Hartmann II. von Grüningen

Silhouette Grüningens vor 1800[1]
Wappen und Helmzier der Grafenhäuser von Grüningen und Württemberg mit Reichssturmfahne
Am steinernen Untergeschoss des Markgröninger Pfarrhauses findet sich das vermutlich älteste in Stein gemeißelte Wappen der Württemberger (13. Jhdt.)
Mauerrelikt des ehemaligen Herrenhofes der Grafen von Grüningen mit Wappen
Der Neubau der Grüninger Bartholomäuskirche wurde von Hartmann II. veranlasst. Sie war als Grablege für seine Dynastie gedacht und damals der größte Sakralbau Württembergs

Hartmann II. von Grüningen (* vor 1225) war ein Württemberger Graf, der als Reichssturmfähnrich („Signifer Imperii“) mit Burggrafschaft und Stadt Grüningen, heute Markgröningen, belehnt war. Zusammen mit Ulrich I. von Württemberg hatte er sich in den Dienst des Papstes und der Gegenkönige gestellt, um den Staufern die schwäbische Herzogswürde und ihre Königsgüter im schwäbischen Unterland abzunehmen. Das von den Staufern zur Reichsstadt erhobene Grüningen wollte er zu seiner fürstlichen Residenzstadt ausbauen. Ulrich verfolgte dasselbe Ziel mit Stuttgart.[2]

Hartmann I. oder Hartmann I. + Hartmann II. + Hartmann III. ?

Es existiert die Hypothese, es habe Vater, Sohn und Enkel gegeben, die allesamt Hartmann von Grüningen hießen und von der modernen Geschichtsforschung fälschlich zu einer Person, dem Vater Hartmann I. von Grüningen, zusammengefasst wurden. Der vorliegende Artikel über Hartmann II. steht daher im Widerspruch zu dem Artikel über Hartmann I. von Grüningen. Ebenfalls auf der Annahme der drei Hartmänner beruht der Artikel über Hartmann III. von Grüningen.

Herkunft und Ansprüche

Traditioneller Anspruch auf Grüningen

Das Vorstreitrecht, die Reichssturmfahne und das damit verknüpfte Grüninger Königslehen (Burggrafschaft und Kommune) sollen seit Karl dem Großen schwäbischen Gefolgsleuten vorbehalten und vererbbar gewesen sein. Amt und Lehen schienen prominent genug, dass sich beispielsweise die Grafen von Maden danach benannten, obwohl sie andernorts weit mehr Besitz hatten: Von Graf Werner IV. von Grüningen, der ein naher Verwandter des ersten nachweisbaren Württembergers Konrad von Württemberg war und 1121 ohne Nachkommen verstarb, leiteten die Württemberger Grafen offenbar den stets mit großer Energie verfolgten Anspruch auf Reichssturmfahne, Burg und Stadt Grüningen ab.

1139 hielt Staufer-König Konrad III. in der Grüninger Königspfalz einen Hoftag ab und urkundete für das Kloster Denkendorf. Unter den Zeugen befanden sich die Württemberger Grafen Ludwig und Emicho. An einen der beiden hatte Konrad möglicherweise das zuvor selbst bekleidete Amt des Reichssturmfähnrichs abgegeben. So findet sich danach ein weiteres württembergisches Brüderpaar im Tross der Staufer: die Grafen Hartmann I. und Ludwig II. von Württemberg. Unter deren Nachkommen fällt Konrad von Württemberg besonders auf, weil er sich offenbar nach Erhalt des Grüninger Reichslehens in „Graf Konrad von Grüningen“ umbenannte[3] und als erster bekannter Württemberger die Veringer Hirschstangen im Wappen führte. Er begleitete Kaiser Friedrich II. auf dessen Kreuzzug und urkundete 1228 in Akkon zugunsten des Deutschordens.[4] Mangels weiterer Urkunden, geht man davon aus, dass er nicht aus dem „Heiligen Land“ zurückkehrte. An seiner Stelle erscheint sein Bruder Hartmann I. von Grüningen vermutlich als Reichssturmfähnrich im Gefolge des Kaisers. Er wird 1237 zusammen mit seinem Großvater Hartmann I. von „Warteberch“ (Württemberg) im Feldlager bei Augsburg erstmals urkundlich belegt.

Eigengut in Grüningen

Die Württemberger Grafen von Grüningen verfügten als Kirchherren und Besitzer des „Herrenhofes“ neben der Kirche aber auch über Eigengut in Grüningen.[5] Davon zeugt das vermutlich älteste in Stein gehauene Württemberger Wappen „der alten Grafen“ am erhaltenen Sockel des ehemaligen „Steinhauses“,[6] an dessen Stelle im 16. Jahrhundert das Pfarrhaus errichtet wurde.

Ein unbekannter oder ein umbenannter Bruder Ulrichs?

Der erste gesicherte Hinweis auf Hartmann II. stammt vom 30. September 1246, als Graf Hartmann I. von Grüningen erstmals „der Ältere“ genannt wird.[7] Vermutlich war Hartmann II. aber nicht dessen Sohn, sondern einer der 1243 als Erbfolger genannten Neffen des ersten Hartmanns von Grüningen. Dieser verkaufte im April 1243 in Capua die „Grafschaft im Albgau“ nebst der Burg Eglofs mit Leuten, Besitzungen und allem Zubehör an Kaiser Friedrich II. Der in Raten zu zahlende Kaufpreis von 3200 Mark Silber – oder die als Pfand dienende Stadt Esslingen – sollte im Falle seines vorzeitigen Ablebens an seine Neffen, die Grafen von Württemberg übergehen, weil der als Reichssturmfähnrich im kaiserlichen Tross gebundene Hartmann I. offenbar keine Erben hatte.[8]

Bei den erbberechtigten Neffen handelt es sich mutmaßlich um die Brüder Ulrich und Eberhard von Württemberg, die zuvor gemeinsam urkundeten[9]. Da Ulrich danach nur noch solo und Eberhard gar nicht mehr auftritt, wäre es möglich, dass Eberhard nach einer Erbteilung den Namen wechselte, um als Hartmann II. von Grüningen das Erbe Hartmanns I. anzutreten.[10] Zumal Ulrich und Hartmann ab 1246 wie Brüder in enger Abstimmung agierten und Hartmann II. nach Ulrichs Tod die Vormundschaft für dessen Söhne Eberhard und Ulrich übernahm.[11]

Da die meisten Historiker die beiden jedoch als Vettern bezeichnen, müsste Vetter Hartmann II. vor 1246 parallel agiert haben oder noch nicht geschäftsfähig gewesen sein. Allerdings findet sich keine Urkunde, die das belegen könnte. Auch von Hartmann, dem Älteren, ist nach 1246 kein Beleg mehr zu finden. Gut möglich also, dass Hartmann I. 1246 starb oder sich zurückzog und Eberhard alias Hartmann II. sein Erbe antrat, während Ulrich Alleinerbe der Württemberger Linie wurde.[12]

Expansion

Seitenwechsel im Thronstreit

Nachdem die Staufer Grüningen um 1240 zur Reichsstadt erhoben hatten, waren die Lehensträger gefordert, deren Ausbau umzusetzen. Erste Schritte wie die Gründung des Heilig-Geist-Spitals hatte sicher bereits Hartmann I. eingeleitet. Mit päpstlichem Geld, der Aussicht auf staufisches Hausgut und der Zusage, die Staufer als Herzöge von Schwaben beerben zu können, hatten Ulrich und ihn bewogen, unmittelbar vor der entscheidenden Schlacht an der Nidda[13] gegen den von Papst Innozenz IV. zum Gegenkönig erhobenen Landgrafen Heinrich Raspe IV. mit rund 2000 schwäbischen Gefolgsleuten die Partei zu wechseln. Somit wendeten sie das Blatt und zwangen den vermeintlich überlegenen Staufer-König und schwäbischen Herzog Konrad IV. in die Flucht. Hartmann konnte Konrad danach aus Niederschwaben weitgehend fernhalten.[14] Ein dritter Württemberger „Grafenspross“ namens Heinrich[15] Er wurde für seine Loyalität zum Papst mit dem 1246 vakant gefallenen Bischofssitz von Eichstätt belohnt. Zugleich wurde ein „Hermann von Grüningen“ Domherr zu Eichstätt[16] und die Domvogtei den Grafen von Württemberg übertragen.[17]

Ulrich und Hartman urkundeten oft gemeinsam und hielten sich mehrfach beim Papst in dessen Exil in Lyon auf.[18] Sie zählten alsbald zu den einflussreichsten schwäbischen Grafen. Ulrich expandierte im Remstal und konnte sich zudem die an den Gegenkönig zurückgefallene Grafschaft Urach sichern. Hartmann schien sich dagegen auf die Gefilde nördlich von Stuttgart zu konzentrieren. Über Grüningen hinaus agierte er verstärkt im Raum Marbach / Steinheim / Oberstenfeld und gründete vermutlich auch die Stadt Brackenheim an der Nordgrenze seines Einflussbereichs.

Fürstliche Residenzstadt

1252 konnte der Comes Illustrissimus (hochwohlgeboren) genannte Hartmann auf der Reichsversammlung in Frankfurt durchsetzen, dass der zweite antistaufische König Wilhelm von Holland ihm Reichssturmfahne, Burg und Stadt Grüningen "eigenthümlich" (Heyd) als Erblehen „mit allen Gerechtigkeiten“ bestätigte.[19] Der noch von den Staufern initiierte Stadtausbau Grünigens wurde fortgesetzt, mit Erstellung einer neuen Burg und Einrichtung des Heilig-Geist-Spitals. Darüber hinaus ging er als Kirchherr auch den Neubau der aus karolingischer Zeit stammenden Bartholomäuskirche an und wandelte die romanische Basilika in eine der ersten gotischen Kirchen in Süddeutschland um – damals der größte Sakralbau in Württemberg. Dass ihm dabei mehr und mehr das Geld ausging, belegen die mit zunehmendem Baufortschritt sparsamere Gestaltung der Kirche und die zahlreichen Immobilienverkäufe im Oberland, die auch vor dem Heiratsgut seiner Gattin Hedwig von Veringen nicht Halt machten und deshalb ihrer Zustimmung bedurften.

Expansion im Unterland

Hartmann II. rühmte sich stets seiner immerwährenden Papsttreue,[20] betonte also, dass er im Gegensatz zu anderen schwäbischen Hochadeligen nie in staufischen Diensten gestanden hatte und im Gegensatz zu Ulrich von Württemberg auch keine Kompromisse mit der staufischen Partei machte. Die zugesagte Herzogswürde blieb ihm jedoch auch nach dem Tod von Konrad IV. (1254) und auch nach dem frühen Ableben seines Mitstreiters Ulrich I. von Württemberg (1265) verwehrt. Nach Ulrichs Tod beherrschte er als Vormund dessen unmündiger Söhne Ulrich II. und Eberhard I. auch deren Grafschaft und stieg damit zum einflussreichsten Grafen in Schwaben auf. Seine Expansionspolitik im Unterland, dem er vermutlich als niederschwäbischer Landvogt vorstand, machte er sich mehrere hier begüterte Grafen zum Feind, wie sich alsbald erweisen sollte.

Niedergang nach dem Interregnum

Der 1273 zum König gewählte schwäbische Graf Rudolf von Habsburg hatte sich zum Ziel gesetzt, im Interregnum verlorenes Königsgut, also auch Burg und Stadt Grüningen, wieder in Reichshand zu bringen. Außerdem wollte er die vakante Herzogswürde für sein eigenes Haus gewinnen. Mit der Umsetzung dieser Revindikationsstrategie betraute er seinen Schwager Albrecht II. von Hohenberg, den er zum Reichslandvogt für Niederschwaben ernannte. Dieser wurde von den Grafen von Tübingen bzw. Asperg und vermutlich ausschlaggebend vom Markgrafen von Baden unterstützt, dem Hartmann einige Positionen zwischen Stuttgart und Heilbronn abgenommen hatte.

Während sich Hartmann II. bei dem von Ulrich I. annektierten Reichsgut eher kompromissbereit zeigte, weigerte er sich strikt, die von ihm ausgebaute Stadt Grüningen herauszugeben. Damit handelten er und sein Sohn Hartmann III. sich einen sieben Jahre währenden Konflikt mit dem Hohenberger Grafen und dessen wachsendem Unterstützerkreis ein, der letztlich den Niedergang ihres Hauses besiegelte.

Tod und Nachfolgeregelung

Hartmann II. starb mutmaßlich nach seiner testamentarischen Stiftung auf den Marienaltar der Grüninger Bartholomäuskirche, die der Speyrer Bischof Friedrich von Bolanden 1277 bestätigte[21] Möglicherweise fiel der Graf im Kampf oder erlag etwaigen Verwundungen, die er sich in den heftigen Auseinandersetzungen mit den königlichen Streitkräften zugezogen haben könnte.[22] Allerdings könnten diese auch seinen Tod ausgenutzt haben, als sie um 1275 Grüningen eingenommen und die neue Kirche in Brand gesteckt haben.[23] Für diesen Todeszeitpunkt spricht, dass 1275 kein Senior mehr genannt wird und offenbar eine Erb- und Namensteilung stattgefunden hatte. Denn während im Unterland künftig nur „Hartmann von Grüningen“ erscheint, urkunden im Oberland nun ausschließlich die Söhne Konrad und Eberhard als „Grafen von Landau“.

Niederlage und Niedergang

Bei der ebenfalls umstrittenen Stadt Brackenheim konnte der erstgeborene Sohn Hartmann III. am 19. Oktober 1277 die feindlichen Truppen trotz ihrer Übermacht zurückschlagen und zahlreiche Gefangene nach Grüningen führen. Diesen Sieg feierte man laut einem alten Gesangbuch als Rache des Kirchenheiligen Bartholomäus für die Kirchenschändung von 1275.[24] 1280 musste er allerdings gegen ein weit größeres Heer antreten und sich in offener Feldschlacht geschlagen geben. Er starb im Kerker auf dem Hohenasperg und wurde in seiner neuen Kirche beigesetzt. Burggrafschaft und Stadt Grüningen fielen samt Reichssturmfahne zurück ans Reich bzw. in die Hände von Albrecht II. von Hohenberg.

Hartmanns Bruder Konrad lehnte sich noch jahrelang vergeblich gegen den Verlust Grüningens auf. Es gelang ihm lediglich, eine Entschädigung für die Eigengüter der Familie in der Stadt zu erlangen. Nachdem sie die Grafschaft Grüningen endgültig eingebüßt hatten, verzichteten Hartmanns Brüder auf diesen Titel, nannten sich nur noch nach ihrer Burg Landau und vergaben auch den traditionell mit dem Reichssturmfahnlehen verbundenen Vornamen Hartmann nicht mehr.[25]

Familie

Hartmann II. mit seinen Söhnen aus zweiter Ehe: Ludwig, Konrad und Eberhard (Ausschnitt aus Ahnengalerie in Kloster Heiligkreuztal)

Für eine erste Ehe Hartmanns II., nach der Überlieferung mit einer fränkischen Herrin von Schlüsselberg, wurde bislang kein Beleg gefunden. Die frühe Heirat seiner Tochter Agnes (vor 1263) und die bereits 1265 erstmals erfolgte Unterscheidung in Senior und Junior (Hartmann III.) scheinen allerdings auf eine erste Ehe hinzuweisen, die laut Heyd auch durch die Überlieferung bestätigt wird, dass Hartmann II. in der Bartholomäuskirche neben seiner Frau bestattet wurde.[26] Da ihn Hedwig lange überlebte, kann demnach nur eine erste Gattin, die Mutter seines Nachfolgers Hartmann III., gemeint sein.

Die Ehe mit seiner Cousine Hedwig von Veringen ist dagegen sicher belegt. Wegen ihrer Verwandtschaft im vierten Grade (gemeinsame Großeltern) benötigten sie für die 1252 geschlossene Ehe päpstlichen Dispens, den Papst Innozenz IV. am 2. Oktober 1252 in Perugia erteilte, um dadurch den schädlichen Zwiespalt zwischen den beiden verwandten Häusern zu beseitigen.[27] Möglicherweise brachte sie unter anderem die vorher nie mit Grafen von Grüningen erwähnte und später namengebende Burg Landau mit in die Ehe.

Wegen des erforderlichen Ehe-Dispenses muss entweder die unbekannte Mutter Hartmanns eine Veringer Grafentochter und Schwester von Hedwigs Vater gewesen sein,[28] oder eine Schwester von Hartmanns Vater war mit einem Grafen von Veringen verheiratet. Als Vater werden teils Konrad I. von Grüningen oder Hermann von Württemberg angenommen. Wegen seines nellenburg-veringischen Leitnamens und dem gemeinsamen Veringer Erbe Ulrichs und Hartmanns II. erscheint allerdings, wie auch Heyd feststellt, Graf Eberhard von Württemberg naheliegender.[29] Dieser wird von 1231 bis mindestens 1236 in verschiedenen Quellen erwähnt.[30]

Zu Hartmanns II. Nachkommen zählen:

  • Agnes von Grüningen, die vor 1263 mit Graf Rudolf II. von Montfort vermählt wurde[31] und daher aus erster Ehe stammen muss;[32]
  • Hartmann III. von Grüningen (* vor 1252, 1265 geschäftsfähig, † 1280), der wohl aus erster Ehe stammt und 1275 über das niederschwäbische Erbe mit der Grafschaft Grüningen verfügte;
  • Anna von Grüningen-Landau, wurde laut Sommer „nach dem Tode ihres Vaters“ Priorin von Kloster Offenhausen[33] und urkundete als solche bereits 1277,[34] weshalb sie auch aus erster Ehe stammen muss;
  • Adelheid von Grüningen, Äbtissin von Heiligkreuztal, die laut Mereb ebenfalls einer ersten Ehe entstammen soll;[35]
  • Konrad II. von Grüningen-Landau († 1300), als Sohn Hedwigs belegt, ab 1275 autonomer „Graf von Landau“, ab dem Tod seines Halbbruders Hartmann III. im Oktober 1280 als „Graf von Grüningen“ Chef des gesamten Hauses, musste die Ansprüche auf die Grafschaft Grüningen aufgeben und einen gravierenden politischen Bedeutungsverlust seiner Familie hinnehmen, weshalb er sich zuletzt nur noch Graf von Landau nannte;[36]
  • Ludwig von Grüningen-Landau († nach 1300), als Sohn Hedwigs belegt, war „Major Canonicus“ im Domkapitel zu Augsburg, Kirchherr zu Grüningen und Cannstatt;[37]
  • Eberhard I. von Grüningen-Landau († 1322), als Sohn Hedwigs belegt, ab 1275 „Graf von Landau“, der vergeblich versuchte, durch eine Ehe mit Richenza von Calw-Löwenstein nochmals die Position des Hauses im Unterland zu stärken.
  • Adelheid von Landau, 1293 verheiratet mit dem Edlen Berthold von Mühlhausen, der mehrfach in Grüningen urkundete und eng mit den Grafen Eberhard I. von Württemberg und Konrad von Grüningen-Landau kooperierte;[38]

Weiterführende Informationen

Quellen

Literatur

  • Gottlob Egelhaaf: Die Schlacht bei Frankfurt am 5. August 1246. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte. Ser. NF, Bd. 31 (1922/24), S. 45–53.
  • Peter Fendrich: Rückkehr der Grafen von Grüningen – Einblick in die revidierte Geschichte der Grafschaft auf den Spuren Heyds. In: Durch die Stadtbrille – Geschichtsforschung, Geschichten und Denkmalpflege in Markgröningen, Band 10, hrsg. v. AGD Markgröningen, Markgröningen 2016, S. 40–47, ISBN 978-3000539077
  • Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen. 106 S., Stuttgart 1829.
  • Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der vormaligen Oberamts-Stadt Markgröningen mit besonderer Rücksicht auf die allgemeine Geschichte Württembergs, größtenteils nach ungedruckten Quellen verfasst. Stuttgart 1829, 268 S., Faksimileausgabe zum Heyd-Jubiläum, Markgröningen 1992.
  • Sönke Lorenz, Dieter Mertens und Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-013605-4.
  • Sönke Lorenz: Von Baden zu Württemberg. Marbach – ein Objekt im herrschaftlichen Kräftespiel des ausgehenden 13. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte, 72. Jg., Stuttgart: Kohlhammer, 2013.
  • Sönke Lorenz: Graf Ulrich von Württemberg, die Schlacht von Frankfurt (1246) und der Aufstieg der Grafen von Württemberg. In: Konrad IV. (1228–1254), Deutschlands letzter Stauferkönig (2012), S. 71–85.
  • Johann Daniel Georg von Memminger: Die Grafen von Grüningen-Landau. Ihre Benennung und ihre Verwandtschaft mit dem Hause Württemberg. In: Württ. Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 1826, Heft 1, S. 69–97 (Google) und Heft 2, S. 376–440 (Google).
  • Ursula Mereb: Studien zur Besitzgeschichte der Grafen und Herren von Grüningen-Landau von ca. 1250 bis ca. 1500. 108 S., Tübingen 1970.
  • Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses. Kritisch untersucht und dargestellt. Mit sieben Beilagen, drei Stammtafeln und einer historisch-geographischen Karte. 111 S., Stuttgart 1836.
  • Hermann Römer: Markgröningen im Rahmen der Landesgeschichte I. Urgeschichte und Mittelalter. 291 S., Markgröningen 1933.
  • Ingrid Karin Sommer: Die Chronik des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Küng. (Veröff. des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 24), Stuttgart 1971.
  • Karl Weller: König Konrad IV. und die Schwaben. In: Württ. Vierteljahreshefte 6 (1897), S. 113–160.

Anmerkungen

  1. Dieses um 1800 entstandene Bild eines unbekannten Malers gibt noch die Proportionen der im 13. Jahrhundert erweiterten und später stagnierenden Stadt wieder.
  2. Der Ausbau der beiden Städte erfolgte nach demselben Grundmuster, wie die alten Stadtpläne belegen. Und beide Grafen initiierten einen großen Sakralbau: die Bartholomäuskirche in Grüningen und die Stiftskirche in Stuttgart.
  3. Die Herleitung des Titels von einem gleichnamigen Dorf bei Riedlingen lässt sich widerlegen. Siehe unten und Abschnitt „Abwertung durch Historiker“ bei Stadtgeschichte von Grüningen.
  4. Graf Konrad von Grüningen schenkt am 15. September 1228 in Akkon seinen Hof Marbach in der Pfarrei Ertingen, in der Diözese Konstanz, an das Hospital zur heiligen Maria der Deutschen in Jerusalem. Nur zum Wohle seiner „Voreltern“, was bedeuten könnte, dass er keine Nachkommen hatte und sein 1227 erwähnter Vater Konrad, Sohn von Hartmann I. von Württemberg, bereits gestorben war. Siehe WUB online
  5. Nach dem Verlust des Reichslehens verkauft Konrad II. von Grüningen das hauseigene Grüninger „Dominium“ an den König. Siehe Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der vormaligen Oberamts-Stadt Markgröningen mit besonderer Rücksicht auf die allgemeine Geschichte Württembergs, größtenteils nach ungedruckten Quellen verfasst. Stuttgart 1829, 268 S., Faksimileausgabe zum Heyd-Jubiläum, Markgröningen 1992, S. 8f.
  6. Nach Martin Crusius bei Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der vormaligen Oberamts-Stadt Markgröningen mit besonderer Rücksicht auf die allgemeine Geschichte Württembergs, größtenteils nach ungedruckten Quellen verfasst. Stuttgart 1829, S. 9): „Im Schloss, wo einst die alten Grafen residiert haben, wohnt anitzo der Stadtpfarrer“ (Steinhaus ist eine mittelalterliche Bezeichnung für Stadtschloss).
  7. „Graf Hartmann von Grüningen der Ältere vereinigt sich, nachdem er Altshausen mit dem dortigen Kirchenpatronate an den Kämmerer Heinrich von Biegenburg käuflich abgetreten, hinsichtlich des Rechtes auf gewisse Eigenhörige in Altshausen und Veringen zu einem Tausche mit dem Käufer.“ Siehe Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses: Kritisch untersucht und dargestellt. Mit sieben Beilagen, drei Stammtafeln und einer historisch-geographischen Karte. 111 S., Stuttgart 1836, S. 70, und Württ. Urkundenbuch. Band IV., Nr. 1079, S. 140–141 + Nr. 1080, S. 141–142 WUB online
  8. Siehe Böhmer: Regesta Imperii. 5,1. S. 586, und Württ. Urkundenbuch. Band IV., Nr. 1004, S. 54. WUB online
  9. Am 2. Februar 1241 schenkten Ulrich und Eberhard dem Kloster Heiligkreuztal einen Hof in Langenenslingen. Siehe Württ. Urkundenbuch. Band IV., Nr. 965, S. 11–12 WUB online. Am 17. Juli bestätigten Eberhard und Ulrich einen Kauf desselben Klosters WUB online
  10. Namenswechsel waren damals nicht unüblich, beim Nachnamen ohnehin, aber auch beim Vornamen. Vater von Ulrich und Eberhard alias Hartmann war vermutlich ein in den dreißiger Jahren bezeugter Eberhard von Württemberg (Siehe Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen. 106 S., Stuttgart 1829, S. 44). Während Ulrich und Hartmann künftig als Leitnamen der beiden Linien exklusiv vergeben wurden, wurde der Nellenburg-Veringische Leitname Eberhard auch weiterhin von beiden Linien benutzt. Der Name Hartmann erlosch nach dem Verlust von Grüningen.
  11. Heyd: Grafen. 1829, sah Ulrich und Hartmann II. als Brüder. Zudem reichte das Agieren im brüderlichen Duett bei den Württemberger Grafen damals schon mehrere Generationen zurück: 1. Ludwig und Emicho, 2. Hartmann und Ludwig, 3. Konrad und Hartmann, 4. Ulrich und Hartmann
  12. 1246 wird allerdings ein bislang unbekannter Heinrich von Württemberg Bischof von Eichstätt, mit dem ein „Hermann von Grüningen“ (= Hartmann I. im Ruhestand?) als Domherr einzieht. Siehe Franz Heidingsfelder: Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt (bis ... 1324). Erlangen 1938, S. 237f.
  13. Auch Schlacht bei Frankfurt genannt. Siehe auch RI V,1,2 n. 4510b online
  14. Konrad urkundete meist in Oberschwaben. Zum Beispiel in Augsburg WUB online
  15. Sein Verwandtschaftsverhältnis zu Hartmann und Ulrich ist ungeklärt.
  16. Dessen Herkunft ist zwar ungeklärt, er dürfte jedoch wegen des zeitlichen Zusammenhangs und seines Namens ein Verwandter gewesen sein. Zumal „Hermann“ mitunter statt „Hartmann“ geschrieben wurde.
  17. Siehe Franz Heidingsfelder: Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt (bis ... 1324). Erlangen 1938, S. 237f.
  18. 1247 setzt sich Hartmann für das Kloster Oberstenfeld ein. Siehe WUB online. 1248 setzen sich Hartmann und Ulrich für den Straßburger Kleriker Engelbert ein. Siehe WUB online. Der Papst lobt den Abt [Konrad] von Reichenau, weil er Hartmann u. a. im Kampf gegen König Konrad unterstützt hat. Siehe WUB online
  19. Siehe Böhmer: Regesta Imperii. 5,2, S. 959 oder Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen. 106 S., Stuttgart 1829, S. 78f.
  20. Z. B. als er sich 1249 in Lyon mit Ulrich für eine gemeinsame Nichte einsetzt: „... H. v. Gruningin comites propter fidem puram et devotionem sinceram, quam ad ecclesiam Romanam gerere dinoscuntur, ...“ WUB online Diese Urkunde liefert damit einen weiteren Beleg, dass es sich hier nicht, wie vielfach angenommen, um Hartmann I. handeln kann, der 1243 nachweislich im Dienste Friedrichs II. stand.
  21. Siehe Stiftungsbestätigung auf WUB online Außerdem könnte aus diesem Anlass die undatierte Stiftung der Marienglocke durch Hartmann III. von Grüningen erfolgt sein.
  22. Die Überlieferung weiß allerdings von einem Hartmann von Grüningen, der bereits 1273 im Kloster Heiligkreuztal beigesetzt worden sein soll. Siehe auch David Wolleber: Nachfahrentafeln zur Geschichte des Hauses Württemberg, Schorndorf 1591; UB Tübingen Mh6-2 Gegen dieses Todesjahr spricht eine Urkunde vom 23. April 1274, in der letztmals ein Hartmann „senior“ auf Burg Landau auftritt. Siehe WUB, Band VII, Nr. 2417, S. 306 WUB online
  23. Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen. 106 S., Stuttgart 1829, S. 81.
  24. Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen. 106 S., Stuttgart 1829, S. 7.
  25. Nachdem Ulrichs Linie 1336 Grüningen als Erblehen erlangte, führten sie den Nebentitel Graf von Grüningen bis ins 19. Jahrhundert. Auch das widerlegt die verbreitete These Memmingers (Die Grafen von Grüningen-Landau. Ihre Benennung und ihre Verwandtschaft mit dem Hause Württemberg. In: Württ. Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 1826, Heft 1, S. 69–97 (Digitalisat) und Heft 2, S. 376–440 Digitalisat), dass sich die Grafen von Grüningen nach einem gleichnamigen Dorf bei Riedlingen genannt hätten. Siehe auch Abschnitt „Abwertung durch Historiker“ bei Stadtgeschichte von Grüningen.
  26. Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen. 106 S., Stuttgart 1829, S. 87f.
  27. Ehedispenz wg. Verwandtschaft 4. Grades zw. „Dilect. Fil. No. Vi. Comes Harcimannus de Grueningen et Hedewigis nata comitis de Veringen“ Siehe Ursula Mereb: Studien zur Besitzgeschichte der Grafen und Herren von Grüningen-Landau von ca. 1250 bis ca. 1500. 108 S., Tübingen 1970, S. 13, und Regesta Imperii V,2,3 n. 8530 RI Online.
  28. Allerdings scheint Ulrich eher eine Dillinger Grafentochter zur Großmutter oder Mutter gehabt zu haben, da er bei deren Aussterben Erbansprüche geltend machen konnte.
  29. Laut Georg Rüxners wenig glaubwürdigem Turnierbuch soll dieser Eberhard allerdings mit einer Tochter Herzog Bertholds V. von Zähringen verheiratet gewesen sein. Siehe Ingrid Karin Sommer: Die Chronik des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Küng. (Veröff. des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 24), Stuttgart 1971, S. 49 u. 174. Wahrscheinlicher wäre wohl eine Zähringer-Enkelin und Tochter von Berthold oder Egino von Urach. Von einer weiteren Ehe dieses in der württembergischen Grafenzählung unberücksichtigten Eberhards ist nichts bekannt.
  30. Vgl. Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen. 106 S., Stuttgart 1829, S. 39, Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses: Kritisch untersucht und dargestellt. Mit sieben Beilagen, drei Stammtafeln und einer historisch-geographischen Karte. 111 S., Stuttgart 1836, S. 31, und Ingrid Karin Sommer: Die Chronik des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Küng. (Veröff. des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 24), Stuttgart 1971, S. 49 u. 174.
  31. WUB Band VI., Nr. 1833, S. 228–229 WUB online
  32. Die Tochter Elisabeth von Rudolf und Agnes war 1275 bereits mit Truchsess Eberhard von Waldburg verheiratet. Vgl. WUB Band VII, Nr. 2520, Seite 381–382 WUB online
  33. Ingrid Karin Sommer: Die Chronik des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Küng. (Veröff. des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 24), Stuttgart 1971, S. 171 (Quelle: Pfeilsticker).
  34. WUB Band VIII, Nr. 2652, S. 10, WUB online
  35. Sönke Lorenz, Dieter Mertens und Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 52.
  36. WUB Band XI., Nr. 5219, S. 201–202 WUB online
  37. WUB Band IX., Nr. 3885, S. 296–297 WUB online
  38. Berthold von Mühlhausen (bei Stuttgart) verkaufte am 15. Juli 1293 mit Zustimmung seiner Frau Adelheid, Gräfin von Landau, dem Kloster Bebenhausen einen von ihr eingebrachten Hof in Zuffenhausen. Siehe WUB Band X, Nr. 4402, S. 156–157, WUB online

Siehe auch

Weblinks

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