Hebstahl

Hebstahl
Stadt Oberzent
Koordinaten: 49° 30′ 44″ N, 9° 0′ 36″ O
Höhe: 287 m ü. NHN
Fläche:6,77 km²[1]
Einwohner:237 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte:35 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Februar 1971
Eingemeindet nach:Sensbachtal
Postleitzahl:64760
Vorwahl:06068

Hebstahl ist ein Stadtteil der am 1. Januar 2018 neu gegründeten Stadt Oberzent im südhessischen Odenwaldkreis.

Geographische Lage

Hebstahl liegt in enger Tallage im Süden des Talzuges, der von dem Sensbach in allgemeiner Nord-Süd-Richtung durchflossen wird, eingezwängt zwischen dem 507 Meter hohen Schnuppenberg im Nordwesten und dem 480 Meter hohen Sensberg im Südosten. Nach Westen haben kleine kurze Seitentäler die Rodung einer Feldflur ermöglicht. Südlich der Ortslage verengt sich das Tal weiter und wendet sich nach Osten. Von hier an bildet der Sensbach bis zur Einmündung in die Itter die Landesgrenze zwischen Hessen und Baden-Württemberg.

Geschichte

Überblick

Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Hebestal seit 1366 urkundlich belegt.[1] Hinsichtlich der Pfarrzugehörigkeit gab es um 1829 eine Trennung in Ober-Hebstahl und Unter-Hebstahl.

Am 1. Februar 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Hebstahl im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig mit den Gemeinden Ober-Sensbach und Unter-Sensbach zur Gemeinde Sensbachtal,[3][4] die wiederum am 1. Januar 2018 mit weiteren Gemeinden in der Stadt Oberzent aufging. Für die Orte Hebstahl, Unter- und Ober-Sensbach wurde ein gemeinsamer Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Regional- und Verwaltungsgeschichte

Die folgende Liste zeigt die Regionen, in denen Hebstahl lag, sowie die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen

Hebstahl: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020
Jahr  Einwohner
1829
  
265
1834
  
294
1840
  
302
1846
  
318
1852
  
335
1858
  
327
1864
  
337
1871
  
342
1875
  
331
1885
  
322
1895
  
313
1905
  
304
1910
  
307
1925
  
301
1939
  
261
1946
  
326
1950
  
325
1956
  
299
1961
  
293
1967
  
315
1970
  
287
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
267
2018
  
253
2020
  
237
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][8]; Zensus 2011[9]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hebstahl 267 Einwohner. Darunter waren 3 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 108 zwischen 18 und 49, 57 zwischen 50 und 64 und 57 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 111 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 72 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Kultur

Vier Wohnhäuser in Hebstahl stehen unter Denkmalschutz, darunter ein einstöckiges Wohnstallhaus von 1760 in Hanglage mit seitlicher Außentreppe, einem hohen Bruchsteinsockel und einem Wohngeschoß in konstruktivem Fachwerk als guterhaltenes Beispiel eines typischen Bauernhauses des Sensbachtals.[10]

Verkehr

Für den überörtlichen Verkehr ist Hebstahl durch die Landesstraße L 3120 erschlossen, die von dem benachbarten Unter-Sensbach her kommt und dann, den Sensbach talabwärts begleitend, bei Gaimühle das Ittertal erreicht und in die L 2311 einmündet, die nach Eberbach führt.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Beerfelden) und Verwaltung.
  2. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Hebstahl, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen und Daten. In: Webauftritt. Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2021.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 22 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 358.
  5. Hauptsatzung § 4. (PDF; 197 kB) Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  8. Einwohnerzahlen aus dem Webarchiv
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92, archiviert vom Original am 11. Juli 2021;.
  10. denkmalpflege-hessen: Hebstahler Straße 25

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Wappen der Stadt Oberzent, Odenwaldkreis, Hessen.
„Im schräggevierten Schild oben in Silber ein schwarzes Hirschgeweih mit roten Geweihrosen zwischen den Stangen eine rote Eichel; vorn in Rot ein silbernes Kreuz auf einem silbernen Bogen, begleitet von zwei silbernen sechsstrahligen Sternen; hinten in Rot ein silbernes Rad; unten in Silber ein rotbewehrter aufgerichteter schwarzer Bär“.[1]