Hermann Neumann (Politiker, 1882)

Hermann Friedrich Wilhelm Neumann (* 8. Oktober 1882 in Buskow; † 8. März 1933 in Darmstadt) war ein deutscher Politiker (SPD Hessen) und ehemaliger Abgeordneter des Landtags des Volksstaates Hessen in der Weimarer Republik und Opfer der NS-Diktatur.

Leben

Neumann war bis 1905 als Steindruckergeselle tätig. Von 1905 bis 1911 arbeitete er als Angestellter der Ortskrankenkasse Offenbach am Main. 1914 wurde er Vorsitzender der Filiale des Lithographenverbands und des Hessischen Krankenkassenverbands sowie Vorstandsmitglied des Gewerkschaftskartells. In der Zeit von Februar 1919 bis Dezember 1919 war er Präsident des Hessischen Landesernährungsamtes und von Januar 1920 bis 1933 Präsident der Landesversicherungsanstalt in Darmstadt.

Neumann war von Dezember 1911 bis Februar 1919 SPD-Landesparteisekretär für Hessen mit Sitz in Offenbach am Main. Von 1912 bis 1919 war er Stadtverordneter in Offenbach am Main und von 1915 bis 1919 Mitglied des Kreistags. Mit dem Tod von Heinrich Busold rückte er 1915 in die zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen nach. Von 1918 bis 1924 gehörte er dem Landtag an.

Nach der „Machtergreifung“ wurde er verhaftet und von SA-Männern ermordet.

Literatur

  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 630.
  • Martin Schumacher: M.d.L. Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage und Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Droste, Düsseldorf 1995, S. 20.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 279.
  • Klaus Schwabe (Hrsg.): Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten. 1815–1933 (= Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit. Band 14 = Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte. Band 18). Boldt, Boppard am Rhein 1983, ISBN 3-7646-1830-2, S. 301.
  • Tobias Haren: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie. Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 261.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X.

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Vermehrtes großes Staatswappen des Großherzogtums Hessen gem. Verordnung vom 09.12.1902. (1902–1918)