Henrik Sedin

SchwedenSchweden  Henrik Sedin
Hockey Hall of Fame, 2022

Geburtsdatum26. September 1980
GeburtsortÖrnsköldsvik, Schweden
Größe188 cm
Gewicht86 kg

PositionCenter
Nummer#33
SchusshandLinks

Draft

NHL Entry Draft1999, 1. Runde, 3. Position
Vancouver Canucks

Karrierestationen

bis 2000MODO Hockey Örnsköldsvik
2000–2018Vancouver Canucks

Lars Henrik Sedin (* 26. September 1980 in Örnsköldsvik) ist ein ehemaliger schwedischer Eishockeyspieler. Der Center bestritt zwischen 2000 und 2018 über 1400 Spiele für die Vancouver Canucks in der National Hockey League. Er wurde im NHL Entry Draft 1999 an dritter Position und somit direkt nach seinem Zwillingsbruder Daniel ausgewählt, an dessen Seite er seine gesamte aktive Karriere verbrachte. Im Trikot der Canucks erzielte Henrik Sedin über 1000 Punkte, wurde 2010 mit der Art Ross Trophy als Topscorer sowie mit der Hart Memorial Trophy als MVP der Liga ausgezeichnet und fand zweimal im NHL All-Star Team Berücksichtigung. Darüber hinaus hält er in Vancouver zahlreiche Franchise-Rekorde, unter anderem für die meisten Spiele, Vorlagen und Scorerpunkte, und führte das Team acht Jahre als Mannschaftskapitän an. Demzufolge wird seine Trikotnummer 33 seit Februar 2020 nicht mehr vergeben. Im Jahre 2011 erreichte der Schwede mit den Canucks das Finale um den Stanley Cup, unterlag dort jedoch den Boston Bruins. Seit 2022 ist Henrik Sedin Mitglied der Hockey Hall of Fame.

Auf internationaler Ebene wurde Henrik Sedin mit der schwedischen Nationalmannschaft bei den Winterspielen 2006 in Turin Olympiasieger. Eine weitere Goldmedaille folgte bei der Weltmeisterschaft 2013.

Karriere

MoDo Hockey (1996–2000)

Henrik Sedin nach seiner Ernennung zum Kapitän. (2010)

Henrik Sedin spielte in seiner Jugend beim Nachwuchsteam von MoDo Hockey in der schwedischen Juniorenliga. Nach guten Leistungen wurde er 1997 in die Profimannschaft genommen und spielte fortan in der Elitserien. Bereits 1999 wurde er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Daniel als bester schwedischer Spieler des Jahres mit dem Guldpucken geehrt. Im selben Jahr wählte ihn die National-Hockey-League-Organisation der Vancouver Canucks im NHL Entry Draft 1999 in der ersten Runde an dritter Stelle aus. Die anschließende Saison 1999/00 verbrachten die Sedins jedoch erneut in Schweden bei MODO, wobei Henrik Sedin mit 47 Scorerpunkten aus 50 Spielen der punktbeste Akteur seiner Mannschaft war.

Vancouver Canucks (2000–2018)

Im Sommer 2000 wechselte Sedin dann gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder nach Nordamerika und beide konnten sich unmittelbar im NHL-Kader der Canucks etablieren. Im Oktober 2000 gab er bei der 3:6-Niederlage gegen die Philadelphia Flyers sein Debüt in der höchsten Spielklasse Nordamerikas und erzielte noch im gleichen Monat gegen die Toronto Maple Leafs sein erstes NHL-Tor. Insgesamt bestritt der Schwede alle 82 Saisonpartien für die Canucks und verzeichnete am Ende der Spielzeit insgesamt 29 Scorerpunkten, wobei er einen Großteil der Spiele an der Seite seines Bruders in der dritten Angriffsformation auf dem Eis stand. In seiner zweiten Saison konnte Sedin seine Offensivleistungen steigern und verzeichnete 16 Treffer sowie 20 Torvorlagen, wobei ihm gegen die Detroit Red Wings das erste Play-off-Tor seiner NHL-Karriere gelang. Im Juli 2003 verlängerte Sedin seinen Vertrag um ein weiteres Jahr und konnte in der anschließenden Saison 2003/04 insgesamt 42 Scorerpunkte aus 76 Partien erzielen.

In der ausgefallenen Lockout-Saison 2004/05 spielten die Sedin-Brüder gemeinsam mit Markus Näslund und Peter Forsberg bei ihrem schwedischen Heimatklub MODO. In der Spielzeit 2005/06 agierten die Sedins in einer Sturmreihe mit Anson Carter, wobei Henrik Sedin mit 75 Scorerpunkten der zweitbeste Offensivspieler hinter Näslund war. Später bezeichnete der damalige Canucks-Cheftrainer Marc Crawford die Spielzeit sowohl sportlich als auch mannschaftsintern als Durchbruch für die Sedins. Infolgedessen wurden die Verträge beider Spieler während der Sommerpause 2006 um drei Jahre verlängert. In der Saison 2006/07 bildete Sedin gemeinsam mit seinem Bruder sowie Taylor Pyatt auch erstmals die nominelle Topreihe der Canucks und verzeichnete insgesamt 71 Torvorlagen, was zuvor noch keinem Spieler im Trikot der Canucks innerhalb einer Spielzeit gelang. Im folgenden Jahr nahm er erstmals am NHL All-Star Game teil und erhielt nach Saisonende die Cyrus H. McLean Trophy als punktbester Akteur der Canucks während der Hauptrunde.

Im Juli 2009 verlängerte Sedin seinen Vertrag in Vancouver um fünf Jahre bei einem kolportierten Gesamtgehalt von 30,5 Millionen US-Dollar und wurde im Vorfeld der Saison 2009/10 zum Assistenzkapitän der Mannschaft ernannt. Im November 2009 erzielte er beim 8:2-Sieg gegen die Colorado Avalanche den ersten Hattrick seiner bisherigen NHL-Karriere und überzeugte im weiteren Verlauf der Spielzeit mit konstanten Offensivleistungen, wodurch er am Saisonende mit 112 Scorerpunkten als erster Spieler der Vancouver Canucks die Art Ross Trophy als offensivstärkster Spieler der NHL gewann. Weiterhin überholte er Trevor Linden als besten Torvorbereiter der Klubgeschichte sowie Pavel Bure für die meisten Scorerpunkte innerhalb einer Saison. In den Play-offs knüpfte der Angreifer an seine Leistungen aus der Hauptrunde an und markierte 14 Scorerpunkte in 12 Partien, konnte jedoch das Ausscheiden seiner Mannschaft im Western Conference Halbfinale gegen die Chicago Blackhawks nicht verhindern. Weiterhin wurde der Schwede im Anschluss an die Spielzeit mit der Hart Memorial Trophy als wertvollster Spieler der Liga ausgezeichnet und erhielt außerdem den Viking Award als bester schwedischer Eishockeyprofi in Nordamerika.

Zur Saison 2010/11 wurde Sedin zum 13. Mannschaftskapitän in der Geschichte der Vancouver Canucks.[1] Im Februar 2013 überholte der Linksschütze mit seinem 757. Scorerpunkt den bisherigen Rekordhalter Markus Näslund als punktbesten Akteur in der Franchise-Geschichte der Canucks. Kurz nach Beginn der Saison 2013/14 verlängerten die Sedin-Brüder ihre Verträge in Vancouver jeweils um vier Jahre bei einem kolportierten Gesamtgehalt von 28 Millionen US-Dollar. Bis zum Januar 2014 bestritt er insgesamt 629 NHL-Spiele in Folge, bevor ihn eine Rippenverletzung außer Gefecht setzte und damit die Serie beendete. Zwei Monate später absolvierte der Schwede gegen die Winnipeg Jets die 1000. Partie seiner bisherigen Karriere in der höchsten Spielklasse Nordamerikas.

Im Januar 2017 erzielte Sedin seinen 1000. Scorerpunkt in der NHL, bevor im Dezember gleichen Jahres die 800. Vorlage folgte. Mit dem Ende der Saison 2017/18 erklärte er – gemeinsam mit seinem Bruder Daniel – seine aktive Karriere für beendet. Insgesamt hatte er in der NHL 1435 Spiele absolviert und dabei 1148 Punkte erzielt. Mit 1070 Scorerpunkten in der regulären Saison ist er der viertbeste Schwede der NHL-Historie, hinter Mats Sundin, Daniel Alfredsson und Nicklas Lidström. An der Seite von seinem Bruder Daniel wurde seine Trikotnummer 33 im Februar 2020 gesperrt.

Für sein soziales Engagement erhielt Henrik Sedin 2016 und 2018 (gemeinsam mit seinem Bruder) die King Clancy Memorial Trophy.

Zur Spielzeit 2021/22 kehrten beide Sedin-Brüder zu den Canucks zurück, wo sie fortan in beratender Funktion (Special Advisers) im Management tätig sind.[2] Gemeinsam mit seinem Bruder wurde er 2022 in die Hockey Hall of Fame aufgenommen.

International

Im Februar 2006 war er Teil des schwedischen Nationalteams, das bei den Olympischen Winterspielen die Goldmedaille gewann. Auch an den Olympischen Winterspielen 2010 nahm er mit der schwedischen Eishockeynationalmannschaft teil. Bei der Weltmeisterschaft 2013 in Stockholm und Helsinki gehörte Sedin erneut den Tre Kronor an und gewann mit diesen die Goldmedaille.

Des Weiteren vertrat er sein Heimatland beim World Cup of Hockey 2016 und erreichte dort mit dem Team den dritten Platz.

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1996/97MODO Hockey J20SuperElit26142236
1997/98MODO Hockey J20SuperElit847116
1997/98MODO HockeyElitserien39145870002
1998/99MODO HockeyElitserien49122234321328106
1999/00MODO HockeyElitserien5093847221359142
2000/01Vancouver CanucksNHL82920293840441
2001/02Vancouver CanucksNHL821620363663030
2002/03Vancouver CanucksNHL788313938143258
2003/04Vancouver CanucksNHL761131423272242
2004/05MODO HockeyElitserien441422365061346
2005/06Vancouver CanucksNHL8218577556
2006/07Vancouver CanucksNHL82107181661222414
2007/08Vancouver CanucksNHL8215617656
2008/09Vancouver CanucksNHL82226082481046102
2009/10Vancouver CanucksNHL8229831124812311146
2010/11Vancouver CanucksNHL8219759440253192216
2011/12Vancouver CanucksNHL821467815252354
2012/13Vancouver CanucksNHL481134452440334
2013/14Vancouver CanucksNHL7011395042
2014/15Vancouver CanucksNHL821855732261342
2015/16Vancouver CanucksNHL7411445524
2016/17Vancouver CanucksNHL8215355028
2017/18Vancouver CanucksNHL823475030
SuperElit gesamt34182947
Elitserien gesamt1823686122112398202814
NHL gesamt1330240830107068010523557858

International

Vertrat Schweden bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
1997SchwedenU18-EM2. Platz, Silber634716
1998SchwedenU18-EM1. Platz, Gold65494
1998SchwedenU20-WM6. Platz70444
1999SchwedenU20-WM4. Platz636910
1999SchwedenWM3. Platz, Bronze80004
2000SchwedenU20-WM5. Platz749136
2000SchwedenWM7. Platz72356
2001SchwedenWM3. Platz, Bronze91010
2005SchwedenWM4. Platz92462
2006SchwedenOlympia1. Platz, Gold83142
2010SchwedenOlympia5. Platz40222
2013SchwedenWM1. Platz, Gold44592
2016SchwedenWorld Cup3. Platz40330
Junioren gesamt3215274240
Herren gesamt5312183018

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Persönliches

Am 1. Juni 2017 erhielten Henrik und Daniel Sedin den Ehrendoktortitel der Kwantlen Polytechnic University in Würdigung ihres gesellschaftlichen Engagements.

Weblinks

Commons: Henrik Sedin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. TSN: Henrik Sedin named Canucks captain
  2. Sedin brothers join Canucks front office as special advisers to GM. nhl.com, 23. Juni 2021, abgerufen am 5. September 2021 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ice hockey pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Ice hockey
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Artrosstrophy.jpg
Autor/Urheber: Arnold C, Lizenz: Attribution
Art Ross Trophy on display at the 2006 NHL Entry Draft. GM Place, Vancouver, BC, Canada.
Hhof hart.jpg
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Aude als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 2.5

Hart Memorial Trophy on display at the Hockey Hall of Fame in Toronto. The trophy is awarded annually by the NHL to the season's most valuable player.

Taken by Kmf164 on November 19, 2005.
Blackhawks vs Canucks 102010 - Henrik Sedin crop.jpg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 2.0
Henrik Sedin with the Vancouver Canucks in October 2010
Gold medal olympic.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal with the olympic rings inside
King Clancy Trophy.jpg
Autor/Urheber: Horge, Lizenz: CC BY 3.0
King Clancy Trophy in der Hall of Fame in Toronto
HenrikSedin2009.jpg
(c) Mcphersonm80 in der Wikipedia auf Englisch, CC BY-SA 3.0
Photo by Matthew McPherson, Honda Center, Anaheim, CA.