten, an, der in hochdeutscher Lautung als Himmelpforten später amtlich wurde.[4]

1729 entstand das Amtshaus des Amts Himmelpforten. Von 1892 bis 1942 war das heute denkmalgeschützte Gebäude unter der Bezeichnung Steinmetzhaus ein Kinderheim.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Breitenwisch und Kuhla eingegliedert.[5]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 56,39 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
50,8 %
(+1,5 %p)
37,9 %
(+0,7 %p)
4,3 %
(−3,5 %p)
7,0 %
(+1,4 %p)
2016

2021

Rathaus Himmelpforten
Die evangelisch-lutherische St. Marienkirche

Der Gemeinderat Himmelpforten besteht aus 17 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 5.001 und 6.000 Einwohnern.[6] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Nach den vergangenen Gemeinderatswahlen ergaben sich folgende Sitzverteilung:

JahrSPDCDUGrüneFWGGesamt
2021[7]961117 Sitze
2016[8]961117 Sitze
2011761115 Sitze
2006671115 Sitze

Bürgermeister

1945 bis?Johann Lünstedt
1991–2001Hermann Bardenhagen (SPD)
2001–2013Lothar Wille (SPD)
seit 22. Mai 2013Bernd Reimers (SPD)

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Himmelpforten zeigt auf blauem Untergrund ein goldenes, gotisches Tor, in dem eine silbern gekleidete Äbtissin mit goldenem Krummstab steht.

Das 1955 angenommene Wappen[9] beruht auf der ältesten überlieferten Version des Klostersiegels, wie es sich an der Verzichtserklärung des Klosters vom 17. März 1291 findet, womit es den Anspruch auf das ihm zugedachte in Stralsund zurückgehaltene persönliche Erbe des Dorpater Fürstbischofs Friedrich von Haseldorf aufgab.[10]

Die Farben der Gemeinde sind blau-gelb (quergestreift).

Gemeindepartnerschaft

Himmelpfortens Partnergemeinde ist Lorrez-le-Bocage-Préaux in der französischen Region Île-de-France.

Heimat- und Schulmuseum von Osten

Museen

In Himmelpforten gibt es ein Heimat- und Schulmuseum, in dem man auch einiges über die Entwicklung der Schule in den letzten Jahrhunderten aus der Umgebung erfahren kann.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

In Himmelpforten sind mehrere Gewerbe-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe ansässig. Zu den regional bzw. im Elbe-Weser-Dreieck bekannten Unternehmen gehören u. a.:

  • das 1953 gegründete Familienunternehmen Brödenfeldt (Heiz- und Baustoffhandel, Transporte und Erdarbeiten).
  • der Haushalts-, Heimwerker- und Gartenmarkt Wehbers Mühle mit einem angeschlossenen Restaurant im Mühlenturm und im ehemaligen Kornspeicher der Wehbers Mühle, einer 1871 erbauten und 1985/86 vollständig restaurierten Holländerwindmühle, deren gesamtes Gebäudeensemble unter Denkmalschutz steht.
Die Villa von Issendorff von Süden

Der regelmäßig in der Vorweihnachtszeit veranstaltete Christkindmarkt Himmelpforten, bei dem der Ort zum Christkinddorf wird, ist über die Region hinaus bekannt. Der Weihnachtsmarkt wurde 2005 in Ergänzung des seit 1962 bestehenden Weihnachtspostamts Himmelpforten gegründet. Er findet rund um die Himmelpfortener Kultur- und Tagungsstätte Villa von Issendorff statt und umfasst inzwischen über 50 Kunsthandwerksstände.

Verkehr

Durch Himmelpforten führt die Bundesstraße 73, die den Ort mit Cuxhaven, Stade und Hamburg verbindet. Himmelpforten verfügt zudem über einen Bahnhof an der Strecke der Niederelbebahn zwischen Cuxhaven und Hamburg.

Seit Oktober 2007 wird das Raumordnungsverfahren für die geplante Bundesautobahn 22/20 durchgeführt, die durch den Ortsteil Breitenwisch verlaufen soll und den Ort unmittelbar am westlichen Ortsrand tangieren wird. Gegen die Autobahn kämpft eine Bürgerinitiative mit fast 400 Mitgliedern.[11]

Porta-Coeli-Schule von Westen

Bildung

Himmelpforten verfügt neben der Porta-Coeli-Schule, einem Schulzentrum mit Klassen vom 5. bis zum 10. Schuljahr, über eine eigene Grundschule.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • August Elfers (1897–1959), Missionsdirektor der Hermannsburger Mission
  • Udo Pollmer (* 1954), Lebensmittelchemiker, Ernährungsexperte und Buchautor

Personen, die mit Himmelpforten in Verbindung stehen

  • Friedrich Eickenrodt (1808–1881), deutscher lutherischer Theologe
  • Hermann Christian Ludwig Steinmetz (1831–1903), deutscher lutherischer Theologe und Kirchenfunktionär
  • Adolf Goetze (1837–1920), deutscher Verwaltungsjurist
  • Patrick Döring (* 1973), deutscher Politiker (FDP), Generalsekretär (2012–2013)

Literatur

Weblinks

Commons: Himmelpforten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Christkinddorf.de
  3. Himmelpforten. Deutschepost.de
  4. Silvia Schulz-Hauschildt: Himmelpforten – Eine Chronik. Gemeinde Himmelpforten (Hrsg.), Hansa-Druck Stelzer, Stade 1990, S. 23.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 245.
  6. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten (Memento desOriginals vom 10. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de, abgerufen am 12. November 2014
  7. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 9. August 2022.
  8. Gesamtergebnis Gemeinderatswahl Himmelpforten 11.09.2016. KDO; abgerufen am 7. März 2019
  9. Silvia Schulz-Hauschildt: Himmelpforten – Eine Chronik, Gemeinde Himmelpforten (Hrsg.), Hansa-Druck Stelzer, Stade 1990, S. 5.
  10. Georg von Issendorff: Kloster und Amt Himmelpforten. Nach Akten und Urkunden dargestellt. Nachdruck der Ausgabe in: Stader Archiv, 1911/1913, erweitert durch Clemens Förster. Krause, Stade/Buxtehude 1979, S. 8.
  11. Bürgerinitiative gegen Westtrasse A 20

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Himmelpforten church.jpg
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Die evangelisch-lutherische St. Marienkirche in Himmelpforten, Niedersachsen.
Himmelpforten (Stade), Villa von Issendorff, von Süden (2).jpg
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The southern façade of the Villa von Issendorff, built in 1892, in Himmelpforten, Lower Saxony, Germany. The villa is now used as a cultural venue and municipal public library.
Himmelpforten in STD.png
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Luftaufnahmen Nordseekueste 2012-05-by-RaBoe-619.jpg
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Luftbilder von der Nordseeküste 2012-05
Himmelpforten, ehem. Grundschule Altbau.JPG
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Ehem. Grundschule Himmelpforten, Altbau, jetzt Heimatmuseum. Davor Spielplatz des Kindergartens.
Porta-Coeli-Schule v. Westen Hipf.jpg
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Porta-Coeli-School seen from southwest
Hipf Rathaus2.jpg
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Himmelpforten town hall