Heinz Georg Wagner (Chemiker)

Heinz Georg Wagner (* 20. September 1928 in Hof (Saale); † 29. Juli 2020 in Göttingen[1]) war ein deutscher Chemiker.

Heinz Georg Wagner war auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie tätig. Seit 1971 war er Direktor des physikalisch-chemischen Instituts der Universität Göttingen und Leiter der Abteilung „Reaktionskinetik“ sowie Mitglied des Direktoriums des Max-Planck-Instituts für Strömungsforschung in Göttingen. Er war seit 1988 Stellvertretender Präsident des Kuratoriums der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) Braunschweig und Berlin sowie Kurator der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin. Er leistete entscheidende Beiträge auf dem Gebiet der Kinetik von Gas- und Verbrennungsreaktionen, vor allem unter dem Aspekt der Bildung von Ruß. Weitere Arbeitsgebiete waren die Untersuchung von Explosions- und Detonationsvorgängen und die Wirkungsweise von Trennkolonnen.

Wagner erhielt zahlreiche Preise, Ehrungen und Ehrendoktorwürden, darunter die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg[2] und 1997 die DECHEMA-Medaille. Im Jahr 1981 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3] Weiterhin war er ab 1994 Mitglied der Academia Europaea[4] und der Göttinger Akademie der Wissenschaften.

Darüber hinaus hat sich Heinz Georg Wagner große Verdienste um die Wissenschaftspolitik erworben, unter anderem war er lange Jahre Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Literatur

  • Jürgen Wolfrum, Friedrich Temps: Heinz Georg Wagner (20. 9. 1928 − 29. 7. 2020). In: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für 2020. Heidelberg 2021, S. 152–154 (online).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige, in: Göttinger Tageblatt vom 8. August 2020.
  2. Universität Heidelberg: Prof. Dr. Heinz Georg Wagner neuer Ehrendoktor der Universität Heidelberg (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive); Pressemitteilung vom 10. Juli 1998.
  3. Mitgliedseintrag von Heinz Georg Wagner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. August 2017.
  4. siehe Eintrag im Mitgliederverzeichnis der Academia Europaea