Hilda von Nassau

Hilda, Großherzogin von Baden
Eröffnung der Kunsthalle Baden-Baden im Jahre 1909 – links sitzend der spätere Reichskanzler Prinz Max von Baden, daneben Hilda von Baden rechts flankiert von Ehemann Friedrich II. von Baden

Prinzessin Hilda von Nassau, vollständiger Name: Prinzessin Hilda Charlotte Wilhelmine von Nassau (* 5. November 1864 in Biebrich bei Wiesbaden; † 8. Februar 1952 in Badenweiler) war die letzte Großherzogin von Baden.

Herkunft

Hilda war die jüngste Tochter des Herzogs Adolph I. von Nassau (1817–1905) und dessen Gattin Prinzessin Adelheid Marie von Anhalt-Dessau (1833–1916), Tochter von Prinz Friedrich August und dessen Gattin Prinzessin Marie Luise Charlotte von Hessen-Kassel.

Ihr Vater büßte nach dem verlorenen Deutschen Krieg 1866 die Herrschaft über das Herzogtum Nassau ein, welches von Preußen annektiert wurde. 1890 wurde er Großherzog von Luxemburg. Wegen des Aussterbens im Mannesstamme des niederländischen Königshauses (Oranien-Nassau) gelangten die nächsten männlichen Verwandten, die früheren Herzöge von Nassau, an die Regierung. Damit erhielt Luxemburg seine eigene erbliche Dynastie, das Haus Nassau-Weilburg.

Geschwister

Stifterin der Festungsruine Königstein im Jahre 1922 – Geschenk an die Stadt
  • Wilhelm IV. (1852–1912)
  • Friedrich (1854–1855)
  • Marie (*/† 1857)
  • Franz (1859–1875)

Die spätere Großherzogin von Baden verlebte ihre Jugend zusammen mit ihren Geschwistern im Taunus und im Isartal.

Leben

Prinzessin Hilda von Nassau heiratete am 20. September 1885 auf Schloss Hohenburg Erbgroßherzog Friedrich, seit 1907 Großherzog Friedrich II. von Baden (1857–1928), Sohn des Großherzogs Friedrich I. und dessen Gattin Prinzessin Luise von Preußen, Tochter des Deutschen Kaisers Wilhelm I. Die Ehe blieb kinderlos.

(c) Thomas Steg, Karlsruhe, CC BY-SA 2.0 de
Der Sarg der Großherzogin in der Krypta der Grabkapelle in Karlsruhe

Prinzessin Hilda war eine intelligente Frau, deren besonderes Interesse der bildenden Kunst galt. Sie besuchte gern Künstlerateliers, Bilderausstellungen und Museen.

Bei der Trauerfeier in der evangelischen Stadtkirche von Badenweiler nahm die Bevölkerung zusammen mit den Angehörigen der Fürstenhäuser und des Adels Abschied von der Verstorbenen. Ihre letzte Ruhestätte befindet sich in der Krypta der fürstlichen Grabkapelle in Karlsruhe. Nach ihr sind zahlreiche Schulen und Straßen benannt, unter anderem das Hilda-Gymnasium in Pforzheim, das Hilda-Gymnasium in Koblenz sowie die Nördliche und Südliche Hildapromenade in Karlsruhe. Zudem war sie Namensgeberin für den Hildatempel in Königstein im Taunus sowie für den Hildaturm auf dem Freiburger Lorettoberg sowie die dortige Hildastraße. Auch die Hildabrödle, eine badische Gebäckspezialität, gehen auf sie zurück.

Literatur

  • Hilda, in: Internationales Biographisches Archiv 14/1952 vom 24. März 1952, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage. Wiesbaden 1992. ISBN 3-922244-90-4, S. 564, Nr. 3098.
  • Die Erbgroßherzogin von Baden in Miesbacher Tracht. In: Die Gartenlaube. Heft 24, 1886, S. 409, 424 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks

Commons: Hilda von Nassau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Baden-hilda.jpg
Hilda of Nassau (1864–1952), Grand Duchess of Baden and daughter of Adolf of Luxembourg.
Hilda von Baden, Friedrich II. und Max von Baden, Kunsthalle Baden-Baden, Eröffnung 1909.JPG
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Bildunterschrift: Im April 1909 wurde im Beisein des großherzoglichen Paares Friedrich II. und Hilda von Baden die Kunsthalle der Öffentlichkeit übergeben. Am rechten Bildrand der Mäzen und Maler Robert Engelhorn bei der Eröffnungsrede, links neben der Großherzogin sitzt der spätere Reichskanzler Prinz Max von Baden.

Hilda von Nassau in Königstein.JPG
IKH Großherzogin Hilda von Baden, Prinzessin von Nassau († 1952), in Königstein
Sarg Hilda von Nassau.jpg
(c) Thomas Steg, Karlsruhe, CC BY-SA 2.0 de
Sarg von Hilda von Nassau