Hermann Aichinger

Hermann Aichinger (* 14. Mai 1885 in Vöcklabruck, Oberösterreich; † 26. Juni 1962 in Wien) war ein österreichischer Architekt.

Leben

Hermann Aichinger, Sohn des Baumeisters, studierte von 1907 bis 1910 an der Akademie der bildenden Künste Wien und war dort Schüler von Otto Wagner. Gemeinsam mit Heinrich Schmid, ebenfalls ein Schüler Otto Wagners, gründete er ein Gemeinschaftsatelier, aus dem zwischen 1911 und 1949 zahlreiche gemeinsame Projekte hervorgingen. Die Bürogemeinschaft gehörte in den 1920er Jahren zu den meistbeschäftigten im Roten Wien.[1]

Anschließend arbeiteten auch noch sein Sohn Hermann Aichinger junior und Heinrich Schmid junior mit in dem Büro.

Hermann Aichinger wurde in Wien auf dem Friedhof Hietzing (Gruppe 12, Nummer 29) bestattet.

Leistung

Hermann Aichinger und Heinrich Schmid waren maßgebende Architekten des Roten Wien der Zwischenkriegszeit, wo sie mehrere große Wohnbauten und öffentliche Gebäude planten. Das Duo vertrat in der Nachfolge des Jugendstils einen eher traditionsbewussten, neben der Funktionalität auch auf die ästhetische Außenwirkung bedachten Stil mit Betonung sorgfältig durchgeführter Details. Aichinger erbaute das erste Stahlskelettgebäude Wiens in der Rotenturmstraße.

Werke

Zentrale Österreichisches Verkehrsbüro (1922–1923),
mit Heinrich Schmid
  • 1912–1913: Siedlung Küniglberg (zeitgenössisch „Siedlung Ostmark“)
  • 1913: Wohnhausanlage Speisinger Hof in Wien
  • 1914–1915: Erzherzog-Rainer-Heeresspital (heute: Hanusch-Krankenhaus) in Wien-Penzing
  • 1922: Wohnhaus an der Mariahilfer Straße 50 in Wien
  • 1922–1923: Österreichisches Verkehrsbüro
  • 1922–1925: Wohnhausanlage Fuchsenfeldhof in Wien-Meidling
  • 1924–1926: Wohnhausanlage Reismannhof in Wien-Meidling
  • 1925–1926: Wohnhausanlage Julius-Popp-Hof in Wien-Margareten
  • 1925–1929: Wohnhausanlage Rabenhof in Wien-Landstraße
  • 1926–1927: Wohnhausanlage Matteottihof in Wien-Margareten
  • 1926–1927: Wohnhausanlage Herweghhof in Wien-Margareten
  • 1927–1929: Wohnhausanlage Somogyihof in Wien
  • 1931–1932: Wohnhausanlage Werndlgasse 11–19 und 14–18 in Wien
  • 1934: Assanierungsbau Zum Römertor am Lichtensteg 2 in Wien
  • 1935–1936: Wohnhaus Nevillegasse 2 in Wien
  • 1936–1939: RAVAG-Funkhaus Argentinierstraße in Wien-Wieden (mit Clemens Holzmeister)
  • 1937–1938: Wohnhausanlage Bärenmühle in Wien-Wieden
  • 1949: Erweiterungsbau der Fabrik Bernhard Altmann

Literatur

Weblinks

Commons: Hermann Aichinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. U. Prokop: Aichinger, Hermann. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. 2. überarbeitete Auflage (nur online).

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Wohnhaus Bärenmühle (1937-38) von Hermann Aichinger und Heinrich Schmid in der Operngasse in Wien
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Wohnhausanlage Reismannhof (1924-25) in Wien-Meidling

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Rabenhofturm, ähnlich der Perspektive einer Briefmarke.
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Herweghhof in Wien Margareten

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Westansicht der ehemaligen Zentrale des Österreichischen Verkehrsbüros an der Adresse Friedrichstraße 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt.
Das Gebäude im Stil des Art Déco und Jugendstils wurde von 1922 bis 1923 nach Plänen der Architekten Hermann Aichinger und Heinrich Schmid errichtet. Im Jahr 2007 wurde es von Novomatic gekauft und von 2008 bis 2009 von dem Architekten Adolf Straitz renoviert und von einem Bürohaus in ein Kulturhaus (Novomatic Forum) umgebaut. Anfang 2021 verkaufte Novomatic die Immobilie um rd. 23 Millionen Euro (Nettokaufpreis) an den Immobilienentwickler Lukas Neugebauer (LNR Projekt FS7 Immobilien GmbH).
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Matteottihof in Wien Margareten, Blickrichtung Fendigasse

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Wohnhausanlage Fuchsenfeldhof (1921-24) von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger in Wien-Meidling

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The building of the National Austrian Broadcasting Corporation (ORF) in Vienna in the Argentinierstrasse. Mainly radio programs are broadcasted from here.
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Südostansicht des Hanusch-Krankenhauses im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing.
Als Militärspital ab 1914 nach Plänen von Hans Schmid und Hermann Aichinger durch Karl Stigler und Alois Roux errichtet und am 28. September 1915 als k. k. Erzherzog-Rainer-Militärspital feierlich eröffnet. 1945 erfolge zu Ehren des Gewerkschafters und Sozialministers der 1. Republik Ferdinand Hanusch (1866–1923) die Umbenennung in Hanusch-Krankenhaus.
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Julius Popp-Hof in Wien Margareten

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