Hauke Ritz

Hauke Heinrich Ritz (* 1975 in Kiel) ist ein deutscher Geschichtsphilosoph, Literatur- und Kulturwissenschaftler und Publizist. Ritz befasst sich insbesondere mit Themen der Geopolitik sowie Ideengeschichte.

Leben

Hauke Ritz wurde 2013 an der FU Berlin in Philosophie promoviert. Seine Dissertation hatte das Thema Der Kampf um die Deutung der Neuzeit. Die geschichtsphilosophische Diskussion in Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis zum Mauerfall. Sie erschien 2013 als Buch im Wilhelm Fink Verlag, 2015 folgte eine zweite Auflage.[1] Laut Autoreninformation des Westend Verlages unternahm Ritz zu Forschungszwecken seit 2014 regelmäßige Russland-Reisen und unterrichtete an der Universität Gießen, der Lomonossow-Universität Moskau (MSU), der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität (RGGU) sowie der Universität in Belgorod. Zuletzt sei er für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Moskau tätig gewesen.[2]

Er publiziert u. a. in den Blättern für deutsche und internationale Politik[3] und ist Gast in Alternativmedien wie Kontrafunk, Punkt.Preradovic, Rubikon, Jasmin Kosubek oder Im Gespräch.

Hauke Ritz lebt in Berlin.

Publikationen

Der Kampf um die Deutung der Neuzeit, 2013

In der Süddeutschen Zeitung urteilte Andreas Wang in seiner Rezension, Hauke Ritz untersuche, wie deutsche Denker sich auf die Spur jenes geistesgeschichtlichen Moments begeben, in dem sie die Wegbiegung zu den Katastrophen des Ersten und Zweiten Weltkriegs vermuten. Noch vor Theodor W. Adorno oder Hannah Arendt seien Jacob Taubes und Klaus Heinrich die Orientierungspunkte. Der „Umschlag in die Katastrophe“ sei ihrer Meinung nach durch die Säkularisierung eingeleitet worden.[4]

Endspiel Europa, 2022

Im Oktober 2022 erschien unter dem Titel Endspiel Europa ein gemeinsam mit der Politologin Ulrike Guérot verfasstes Buch, das sich mit dem Ukraine-Konflikt und seiner Bedeutung für das „politische Projekt Europa“ beschäftigt. Diese als Essay bezeichnete Veröffentlichung wurde von den etablierten Medien und Fachwissenschaftlern fast einhellig negativ beurteilt.[5]

Schriften (Auswahl)

  • Die Welt als Schachbrett. Der neue Kalte Krieg des Obama-Beraters Zbigniew Brzezinski, in: Blätter für deutsche und internationale Politik (Hg.), Quo vadis, Amerika? Die Welt nach Bush. Blätter Verlags-Gesellschaft, Bonn/Berlin 2008, ISBN 978-3-9804925-4-6, S. 249–265.
  • Wenn Nachrichten zu Waffen werden. Demokratie im Zeitalter der Informationskriegsführung. Der Fall Libyen, VSA-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-89965-964-1 (Supplement der Zeitschrift Sozialismus).
  • Der Kampf um die Deutung der Neuzeit. Die geschichtsphilosophische Diskussion in Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis zum Mauerfall, Zweite, korrigierte Auflage, Fink, Paderborn 2015, ISBN 978-3-7705-5868-1.
  • Mit Ulrike Guérot: Endspiel Europa. Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist und wie wir wieder davon träumen können. Westend, Frankfurt am Main 2022, ISBN 978-3-86489-390-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hauke Heinrich Ritz: Der Kampf um die Deutung der Neuzeit: Die geschichtsphilosophische Diskussion in Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis zum Mauerfall. 2. Auflage. Brill Fink, 2013, ISBN 978-3-8467-5573-0 (fink.de [abgerufen am 27. November 2022]).
  2. Westend, Autoreninformation: Hauke Ritz
  3. Blätter für deutsche und internationale Politik, Beiträge von Hauke Ritz
  4. Hauke Ritz: Der Kampf um die Deutung der Neuzeit. Die geschichtsphilosophische Diskussion in Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis zum Mauerfall - Perlentaucher. Abgerufen am 27. November 2022.
  5. Martin Aust: Absage an die Wissenschaft – zum Buch “Endspiel Europa” von Ulrike Guérot und Hauke Ritz. In: Ostkreuz Bonn. 28. November 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (deutsch).