Hautblutung

Als Hautblutung bezeichnet man den Blutaustritt (Erythrodiapedese) aus Blutgefäßen in die Haut oder Schleimhäute. Die Ursache für eine Hautblutung kann eine Verletzung oder eine krankhaft erhöhte Blutungsneigung sein. Frische Hautblutungen zeigen sich durch eine rötliche Verfärbung der Haut. Durch den Abbau des in den Erythrozyten (rote Blutkörperchen) enthaltenen Hämoglobins kann sich diese Farbe über die Zeit nach braun, grün und gelb verändern.

Hautblutungen haben zwei prinzipielle Ursachen:[1]

Je nach Art und Größe der Hautblutung werden in der Medizin unterschiedliche Bezeichnungen verwendet:[2]

BezeichnungGrößeDefinitionFarbeFormVerteilungPulsationReaktion auf DruckKrankheitenFoto
Petechienbis Stecknadelkopfgrößekleinste punktförmige Haut- oder Schleimhautblutungfrisch: rötlich
alt: rot-braun
punktförmigverstreut, vorwiegend an den Beinenneinnicht wegdrückbarz. B. Idiopathische thrombozytopenische Purpura
Purpurapunktförmig, kleinfleckigspontane Haut- bzw. Schleimhautblutung (ohne Trauma)frisch: rötlich
alt: rot-braun
hämorrhagischer Typ
papulonekrotischer Typ
polymorph-nodulärer Typ
bevorzugt an den Unterschenkelstreckseiten, Gesäß, Arme, evtl. generalisiertneinnicht wegdrückbarVasculitis allergica, Kollagenosen, Arzneimittelexanthem
Ekchymose und Sugillationflächenhaft
Sugillation bis ca. 30 mm
flächenhafte Gewebeblutungzunächst purpurrot bis bläulich, später grün-gelb und braunrund
oval oder unregelmäßig
evtl. zentral flache Erhebung
unterschiedlichneinneinExtravasat bei Trauma oder Koagulopathie
Hämatom, Pferdekussgroßflächigtiefgehende massive Blutung im Gewebezunächst purpurrot bis bläulich, später grün-gelb und braunhäufig erhabenam ganzen Körper möglichevtl. schmerzhaftmassive Blutansammlung in der Haut und tieferliegendem Gewebe nach einem Trauma

Neben diesen Termini sind noch die Begriffe Vibices (streifenartige Hautblutungen) und Suffusionen (flächenhafte Hautblutungen).[1]

Von diesen Hautblutungen sind das Erythem und die Roseolen zu unterscheiden. Dabei handelt es sich um vorübergehende vermehrte Gefäßfüllungen, die sich beispielsweise mit einem Glasspatel wegdrücken lassen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b P. Fritsch: Dermatologie, Venerologie. 2. Auflage, Verlag Springer, 2004, ISBN 3-540-00332-0, S. 518. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. a b H. S. Füeßl, M. Middeke: Anamnese und Klinische Untersuchung. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 3-131-26884-0, S. 369. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

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