Hans Eisele (Fußballspieler)

Hans Eisele
Personalia
Geburtstag7. August 1940
GeburtsortDeutschland
Größe173 cm
PositionAbwehr
Junioren
JahreStation
0000–19581896 Stuttgart
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1958–1971VfB Stuttgart245 (5)
1971–1974DSV Alpine
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1962Deutschland U231 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Hans Eisele (* 7. August 1940; † 20. Oktober 2002) war ein deutscher Fußballspieler. Der Defensivspieler hat von 1963 bis 1971 für den VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga insgesamt 196 Ligaspiele absolviert und fünf Tore erzielt.

Laufbahn

Die Anfänge und Ausbildung im Jugendfußball hat Hans Eisele beim FV 1896 Stuttgart erfahren. 1958 wechselte er zum VfB Stuttgart und gewann mit deren Amateurmannschaft zuerst 1958/59 die Meisterschaft in der 2. Amateurliga und als Liganeuling 1959/60 auch die Meisterschaft in der 1. Amateurliga Württemberg. Zur Saison 1960/61 bekam er wie auch die zwei Mannschaftskollegen Werner Walter und Manfred Will, sowie aus der A-Jugend Klaus-Dieter Sieloff einen Vertrag für die Ligamannschaft des VfB in der damals erstklassigen Fußball-Oberliga Süd. Des Weiteren kamen noch Dieter Höller und Eberhard Pfisterer als Neuzugänge zu den weiß-roten Bewegungsspielern.

Unter Trainer Kurt Baluses debütierte Eisele am 23. April 1961 in der Oberliga Süd. Bei einem 2:0-Auswärtserfolg gegen Ulm 46 bildete er mit Günter Seibold das Verteidigerpaar. In seinem zweiten Oberligajahr, 1961/62, lief er noch vereinzelt an der Seite von Erich Retter auf und machte auch einige Spiele als Mittelläufer im damals überwiegend praktizierten WM-System. Insgesamt kam er 1961/62 auf 17 Oberligaeinsätze. Im dritten Oberligajahr, 1962/63, es war das letzte der erstklassigen Oberligaära, lief Eisele in allen 30 Rundenspielen auf. Als Verteidiger mit Seibold aber in der Hinrunde auch als Mittelläufer. In der Rückrunde spielte der VfB konstant in der Defensive mit Günter Sawitzki im Tor, Eisele und Seibold als Verteidigerpaar und in der Läuferreihe mit Rudi Entenmann, Sieloff und Pfisterer. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung rückte man noch vom 13. Rang der Hinrunde (11:19 Punkte) auf den 6. Rang mit 32:28 Punkten vor und wurde dadurch in die zur Saison 1963/64 startende Bundesliga aufgenommen. Insgesamt wird Eisele von 1960 bis 1963 in der Oberliga Süd mit 49 Ligaspielen und einem Tor geführt.[1] Seine persönlich gute Leistung wurde auch durch einen Einsatz in der Juniorennationalmannschaft U-23 belohnt. Am 24. Oktober 1962 war er beim Länderspiel in Lyon gegen Frankreich (0:1) als Mittelläufer im Einsatz. Mit Torhüter Horst Kirsch, den Verteidigern Walter (VfB) und Friedel Rausch, sowie den zwei Außenläufern Matthias Hemmersbach und Theodor Hoffmann (VfB) bildete er die Defensive der deutschen Juniorenauswahl.[2]

Am ersten Bundesligaspieltag, den 24. August 1963, gehörte Eisele der VfB-Mannschaft an, die mit 0:2 beim FC Schalke 04 verlor. Am Rundenende hatte er 22 Ligaspiele absolviert und zwei Tore erzielt und der VfB hatte den 5. Rang erreicht. Die nächsten drei Runden ging es mit dem VfB in der Tabelle nach unten. Das Resultat war zweimal der 12. und einmal der 11. Rang. Rudi Gutendorf und Albert Sing hatten die Nachfolge von Baluses angetreten, aber der Erfolg kehrte nicht nach Stuttgart zurück. Unter Gunther Baumann kämpfte man sich wieder in der Tabelle nach vorne, ehe in der Saison 1970/71 unter Branko Zebec wieder ein Rückschritt auf den 12. Rang folgen ließ. Eisele wurde unter Zebec als VfB-Kapitän Nachfolger von Theo Hoffmann und lief nochmals in 29 Ligaspielen auf, bevor er sich zur Saison 1971/72 in Österreich dem Donawitzer SV Alpine anschloss. Sein letztes Bundesligaspiel bestritt er am 5. Juni 1971 bei einem 2:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern an der Seite von Gerhard Heinze (Torhüter), Willi Entenmann, Reinhold Zech und Hans Arnold.

Der Bundesliga-Skandal unterbrach seine Laufbahn als Bundesligaspieler. Wegen seinerzeitiger Beteiligung an der Manipulation des VfB-Spieles bei Arminia Bielefeld (1:0) am 29. Mai 1971 wurde gegen Eisele am 22. Januar 1972 eine Sperre auf Lebenszeit zuzüglich einer Geldstrafe von 15.000 Mark ausgesprochen. Nach anfänglichem Zögern verzichtete Alpine Donawitz darauf, Eisele weiterhin einzusetzen,[3] und er konnte deshalb nur in 14 Spielen an der Seite von Mitspielern wie Johann Pirkner, Peter Pumm und Helmut Siber beim Erreichen des 6. Ranges mitwirken. Am 1. August 1973 wurde der Spieler durch den DFB begnadigt. Er beendete seine Karriere am Saisonende.

Hans Eisele starb an einer Nierenerkrankung.

Literatur

  • Hardy Grüne, Lorenz Knieriem: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 8: Spielerlexikon 1890–1963. Agon-Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7. S. 72.
  • Hardy Grüne: Mit dem Ring auf der Brust. Die Geschichte des VfB Stuttgart. Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2007. ISBN 978-3-89533-593-8.
  • Ulrich Merk, Andre Schulin: Bundesliga Chronik 1963/64. Agon Sportverlag. Kassel 2004. ISBN 3-89784-083-9.
  • Christian Karn, Reinhard Rehberg: Spielerlexikon 1963–1994. Agon Sportverlag. Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4. S. 119.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Werner Skrentny (Hrsg.): Als Morlock noch den Mondschein traf. Die Geschichte der Oberliga Süd 1945–1963. AGON-Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-175-4, S. 215.
  2. Karl-Heinz Heimann, Karl-Heinz Jens: Kicker-Almanach 1989. Copress-Verlag. München 1988. ISBN 3-7679-0245-1. S. 141
  3. Kicker Sportmagazin vom 13. März 1972, Seite 59