Hebron

Hebron
الخليل
חברון

Stadtansicht
Wappen
Wappen
Verwaltung:Palastina Autonomiegebiete Palästinensische Autonomiegebiete
Gebiet:Westjordanland
Gouvernement:Hebron
Koordinaten:31° 32′ N, 35° 6′ O
Höhe:930 m
Fläche:74 km²
 
Einwohner:202.172 (2014[1])
Bevölkerungsdichte:2.732 Einwohner je km²
 
Zeitzone:UTC+2
Postleitzahl:700–727
 
Gemeindeart:Stadt
Bürgermeister:Tayseer Abnu Sneineh
Webpräsenz:
Hebron (Palästinensische Autonomiegebiete)
Hebron (Palästinensische Autonomiegebiete)
Hebron

Hebron (aus hebräisch חברוןChewron über lateinisch Hebron; arabisch الخليل al-Chalīl, DMG al-Ḫalīl) ist eine Stadt im Westjordanland bzw. Judäa und Samaria mit rund 202.000 Einwohnern (2014).[2] Die Stadt liegt 30 Kilometer südlich von Jerusalem in 930 m Höhe. Sie ist Hauptstadt des Gouvernements Hebron und Sitz der Universität Hebron und einer Polytechnischen Hochschule. Hebron ist eine der vier Heiligen Städte im Judentum, zusammen mit Jerusalem, Tiberias und Safed.[3] Im Islam ist sie ebenfalls eine der vier Heiligen Städte, nach Mekka, Medina und Jerusalem.[4]

Name

Sowohl der arabische als auch der hebräische Name leiten sich vom jeweiligen Wort für „Freund“ (خليل bzw. חבר) ab. Dies bezieht sich auf den Stammvater Abraham, der für religiöse Juden und Muslime als „Freund Gottes“ gilt.

Geschichte

Antike

Hebron liegt im Westjordanland und ist eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Städte der Welt. Zur Zeit der Kanaaniter war es eine Königsstadt und wurde von den Enakitern bewohnt. Die Stadt war zeitweise unter dem Namen „Stadt Arba“ bekannt (Jos 14,15 ). Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Hebron im 3. Jahrtausend v. Chr. gegründet wurde. Die Stadt wird in der Bibel an zahlreichen Stellen erwähnt und wurde den Nachkommen Judas (Jos 21,11 ) und Kaleb als Erbteil übergeben (Jos 21,12 ).

Die in der Nähe des ursprünglichen Ortes gelegene Höhle Machpela (hebräisch מערת המכפלהMe'arat HaMachpela, deutsch ‚Höhle der Doppelgräber‘, arabisch الحرم الإبراهيمي, DMG al-ḥaram al-ibrāhīmī ‚das Grab Abrahams‘), Höhle der Patriarchen oder Erzvätergrab genannt, heute ein prominenter Gebäudekomplex mitten in der Stadt, gilt nach der biblischen Überlieferung (Gen 23,19 ) als der Ort, an dem Abraham, Sara, Isaak, Rebekka, Jakob und Lea begraben sind. Diese Höhle gilt für den Islam und das Judentum als heilig, so dass Hebron für beide Religionen sehr bedeutend ist. Der israelitische König David soll 1011 v. Chr. in Hebron zum König gesalbt worden sein und dort regiert haben, bis er 1004 v. Chr. Jerusalem erobert und die Hauptstadt dorthin verlegt haben soll.[5]

Der byzantinische Kaiser Justinian I. ließ im 6. Jahrhundert eine Kirche über die Machpelahöhle bauen, die später von den Sassaniden zerstört wurde.

Mittelalter und Neuzeit

638 fiel Hebron unter islamische Herrschaft. Diese dauerte, bis die Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon 1100 Hebron einnahmen. Hebron wurde als eigenständige Herrschaft ins Königreich Jerusalem eingegliedert. Die Kreuzfahrer richteten auf dem Machpela-Gelände ein Augustinerkloster ein und errichteten um 1120 im südlichen Teil des Komplexes eine Kirche St. Abraham, die zur Kathedrale des wiedererrichteten Bistums Hebron erhoben wurde. Nach ihr nannten sie die Stadt auch St. Abraham. Der Ayyubidensultan Saladin eroberte Hebron nach seinem Sieg bei Hattin 1187 zurück. Seit der Vertreibung der Juden aus Spanien 1492 gab es in Hebron auch wieder eine starke jüdische Gemeinde mit Hunderten von Mitgliedern. Die Mamluken regierten die Stadt, bis sie 1516 unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches fiel. Am Sukkot des Jahres 1517 führte der Stellvertreter des osmanischen Sultans und Herrscher von Jerusalem, Murat Bey, ein Massaker an den Juden von Hebron durch und plünderte sie aus. Nur wenigen gelang die Flucht nach Beirut.[6]

1831 bis 1840 übernahm der ägyptische Feldherr Ibrahim Pascha Hebron.

20. Jahrhundert

1917, im Verlauf des Ersten Weltkriegs, wurde Hebron britisch besetzt und anschließend Teil des Mandatsgebiets Palästina. In den 1920er Jahren gründete der in Hebron geborene und beim Rabbiner Chaim Hezekiah Medini[7] und danach am Lehrerseminar des Hilfsvereins[7] (Ezra) in Jerusalem ausgebildete Schriftsteller Jitzchak Schami,[7] ein jüdischer Vertreter der arabischen Nahda,[7] mit einigen Gleichgesinnten eine Vereinigung für arabisch-jüdische Freundschaft, um die Spannungen zwischen den beiden Gemeinschaften abzubauen. Später lebte er in Haifa.[7]

In den Unruhen von 1929 von Arabern teilweise zerstörte Synagoge

1929 kam es zu einem Massaker in Hebron, bei dem 67[8] Juden von Arabern getötet und zahlreiche verletzt wurden. Der Großteil der jüdischen Gemeinde, etwa 435 Menschen, überlebte jedoch durch die Hilfe von arabischen Nachbarn. Diese versteckten Dutzende jüdischer Familien in ihren Häusern und retteten sie so vor dem sicheren Tod.[9] Ein Teil der jüdischen Gemeinde floh daraufhin nach Jerusalem, einige kehrten jedoch 1931 wieder in die Stadt zurück. Nach Unruhen während des arabischen Aufstands wurde die jüdische Bevölkerung Hebrons am 23. April 1936 von den Briten evakuiert.[10]

Im ersten arabisch-israelischen Krieg 1948 eroberte Transjordanien das Westjordanland und annektierte es 1950. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Gebiet von Israel erobert und militärisch besetzt.

Juden kehrten 1968 erstmals wieder in die Stadt zurück, als Mosche Levinger, ein späterer Mitbegründer der Organisation Gusch Emunim, und 79 weitere jüdische Israelis sich ohne Genehmigung der israelischen Regierung in einem Hotel in Hebron niederließen. Nach Verhandlungen mit der israelischen Regierung wurde ihnen die Ansiedlung in der neuzugründenden israelische Siedlung Kirjat Arba außerhalb von Hebron gestattet.[11] In Hebron selbst leben ca. 800 Juden (zuzüglich rund 250 Jeschiwa-Studenten) in der Altstadt, die von der israelischen Armee gesichert wird.

Die Zerstörung des 1290 errichteten jüdischen Friedhofs in Hebron, in dem zahlreiche berühmte Rabbiner begraben sind, erfolgte in den Jahren 1948 bis 1967. Beim Betreten der Stadt 1967 fanden die israelischen Verteidigungsstreitkräfte folgenden Zustand vor, den sie dokumentierten: Der Eingang zu den Patriarchengräbern war vermint. Vom jüdischen Friedhof waren die Grabsteine vollständig entfernt worden. Ein Einwohner hatte das Areal in ein Gemüsebeet umgewandelt. In der Stadt stieß man auf eine Mauer, die aus dem Material der jüdischen Grabsteine errichtet worden war. Es zeichnete sich ab, so der Bericht, dass im Zement auch menschliche Knochenstücke untergemengt worden waren.[12] Rund 4000 Grabsteine wurden entfernt und für Bauzwecke verwendet. Der Friedhof sei auf Anweisung der jordanischen Regierung zerstört worden.[13]

Am Abend des 2. Mai 1980 attackierten extremistische Araber eine Gruppe von Juden, die gerade vom Gebet am Sabbat heimkehrten. Die Männer wurden mit Granaten von den Dächern angegriffen, dabei starben sechs von ihnen, und 16 weitere wurden verletzt. Einer der Angreifer, Tayseer Anu Sneineh, wurde 2017 zum Bürgermeister der Stadt gewählt.[14]

Am 25. Februar 1994 ermordete der extremistische Siedler Baruch Goldstein, der in der Siedlung Kirjat Arba lebte, mit einem Sturmgewehr 29 betende Muslime in der Abraham-Moschee, hunderte wurden verletzt. Die israelische Regierung und die Mehrzahl der Israelis verurteilten seine Tat, bei einer Minderheit wurde und wird er hingegen dafür verehrt. Ebenfalls existierte bis Januar 2019 die nach dem Massaker gegründete TIPH-Beobachtergruppe.

Mauer in der Altstadt, die Hebron in eine Zone H1 und eine Zone H2 teilt. Auf der Mauer ist die hebräische Aufschrift "מוות לערבים" (Tod den Arabern) zu lesen.

Im Hebron-Abkommen von 1997 einigten sich Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde auf eine verwaltungstechnische Teilung der Stadt in die Zone H1 (palästinensisch kontrolliert) und die Zone H2 (israelisch kontrolliert). Zwei Jahre nach Ausbruch der Zweiten Intifada kam es 2002 auch in Hebron zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. 2005 wurden permanente Überwachungstürme in H1 errichtet sowie Mauern, Zäune und mehr als 100 Straßensperren.[15]

Nach einem Bericht der beiden israelischen Menschenrechtsorganisationen ACRI (Association for Civil Rights in Israel) und B’Tselem mussten Palästinenser aufgrund der Präsenz von israelischen Zivilisten, Soldaten und Polizisten 1014 Wohnungen räumen und mindestens 1829 Geschäfte und Betriebe im Stadtzentrum aufgeben; mindestens 440 davon wurden auf Befehl der Armee geschlossen.[16]

21. Jahrhundert

Am 25. März 2002 wurden zwei Angehörige der TIPH, der Major Cengiz Soytunc aus der Türkei und die Zivilangestellte Katrine Brooks aus der Schweiz, von palästinensischen Heckenschützen ermordet und ein dritter verletzt.[17]

Als sich im November 2008 abzeichnete, dass nach einem Urteil des Obersten Gerichts Israels ein Haus im Zentrum von Hebron, das im März 2007 von israelischen Siedlern besetzt worden war,[18] von den israelischen Sicherheitskräften geräumt wird, warnten rechtsradikale Siedlervertreter wie Baruch Marzel und Daniella Weiss, dass dies Krieg bedeute.[19] Die Siedler hatten palästinensische Bewohner der Stadt attackiert, muslimische Gräber auf einem nahe gelegenen Friedhof geschändet und „Mohammed ist ein Schwein“ auf eine Moschee in der Nähe geschrieben.[20] Am 4. Dezember räumten israelische Sicherheitskräfte das Haus.[21]

Während der Räumung leisteten israelische Siedler Widerstand, schossen auf Palästinenser, zündeten mindestens drei palästinensische Häuser und neun Autos sowie Olivenbäume an.[22] Die Ausschreitungen der israelischen Siedler wurden von Politikern wie dem israelischen Justizminister Daniel Friedmann und (zwei Tage später) dem israelischen Premier Ehud Olmert als ein „Pogrom“ sowie von der liberalen israelischen Tageszeitung Haaretz als „Pogrom oder Terror“ bezeichnet.[23] Olmert hatte bereits ähnliche Ausschreitungen von Siedlern einige Monate zuvor ebenfalls als „Pogrom“ bezeichnet.[24]

Bistum

Schon früh siedelten in Hebron die ersten Christen. So wurde die Stadt in der Antike der Sitz eines Bischofs. Wann das Bistum erlosch, ist nicht bekannt, doch wurde es zur Zeit der Kreuzfahrer für kurze Zeit noch einmal wiederbelebt. Spätestens mit dem Abzug derselben dürfte das Bistum dann endgültig erloschen sein, so dass es heute ein reines Titularbistum ist. Die wenigen lateinischen Christen der Gegend gehören zum Patriarchat von Jerusalem. Zudem gibt es noch Gemeinden orthodoxer Christen in der Stadt.

Zone H1

Teilung der Stadt in die Zonen H1 und H2

Es bewohnen ca. 140.000 palästinensische Araber und keine Juden die unter Verwaltung der palästinensischen Autonomiebehörde stehende Zone H1 von Hebron.[25]

Wie in allen Gebieten, die nach dem Oslo II-Abkommen unter Verwaltung der palästinensischen Autonomiebehörde stehen, ist Israelis der Zutritt zur so genannten H1-Zone untersagt (No-go-Area).[26] Die Grenze zur benachbarten Zone H2 ist mit Zäunen und Drehtüren gesichert. Jene Gassen der Zone, die direkt an die Rückseite jüdischer Häuser grenzen, sind mit Drahtgittern überspannt.

Zone H2

Die von Soldaten geschützte jüdische Siedlung im Zentrum Hebrons
Armeepatrouille am Zugang zur Machpela in der Innenstadt (H2)

Jüdische Wohnungen

Es siedeln ca. 30.000 palästinensische Araber und 800 Juden in der Zone H2 von Hebron.[25] Für das israelische Zentralbüro für Statistik gehören diese Personen zur Bevölkerung von Kirjat Arba, einer im Osten an Hebron grenzenden israelischen Siedlung.

Die jüdischen Einwohner Hebrons leben auf dem Land und in Gebäuden, die der ursprünglichen jüdischen Gemeinschaft Hebrons gehörten. Nach dem Massaker von 1929 bzw. dem Palästinakrieg von 1948 wurde die jüdische Bevölkerung vertrieben und das Gelände fiel in arabische Hände. Erst nach dem Sechstagekrieg konnten die früheren jüdischen Eigentümer ihren Grundbesitz zurückverlangen.[27]

Anders als in anderen Städten des Westjordanlandes leben die Juden auch im Stadtzentrum. Daher kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen jüdischen und arabischen Bewohnern der Stadt.[28][29]

  • 1976 erfolgte der Wiederaufbau der 1540 erbauten und 1948 zerstörten Avraham Avinu Synagoge.
  • Beit Hadasa (seit 1979); Wohnhaus für zehn Familien
  • Beit Romano (seit 1983); Talmudhochschule mit 250 Studenten
  • Tel Rumeida (seit 1984); Wohnhaus für 15 Familien
  • Beit Hasson; Wohnhaus für sechs Familien
  • Beit Castel; Wohnhaus für eine Familie
  • Beit Schneerson; Wohnhaus für sechs Familien und Kindergarten mit 30 Kindern
  • Beit Fink
  • Beit haSchischa (seit 2000); Wohnhaus für sechs Familien
  • Seit 2014 Radschabi-Haus, ein Haus mit einer Wohnfläche für 120 Menschen. Die Immobilie wurde von den jüdischen Besitzern käuflich erworben.
  • Ein 2017 geplanter Wohnkomplex mit 31 Wohnungen im Ortsteil Hiskia[27]
  • Im November 2019 wurden Pläne vorgestellt, den alten Großmarkt an der Shuhada Street, in der Nähe der Avraham Avinu Synagoge teilweise abzureißen und neu zu bebauen. Die Zahl der israelischen Siedler in der Stadt würde sich durch das Projekt auf etwa 1600 verdoppeln. Die israelische Friedensorganisation Schalom Achschaw warnte davor, dass ein neues jüdisches Viertel in Hebron Israel „moralisch, sicherheitspolitisch und juristisch schweren Schaden zufügen“ würde. Die israelischen Behörden hatten den Großmarkt 1994 nach dem Goldstein-Massaker an betenden Muslimen geschlossen. Bis zu dem Massaker an Juden im Jahr 1929 war der Markt in jüdischem Besitz.[30][31]

Einschränkung der palästinensischen Bewegungsfreiheit

In der Zone H2 ist es den Palästinensern untersagt, die Al-Shuhada-Straße, die Haupt-Durchgangsstraße von Hebron, zu benutzen.[32] Für die Renovierung dieser Straße haben die Vereinigten Staaten Millionen Dollar an Geldern zur Verfügung gestellt. Aufgrund dieser Einschränkung wurden seit 1994 fast die Hälfte aller Geschäfte in H2 geschlossen trotz Anstrengungen der UN, Ladenbesitzern monatlich Geld zu zahlen, damit der Betrieb weitergeht.[25]

Palästinenser brauchen für manche Gebiete nahe israelischen Siedlungen eine spezielle Genehmigung des israelischen Militärs, es sei denn, sie wohnen dort. Des Weiteren ist die Zone H2 ein Zufluchtsort für kriminelle Palästinenser geworden, die vor der palästinensischen Polizei fliehen.[25]

Demographie

JahrMuslimeChristenJudenGesamtBemerkungen
1538749 H7 H20 H776 H(H = Haushalte)
1774300[33]
1817500Israelisches Außenministerium[34]
1832400 H100 H500 H(H = Haushalte)[35]
18391.295 F1 F241 F1.537 F(F = Familien)[36][37]
192216.0747343016.577Volkszählung im britischen Mandatsgebiet 1922[38]
1929700Israelisches Außenministerium[34]
193117.27710913417.532Volkszählung im britischen Mandatsgebiet 1931[39]
194424.400150024.560British Mandate estimate[40]
196738.073136038.348Israeli census[41]
1997n/an/a530[34]119.093Palestinian census[42]
2007n/an/a500[43]163.146Palestinian census[44]

Sehenswürdigkeiten

Abraham-Moschee über der Machpela, Innenstadt von Hebron (H2)

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit Hebrons ist die Höhle Machpela, auch Höhle der Patriarchen oder Grab der Patriarchen, in der sich der Überlieferung nach die letzten Ruhestätten der drei Erzväter Abraham, Isaak, Jakob und ihrer Frauen Sara, Rebekka und Lea befinden. Das Grab der Patriarchen ist sowohl für religiöse Juden als auch Muslime und Christen ein heiliger Ort.

Die Abraham-Eiche, auch Eiche von Mamre genannt, steht an dem Platz, wo der Überlieferung nach Abraham sein Zelt aufschlug (Gen 18,1 ). Ihr Alter wird auf 5000 Jahre geschätzt. Heute gehört das Gelände, auf dem die Eiche steht, zu einem russisch-orthodoxen Kloster, das für die Öffentlichkeit unzugänglich ist.

Die Abraham-Moschee birgt eine kulturelle Besonderheit: Der Gebetsstuhl, ein Geschenk von Saladin aus dem 12. Jahrhundert, ist der letzte verbleibende, der aus einem einzigen Holzpflock geschnitzt wurde. Ein zweiter Gebetsstuhl seiner Art fiel in der Al-Aqsa-Moschee (Jerusalem) 1969 einem Brandanschlag zum Opfer.

Das archäologische Museum von Hebron besitzt eine Sammlung von Gegenständen aus kanaanitischer bis islamischer Zeit.

Am 7. Juli 2017 erklärte das Welterbekomitee der UNESCO die Altstadt von Hebron zum dritten palästinensischen Weltkulturerbe und setzte sie gleichzeitig auf seine Liste des gefährdeten Welterbes.[45] Insbesondere die in der Mamluken-Zeit zwischen 1250 und 1517 entstandenen Bauten sollen dadurch geschützt werden. Israel und die Vereinigten Staaten hatten versucht, die auf einen Dringlichkeitsantrag der Palästinenser hin getroffene Entscheidung zu verhindern.[46]

Persönlichkeiten

  • Jitzchak Schami (1888–1949), jüdisch-arabischer Schriftsteller
  • Mohammed Amro (* 1960), Ingenieur und Professor
  • Islam Batran (* 1994), palästinensischer Fußballspieler

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Hebron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Hebron – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Palästinensisches Zentralamt für Statistik
  2. Palestinian Central Bureau of Statistics (Memento desOriginals vom 7. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pcbs.gov.ps
  3. Joseph Jacobs, Judah David Eisenstein: PALESTINE, HOLINESS OF:. Jewish Encyclopedia, abgerufen am 18. November 2018.
  4. Hebron. Encyclopædia Britannica, abgerufen am 18. November 2018.
  5. Ben-Eliezers Äußerungen über "Siedlungen" ärgern Yesha-Bewohner In: Israelnetz.de, 9. Januar 2002, abgerufen am 13. August 2018.
  6. https://www.israelnetz.com/gesellschaft-kultur/gesellschaft/2017/11/03/die-umstrittene-stadt, abgerufen am 11. November 2017
  7. a b c d e Josef Zernik (Epilogue), in: Yitzhaq Shami: Nouvelles d’Hébron. In: Josef Zernik (Hrsg.): Collection terres promises. Éditions Labor et Fides, Genève 2006, ISBN 2-8309-1196-2, S. 249 ff.
  8. Thomas Vescovi: L’échec d'une utopie – Une histoire des gauches en Israël. Éditions La Découverte, Paris 2021, ISBN 978-2-348-04311-6, S. 59.
  9. Side by side. Parallel histories of Israel-Palestine. In: Sami Adwan; Dan Bar-On, Eyal Naveh (Hrsg.): PRIME. The New Press, New York 2012, S. 60 und 62.
  10. Michael Avi-Yonah et al.: Hebron. In: Michael Berenbaum und Fred Skolnik (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 8. Macmillan Reference USA, Detroit 2007, S. 744–749 (Gale Virtual Reference Library [abgerufen am 15. Mai 2013]).
  11. Ehud Sprinzak: The Ascendance of Israel's Radical Right. Oxford University Press, New York, N.Y. [etc.] 1991, ISBN 0-19-505086-X, S. 47.
  12. Israel. Sherute ha-hasbarah: Jordanian Belligerency: A Review of Jordan's Policies Towards the State of Israel. Israel Information Services, 1967, S. 30 (google.com).
  13. Morris Mandel, Leo Gartenberg: Israel: The Story of a Miracle. J. David, 1969 (google.com)., S. 117.
  14. William Claiborne: Israel Charges 10 Palestinians in Hebron Ambush, Washington Post, 17. September 1980. Abgerufen am 23. Juni 2017. 
  15. TIPH: TIPH. (PDF; 685 kB) TIPH, S. 10, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Juli 2009; abgerufen am 18. November 2009 (englisch).
  16. Amos Harel: Palestinians abandon 1,000 Hebron homes under IDF, settler pressure (Haaretz, 14. Mai 2007).
  17. Zinni-Mission: Ein Schritt vor, fünf Schritte zurück. In: Spiegel Online. 27. März 2002, abgerufen am 9. Juni 2018.
  18. Aviad Glickman: High Court orders disputed house in Hebron vacated YNet, 16. November 2008.
  19. Efrat Weiss: We'll go to war over Hebron house, warn settlers YNet, 17. November 2008; Michel Bôle-Richard: La "Maison de la paix" oppose les colons à la justice israélienne Le Monde, 19. November 2008.
  20. Michel Bôle-Richard: La "Maison de la paix" oppose les colons à la justice israélienne Le Monde, 19. November 2008; Avi Issacharoff: Next to Hebron's 'House of Contention,' Palestinian neighbors live in fear (Memento vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive), Haaretz, 2. Dezember 2008; Поселенцы написали на мечети : "Мохаммед – свинья" Media International Group, 20. November 2008.
  21. Les forces de l'ordre israéliennes évacuent la "maison de la discorde" en Cisjordanie Le Monde, 4. Dezember 2008.
  22. Abe Selig: The young men from Kiryat Arba exact their 'price' in the valley@1@2Vorlage:Toter Link/fr.jpost.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Jerusalem Post, 5. Dezember 2008; Amos Harel, Avi Issacharoff: IDF declares Hebron area closed military zone after settler rampage Haaretz, 4. Dezember 2008; Yaakov Katz, Yaakov Lapin, Tovah Lazaroff: High alert in West Bank following Beit Hashalom evacuation (Memento vom 29. September 2011 im Internet Archive) Jerusalem Post, 4. Dezember 2008.
  23. sam/AFP/dpa (7. Dezember 2008). Olmert wirft jüdischen Siedlern „Pogrom“ vor. Spiegel Online (abgerufen 9. Dezember 2008)
    Haaretz: Avi Issacharoff (5. Dezember 2008). No other word than 'pogrom' for settler acts in Hebron. Haaretz; Avi Issacharoff (5. Dezember 2008). Standing up to Jewish terrorism. (Memento vom 6. Dezember 2008 im Internet Archive) Haaretz
    so auch eine Gruppe Friedensaktivisten: Adam Keller (4. Dezember 2008). Evacuation of Pogrom House in Hebron – a meager half job. Gush Shalom
    sowie die russisch-israelische Seite IsraelInfo.ru: (26. November 2008). «Правая» молодежь устроила погром в Хевроне (etwa: „Rechte“ Jugendliche begingen ein Pogrom in Hebron) (Memento vom 17. Januar 2012 im Internet Archive) IsraelInfo.ru
  24. keine Autorenangabe (7. Dezember 2008). Olmert condemns settler 'pogrom'. BBC (englisch; abgerufen 9. Dezember 2008)
    Alex Burghoorn: Op strooptocht gaan ze, de bendes van Hebron Volkskrant, 5. Dezember 2008. (ndl.)
  25. a b c d Janine Zacharia: Letter from the West Bank: In Hebron, renovation of holy site sets off strife The Washington Post, 8. März 2010
  26. Volltext The Israeli-Palestinian Interim Agreement on the West Bank and the Gaza Strip (englisch, abgerufen am 4. Juli 2017)
  27. a b Israelnetz.de vom 17. Oktober 2017: Israel genehmigt neue Wohnungen
  28. Ausschreitungen in Hebron. Olmert droht Siedlern n-tv, 3. Dezember 2008
  29. Steffen Heinzelmann: Krieg an Vaters Grab. Hebron ist ein heiliger Ort - für Muslime und Juden. Ihre brutalen Kämpfe haben das Zentrum in eine Geisterstadt verwandelt, mit Wachtürmen und Straßensperren - ein Westjordanland im Kleinen. Süddeutsche, 9. Februar 2009
  30. DER SPIEGEL: Israel will neues jüdisches Viertel auf Markt in Hebron bauen - DER SPIEGEL - Politik. 1. Dezember 2019, abgerufen am 13. April 2020.
  31. Westjordanland: Israel will neues jüdisches Viertel in die Altstadt von Hebron bauen. In: FAZ.NET. 1. Dezember 2019, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 13. April 2020]).
  32. David Signer: Besuch in einer Geisterstadt. Nach der Vertreibung der arabischen Bewohner aus dem Zentrum von Hebron leben dort fast nur noch Siedler. In: Neue Zürcher Zeitung, 4. Juni 2015, internationale Ausgabe, S. 7.
  33. רבי חיים יוסף דוד אזולאי, Meir Benayhu, Mosad Harav Kook, 1959, englisch
  34. a b c Hebron. In: Jewish Virtual Library., englisch
  35. Dictionary of the Holy Bible – Seite 488, englisch
  36. Robinson, p. 88
  37. David Roberts, 'The Holy Land – 123 Coloured Facsimile Lithographs and The Journal from his visit to the Holy Land.' Terra Sancta Arts, 1982. ISBN 965-260-001-6. Plate III – 13. Journal entry 17 March 1839.
  38. Barron, 1923, Table V, Sub-district of Hebron, p. 10
  39. Jessie Sampter: Modern Palestine – A Symposium. READ BOOKS, 2007, ISBN 978-1-4067-3834-6 (google.com).
  40. Government of Palestine (1945), A Survey of Palestine, Vol. 1, p. 151
  41. West Bank, Volume 1 Table 4 – Population by religion, sex, age, and type of settlement, Levy Economics Institute
  42. Palestinian Census 1997 (Memento vom 4. März 2012 im Internet Archive)
  43. Palestinian security forces deploy in Hebron 25/10/2008 gives about 500 as of October 2008
  44. 2007 Locality Population Statistics (Memento vom 10. Dezember 2010 im Internet Archive) Hebron Governorate Population, Housing and Establishment Census 2007. Palästinensisches Büro für Statistik
  45. UNESCO World Heritage Centre: Hebron/Al-Khalil Old Town. Abgerufen am 30. September 2017 (englisch).
  46. Hebron wird Weltkulturerbe: Streit am Grab von Abraham oder Ibrahim, faz.net, 7. Juli 2017

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Hebron-(Abraham)-Mosche.jpg
Abraham-Mosche, Ort des Massakers, selbst fotografiert im November 2003, gemeinfrei
Hebron redeployment 1997.jpg
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Hebron redeployment, resulting from the "Protocol Concerning the Redeployment in Hebron" in 1997.
16-03-31-Hebron-Altstadt-RalfR-WAT 5716.jpg
Autor/Urheber: Ralf Roletschek , Lizenz: GFDL 1.2
Altstadt von Hebron, Palästina
Desecrated synagogue, Hebron 1929.jpg
Palestine events. The 1929 riots, August 23 to 31. Synagogue desecrated by Arab rioters. Hebron. Furniture broken, floor littered with torn sacred books.
Soldaten vor Siedlerstraße.JPG
200 Siedler bewacht von 500 Soldaten, Absperrung