Haslochbach

Haslochbach
Haselbach

Der Haslochbach an der Schneidmühle

Daten
GewässerkennzahlDE: 247112
LageSpessart

Bayern

FlusssystemRhein
Abfluss überMain → Rhein → Nordsee
Quelleim Haselbrunnen in der Nähe der Haseltalbrücke unter der A3
49° 53′ 3″ N, 9° 26′ 3″ O
Quellhöhe370 m ü. NHN[1]
Mündungbei Hasloch in den MainKoordinaten: 49° 47′ 22″ N, 9° 29′ 47″ O
49° 47′ 22″ N, 9° 29′ 47″ O
Mündungshöhe134 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied236 m
Sohlgefälle20 ‰
Länge11,7 km[2]
Einzugsgebiet63 km²[1]
Linke NebenflüsseSchleifbach
Rechte NebenflüsseKropfbach

Das untere Haseltal an der Fechermühle

Der Haslochbach oder auch Haselbach ist ein etwa 12 km langer, rechter Zufluss des Mains im bayerischen Spessart. Er entspringt dem Haselbrunnen in der Nähe der Haseltalbrücke am Fuße des Geiersberges, der höchsten Erhebung im Spessart.

Name

1328 lautete der Name des Baches „dye Hasela“. Dieser setzt sich aus dem Bestimmungswort Hasel und dem mittelhochdeutschen Grundwort ahe für Wasser zusammen. Er benennt also einen mit Haselsträuchern bewachsenen Wasserlauf. Der Bach gab der Gemeinde Hasloch und dem Haseltal ihre Namen.[3]

Geographie

Verlauf

Der Haselbrunnen im oberen Haseltal

Der Haselbrunnen befindet sich auf etwa 370 m ü. NHN auf der Grenze zwischen den Landkreisen Aschaffenburg und Main-Spessart im Hochspessart. Nach Norden hin setzt sich der trockene Mordgrund zum Geiersberg fort. Im Sommer entspringt das Wasser unterhalb der Quellfassung des Haselbrunnens. Es speist zwei kleine Weiher. Nach seiner Quelle durchfließt der Haslochbach das enge obere Haseltal und unterquert die Haseltalbrücke der A 3. Ab dort ist er Grenzbach zum Landkreis Miltenberg. An der Zwieselmühle gelangt er in das so genannte Mühlental. Hier fließt ihm der von der Schleifmühle kommende Schleifbach zu. Vorbei an der Schreckenmühle, der Holländerbrücke und der Nickelsmühle erreicht der Haslochbach die Fechermühle an der Ruine der Markuskapelle. Diese Mühlen werden alle durch den Haslochbach betrieben. An der Fechermühle ist der Eingang zum Mühlental. Dort mündet von rechts der Kropfbach oder auch Klosterbach, der am Kloster Grünau vorbeifließt.

In Hasloch erreicht der Haslochbach das Maintal, wo er in den Main mündet.

Zuflüsse

  • Höllgrundgraben (rechts)
  • Wolfskehlgrund (rechts)
  • Schleifbach (links)
  • Klingenbach (links, zeitweilig trocken)
  • Klingelbach (rechts)
  • Kropfbach (rechts)
  • Eichbrunngraben (rechts, zeitweilig trocken)

Mühlen

Im Mühlental befinden sich sechs Mühlen. Von der Mündung in den Main bis zur Quelle des Schleifbachs, sind dies: die Barthelsmühle, die Fechermühle (auch Schneidmühle oder Untere Iringsmühle genannt) bei der Markuskapelle, die Nickelsmühle, die Schreckenmühle, die Zwieselmühle und die Schleifmühle am Schleifbach. Durch das Mühlental verläuft von der Markuskapelle bis zum Baumgartshof der acht Kilometer lange Europäische Kulturwanderweg.

Der Haslochbach durchfließt teilweise das so genannte Mühlental, wo er fünf Mühlen betrieb: Zwieselmühle, Schreckenmühle, Nickelsmühle, Fechermühle und Barthelsmühle.[4] Heute ist nur noch die Schreckenmühle in Betrieb. Die Hänge des kaum besiedelten Mühlentals berühren die Gemarkungen der Kommunen Bischbrunn, Schollbrunn, Esselbach, Altenbuch, Marktheidenfeld und Kreuzwertheim.

Zwieselmühle

Die Zwieselmühle (Lage) ist die oberste Mühle im Haseltal, bestehend aus insgesamt 15 Gebäuden. Dort mündet der Schleifbach in den Haslochbach. Die Mühle wurde 1424 erstmals erwähnt. Seit 1906 steht neben der Mühle eine Kapelle. Im gleichen Jahr wurde dort ein Gastronomiebetrieb eröffnet. In den 1960er Jahren wurde der Weiler Zwieselmühle von Bischbrunn nach Schollbrunn eingemeindet.[5]

Schreckenmühle

Die Schreckenmühle oder auch Schreckemühle (Lage) besteht aus zwei Gebäuden mit getrennten Hausnummern. Sie wurde 1328 erstmals erwähnt. Der Name stammt von einem Betreiber namens Schreck. Bis 1803 gehörte die Mühle zum Kloster Grünau. Sie ist noch als Getreidemühle in Betrieb. Die Schreckenmühle bestand bis ins 18. Jahrhundert aus einer alten (unteren) Mühle und einer neueren (oberen) Mühle. Im Jahr 1961 wurde dort eine Gaststätte eröffnet.[6]

Nickelsmühle

Die Nickelsmühle oder auch Obere Iringsmühle (Lage) steht dort, wo der Klingenbach in den Haslochbach mündet. Sie besteht aus vier Gebäuden. Erstmals wurde sie im Jahr 1674 als Besitz des Klosters Grünau erwähnt. In der Karte der Grafschaft von Wertheim, aus dem Jahr um 1618, ist sie als Langmül aufgeführt. 1896 wurde an der Mühle ein Sägewerk errichtet mit einer Dampfmaschine, die bei Wassermangel eingesetzt wurde. Seit 1974 besteht dort eine Gastwirtschaft.[7]

Fechermühle

Die Fechermühle, auch Schneidmühle oder Untere Iringsmühle, (Lage) steht am Eingang zum Mühlental an der Ruine der Markuskapelle. Von dort ab wird der Haslochbach von einer Staatsstraße begleitet. Heute befindet sich an der Fechermühle ein Sägewerk und weiter südlich der Eisenhammer Hasloch. Die Mühle ist nicht bewirtschaftet.

Sehenswürdigkeiten

Das zur Naherholung und zum Wandern genutzte Tal durchzieht der Spessart-Kulturweg Mühlenstraße Haseltal.[8] An seinem mittleren Bereich, zwischen Schreckenmühle und Nickelsmühle befinden sich die Überreste der Burg Reinstein am südlichen Ausläufer des Michelriether Forsts. Unterhalb quert der hier noch asphaltierte Fahrweg die sogenannte Holländerbrücke, gebaut, um die großen Spessarteichen als wertvolles Holz nach Holland zu transportieren. Dreihundert Meter südlicher fließt der Haslochbach am Eisenhammer Hasloch vorbei. Am Zufluss Kropfbach liegt die ehemalige Kartause Grünau.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Haslochbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. GeoFachDatenAtlas und Gewässerdienste des Bayerischen Landesamtes für Umwelt
  3. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 95 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Informationstafel am Eingang des Mühlentals
  5. Informationstafel an der Zwieselmühle
  6. Informationstafel an der Schreckenmühle
  7. Informationstafel an der Nickelsmühle
  8. Mühlenstraße Haseltal Flyer des Kulturweges; abgerufen am 29. Juni 2018

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Der Haselbrunnen im Haseltal unterhalb des Geiersberges im Spessart in Unterfranken
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Burgstall Reinstein: Panorama Halsgraben und Burgstall
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Eisenhammer Hasloch
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Buildings of the former Carthusian monastery of Kartause Grünau, Schollbrunn, Bavaria, Germany
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Die Zwieselmühle im Mühlental (Haseltal) bei Hasloch
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Die Nickelsmühle im Mühlental (Haseltal) bei Hasloch
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Die Holländerbrücke am Haslochbach oberhalb der Nickelsmühle
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Das untere Haseltal bei der Schneidmühle
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Die Schneidmühle im Mühlental (Haseltal) bei Hasloch
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Der Haslochbach an der Schneidmühle
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Karte des Mühlentals bei Hasloch am Südrand des Spessarts in Bayern
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© Freak-Line-Community / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Die Ruine der Markuskapelle bei Schollbrunn
Schreckenmühle.JPG
© Freak-Line-Community / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Die Schreckenmühle im Mühlental (Haseltal) bei Hasloch