Harland G. Wood

Harland Goff Wood (* 2. September 1907 in Delavan, Minnesota; † 12. September 1991) war ein US-amerikanischer Biochemiker.

Leben und Wirken

Harland Goff Wood ist ein Nachfahre von William Goffe, einem der 59 Unterzeichner des Todesurteils gegen König Charles I. von England 1649.

Wood erwarb 1931 am Macalester College in Saint Paul, Minnesota, einen Master in Chemie. 1935 erwarb er am Iowa State College (später Iowa State University) in Ames, Iowa, einen Ph.D. in Bakteriologie und klärte gemeinsam mit Chester Werkman (1893–1962) die Propionsäuregärung auf. Die dortige Einbindung von Kohlendioxid (CO2) in größere Moleküle durch Bakterien war seinerzeit stark umstritten. Als Postdoktorand ging Wood zu W. H. Petersen an die University of Wisconsin, wo er gemeinsam mit dem späteren Nobelpreisträger Edward Lawrie Tatum zeigen konnte, dass Mikroorganismen Vitamin B1 zum Wachstum benötigen.

1936 erhielt Wood eine Stelle als Assistant Professor für Bakteriologie am Iowa State College, wo er mit 13CO2 – erhalten von Alfred Nier – letztlich beweisen konnte, dass Kohlendioxid in den Carboxygruppen des Succinats fixiert wird. Aufbauend auf Woods Arbeiten konnten Earl Evans (1910–1999) und Louis Slotin 1940 mit 11CO2 zeigen, dass auch beim Menschen eine CO2-Fixierung stattfindet.

An der University of Minnesota, wohin Wood 1943 als Associate Professor für Physiologie wechselte, untersuchte er unter Verwendung von [13C]NaHCO3 (Natriumhydrogencarbonat) die CO2-Fixierung bei Tieren. 1946 ging Wood als neuer Lehrstuhlinhaber für Biochemie an die Western Reserve University in Cleveland, Ohio, aus der später die Case Western Reserve University (CWRU) wurde. Hier machte er ausgiebig Gebrauch von der Tracermethode, um verschiedene Stoffwechselwege aufzuklären. 1965 gab er die Leitung der Biochemie-Abteilung auf, behielt aber eine Professur und war wissenschaftlich auch noch über seine Emeritierung 1978 sehr aktiv, wobei er sich weiterhin überwiegend mit dem Stoffwechsel der Kohlensäure befasste. Weitere Arbeiten beschäftigten sich mit der Kinetik, Struktur, Sequenz und Genetik der Transcarboxylase (TC) aus Propionibakterien oder mit der Rolle von Pyrophosphat und Polyphosphaten im Energiestoffwechsel.

Wood war seit 1929 mit Mildred Davis verheiratet. Das Paar hatte drei Töchter. Harland Woods Grab befindet sich in Minnesota.

Auszeichnungen (Auswahl)

An der Case Western Reverse University School of Medicine ist ein Gebäude nach Wood benannt. Zu seinen Ehren wird jährlich eine Vorlesung gehalten.

Literatur

  • David A. Goldthwait, Richard W. Hanson: Harland Goff Wood. In: Biographical Memoir. National Academies Press, Washington D.C. 1996, S. 393–429 (PDF, 223 kB), online
  • Nicole Kresge, Robert D. Simoni, Robert L. Hill: The Discovery of Heterotrophic Carbon Dioxide Fixation by Harland G. Wood. In: Journal of Biological Chemistry 2005 280: e15. online

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eli Lilly and Company-Elanco Research Award Past Laureates. (Nicht mehr online verfügbar.) In: asm.org. Archiviert vom Original am 11. Juni 2016; abgerufen am 14. April 2018 (englisch).
  2. Book of Members 1780–present, Chapter W. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 14. April 2018 (englisch).
  3. Harland Goff Wood Nachruf im Jahrbuch 1992 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (PDF-Datei).
  4. Selman A. Waksman Award in Microbiology bei der National Academy of Sciences (nasonline.org); abgerufen am 14. Januar 2016
  5. Past Winners – Rosenstiel Award – Rosenstiel Basic Medical Sciences Research Center – Brandeis University. In: brandeis.edu. Abgerufen am 23. Januar 2016 (englisch).
  6. Harland G. Wood bei der National Science Foundation (nsf.gov); abgerufen am 23. Mai 2012