Hassium

Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, OrdnungszahlHassium, Hs, 108
ElementkategorieÜbergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block8, 7, d
CAS-Nummer

54037-57-9

Atomar
Atommasse265, 269, 270 u
Elektronenkonfiguration[Rn] 5f14 6d6 7s2 (?)
1. Ionisierungsenergie7.6(5) eV[1]733 kJ/mol[2]
2. Ionisierungsenergie18.2(5) eV[1]1760 kJ/mol[2]
3. Ionisierungsenergie29.3(5) eV[1]2830 kJ/mol[2]
4. Ionisierungsenergie37.7(5) eV[1]3640 kJ/mol[2]
5. Ionisierungsenergie51.2(5) eV[1]4940 kJ/mol[2]
Physikalisch
Isotope
IsotopNHt1/2ZAZE (MeV)ZP
268Hs{syn.}2 sα264Sg
269Hs{syn.}10 sα265Sg
270Hs{syn.}22 sα266Sg
Weitere Isotope siehe Liste der Isotope
Gefahren- und Sicherheitshinweise
Radioaktiv
Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Hassium (früher: „Eka-Osmium“) ist ein ausschließlich künstlich erzeugtes chemisches Element mit dem Elementsymbol Hs und der Ordnungszahl 108. Es zählt zu den Transactinoiden (7. Periode, d-Block) und damit zur 8. IUPAC-Gruppe im Periodensystem der Elemente, der Eisengruppe.

Geschichte

Hassium wurde erstmals am 14. März 1984 bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt durch Verschmelzung von Bleiatomen mit Eisenatomen erzeugt.[4] Es trug zunächst den Namen Unniloctium (Symbol Uno). Die 1994er Empfehlung der IUPAC (siehe Elementnamensgebungskontroverse) für den Namen war Hahnium (nach Otto Hahn).[5] Seit 1997 trägt es seinen aktuellen Namen, der sich vom lateinischen Namen Hassia für das Bundesland Hessen ableitet.[6]

Eigenschaften

Hassium ist wie die meisten Transactinoide sehr kurzlebig. 265Hs hat eine Halbwertszeit von 1,5 ms und 269Hs 10 s.[7] 277Hs ist mit einer Halbwertszeit von 16,5 min das langlebigste Isotop.[8][9]

Verbindungen

2001 konnte an der GSI in Darmstadt eine Sauerstoffverbindung des Hassiums erzeugt werden.[7][10] Aufgrund der hohen Flüchtigkeit handelt es sich hierbei höchstwahrscheinlich um Hassiumtetroxid 269HsO4, das Analogon zum homologen Osmiumtetroxid. Trotz der kurzen Halbwertszeit konnten die Forscher im Mittel zwei bis drei Moleküle pro Tag bis zu einem Thermochromatographen leiten. Überraschenderweise zeigte HsO4 eine höhere Abscheidetemperatur auf den Detektoroberflächen und damit eine geringere Flüchtigkeit als OsO4.[7]

Sicherheitshinweise

Es gibt keine Einstufung nach der CLP-Verordnung oder anderer Regelungen, weil von diesem Element nur wenige Atome gleichzeitig herstellbar sind und damit viel zu wenige für eine chemische oder physikalische Gefährlichkeit.

Weblinks

Commons: Hassium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hassium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu hassium in Kramida, A., Ralchenko, Yu., Reader, J. und NIST ASD Team (2019): NIST Atomic Spectra Database (ver. 5.7.1). Hrsg.: NIST, Gaithersburg, MD. doi:10.18434/T4W30F (https://physics.nist.gov/asd). Abgerufen am 13. Juni 2020.
  2. a b c d e Eintrag zu hassium bei WebElements, https://www.webelements.com, abgerufen am 13. Juni 2020.
  3. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieses Element entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. G. Münzenberg, P. Armbruster, H. Folger, P. F. Heßberger, S. Hofmann, J. Keller, K. Poppensieker, W. Reisdorf, K.-H. Schmidt, H.-J. Schött, M. E. Leino, R. Hingmann: The identification of element 108. In: Zeitschrift für Physik A Hadrons and Nuclei. 317, Nr. 2, 1984, S. 235–236, doi:10.1007/BF01421260.
  5. Names and Symbols of Transfermium Elements (IUPAC Recommendations 1994). (PDF; 168 kB).
  6. Names and Symbols of Transfermium Elements (IUPAC Recommendations 1997). (PDF; 163 kB).
  7. a b c Ch. E. Düllmann, W. Brüchle, R. Dressler, K. Eberhardt, B. Eichler, R. Eichler, H. W. Gäggeler, T. N. Ginter, F. Glaus, K. E. Gregorich, D. C. Hoffman, E. Jäger, D. T. Jost, U. W. Kirbach, D. M. Lee, H. Nitsche, J. B. Patin, V. Pershina, D. Piguet, Z. Qin, M. Schädel, B. Schausten, E. Schimpf, H.-J. Schött, S. Soverna, R. Sudowe, P. Thörle, S. N. Timokhin, N. Trautmann, A. Türler, A. Vahle, G. Wirth, A. B. Yakushev & P. M. Zielinski: Chemical Investigation of hassium (element 108). In: Nature. 418, 2002, S. 859–862; doi:10.1038/nature00980.
  8. J. Dvorak, W. Brüchle, M. Chelnokov, R. Dressler, Ch. E. Düllmann, K. Eberhardt, V. Gorshkov, E. Jäger, R. Krücken, A. Kuznetsov, Y. Nagame, F. Nebel, Z. Novackova, Z. Qin, M. Schädel, B. Schausten, E. Schimpf, A. Semchenkov, P. Thörle, A. Türler, M. Wegrzecki, B. Wierczinski, A. Yakushev, and A. Yeremin: Doubly Magic Nucleus 108270Hs162. In: Phys. Rev. Lett. 97, Nr. 24, 2006, S. 242501 (4 Seiten); doi:10.1103/PhysRevLett.97.242501.
  9. Mason Inman: A Nuclear Magic Trick. In: Physical Review Focus. Band 18. American Physical Society, 14. Dezember 2006 (englisch, focus.aps.org [abgerufen am 21. Dezember 2006]).
  10. Matthias Schädel und Andreas Türler: Ein Platz für Schwergewichte. In: Physik Journal. 8, Nr. 6, 2009, S. 35–40 (Abstract).

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