Helga Grimme

Helga Grimme (geboren 19. Oktober 1940 in Rostock)[1] ist eine deutsche Schauspielerin und Fotografin.

Leben

Helga Grimme war 45 Jahre lang Schauspielerin und arbeitete an mehreren Schauspielhäusern in Nord- und Süddeutschland u. a. am Staatstheater Stuttgart, am Bayerischen Staatsschauspiel und am Mannheimer Nationaltheater. Sie war verheiratet mit dem Dramaturgen Wilhelm Steffens und hat eine Tochter. In den Theaterferien unternahm sie allein eine dreimonatige Tour durch China sowie Reisen u. a. nach Island, Ostasien und in die USA.

Ausbildung

Sie wurde an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT Hamburg) 1958–1961 ausgebildet. 1961 debütierte sie in Kleve im Theater am Niederrhein. Bis 1963 trat sie dort auf u. a. als

Lübeck

Von 1963 bis 1965 spielte sie am Stadttheater in Lübeck u. a. die

Köln

1965 begann ihr Engagement an den Städtischen Bühnen der Stadt Köln. In den folgenden sechs Jahren bis 1971 spielte sie hier am Schauspielhaus sowie in den Kammerspielen u. a. die

Mannheim

Die folgenden 18 Jahre von 1972 bis 1990 war sie am Nationaltheater Mannheim engagiert. Hier spielte sie

Stuttgart

Nach Ende der Spielzeit 1990 wechselte Helga Grimme von Mannheim ans Staatstheater Stuttgart, wo sie bis 2002 auftrat u. a. als

  • Dame in Roberto Zucco (Regie: Jürgen Bosse) mit Ben Becker
  • Anna in Über allen Gipfeln ist Ruh (Regie: Alois Heigel)
  • Grace in Wunderheiler -(Regie: Jürgen Bosse)
  • Elise in Pelikan (Regie: Christian Pade)
  • Zinaida in Iwanow (Regie: Elmar Goerden ) 

Dazwischen Einladung zu den Berliner Festspielen[2]

  • Paulina in Der Tod und das Mädchen mit Walter Sittler
  • Gertrude in Blunt oder der Gast - (Regie: Elmar Goerden).
  • Petra in Die bitteren Tränen der Petra von Kant (Regie: Erich Sidler)
  • Frau Hudetz in Der jüngste Tag (Regie: Elmar Goerden) mit Thomas Loibl
  • Fräulein Mertens in Die Schwärmer (Regie: Elmar Goerden) mit Rainer Bock, Imogen Kogge
  • Juliane Tesman in Hedda Gabler (Regie: Elmar Goerden)
  • Ada, Freifrau von Stetten in Zur schönen Aussicht (Regie: Erich Sidler)
  • Senora in Andorra (Regie: Crescentia Dünßer/ Otto Kulka) mit Arnd Klawitter
  • Frau Alwing in Gespenster (Regie: Gian Manuel Rau).

EINLADUNG: Theatre les Gemeaux, Paris 2006

  • Ada in Über Leben (Regie: Stephan Kimmig) mit Rainer Bock
  • Elisabeth in Maria Stuart (Regie: Elmar Goerden) mit Irene Kugler

München

Wechsel zum Residenztheater (München) 2002 - 2004

Fotografin

Seit 2007 beschäftigt sich mit der Fotografie. Sie entwickelte eine malerisch fotografische Technik. Arbeiten mit Motiven von der Ostsee, aus Japan und dem Luisenpark Mannheim waren bereits in Ausstellungen zu sehen.

Filmografie

Rezeption

„Bemerkenswert, ja, faszinierend, wie Hans Falár diesen Text für Helga Grimme eingerichtet hat. Beide sind erste Protagonisten des Mannheimer Theaters, und die Grimme hat und nutzt nun die Gelegenheit, ihr reiches Talent zumal für solistisches Spiel zu entfalten …“[3]


„Die Künstlerin gibt der Gestalt wundervoll klare Umrisse, kein falscher, erst recht nie ein sentimentaler Ton, eine in jeder Sekunde genau bedachte und im Sinne Brechts neutrale Darstellung …“[4]


„Helga Grimme spielt diese überdimensionale Rolle mit gewaltigem Einsatz, sie spielt, als gelte es ihr Leben - und es gilt ja ihr, Lottes Leben - und wenn sie anfangs auch etwa zu adrett ist, auch im abgetragenen, aus der Mode gekommenen Kostüm zum Hübschsein neigt, wenn sie nie die Grenze zum grotesken Außersichsein überschreitet …, so bringt sie doch ihre ganze Kraft und Eindringlichkeit ein, bringt vor allem die Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme, die Disziplin ihrer Sprache, aber auch einen großen, von innen kommenden Gestaltungswillen und den Mut, sich ganz fallen zu lassen in diese unselige Lotte-Existenz, die da von Station zu Station mehr aus dem Leben herausgeprügelt wird, bis sie schließlich, verwirrt, nur noch Halt findet in einer abstrusen und dennoch logischen Metaphysik: Auserwählt zu sein von Gott als eine der 36 Gerechten. … Ihr, Helga Grimme, galt denn auch der Großteil des langanhaltenden Beifalls und der hingerissenen Bravo-Rufe, mit denen das spontan mitgehende Publikum diese jüngste Schauspiel-Produktion im Kleinen Haus des Mannheimer Nationaltheaters verabschiedete.“[5]


„Ein einziger Trost: Helga Grimme ist Elisabeth und eine barocke Lichtgestalt. Ein kindsköpfiges Wesen... alles was sie tut,...hat einen Sinn, ist wahnsinnsumflortes Spiel, kurzweilig, unverstanden und geheimnisvoll.... “[6]


„Das fließt ineinander, schillert, changiert, und wunderbar macht das Helga Grimme, sie hält damit einen Abend lang in Atem.“[7]

Veröffentlichungen

  • Duojing – das Teehaus, Verl. Waldkirch, Mannheim 2011, ISBN 978-3-927455-90-0
  • Poesie im Quadrat, Wellhöfer, Mannheim, 2013 ISBN 978-3-95428-117-6

Einzelausstellungen

2010 Galerie Formstein, Mannheim

2010 Duojing. DasTeehaus, Luisenpark, Mannheim

2011 Talk Fotografie, Reiss-Engelhorn-Museum, Mannheim

2012 Augenblicke im Park, Luisenpark Pflanzenschauhaus, Mannheim

2013 Das Leben ist ein Dschungel. Mannheim

2014-2015 Natur und Kunst, Schwetzinger Schloss, Schwetzingen

2016 Die Blumen des Zerfalls, Talk Fotografie, Reiss-Engelhorn-Museum, Mannheim

2017 Brandung, Kunstverein Mannheim

2019-2020 Metamorphosen, Schloss Schwetzingen,

2019 KRASS, DeJaBo, Warnemünde

Gruppenausstellungen

2010 Polnische Kulturtage Mannheim

2018 Das weibliche Auge, Galerie C7, Mannheim

2019 Strandstücke, Kunstverein Rostock

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alfred Huber:Zwischen Traum und Realität
  2. Onkel Wanja bei den Berliner Festspielen
  3. Helmut Schmitz in Frankfurter Rundschau, 1983, über August Strindbergs „Die Stärkere“ im Mannheimer Nationaltheater
  4. Claus Leininger in Rhein-Neckar-Zeitung vom 6.9.1976 über Der Kaukasische Kreidekreis im Mannheimer Nationaltheater
  5. Doris M. Trauth in Die Rheinpfalz vom 3.12.1979 über „Groß und Klein“ von Botho Strauß in der Inszenierung von Jürgen Bosse
  6. Ulrich Herrmann in Die Zeit vom 26.12.1997 über „Maria Stuart“ im Staatstheater Stuttgart
  7. Hein Schönfeldt im Mannheimer Morgen vom 19.1.1987 über „Endstation Sehnsucht“ im Mannheimer Nationaltheater