Hans-Joachim Lauth

Hans-Joachim Lauth (* 1957 in Mannheim) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.

Leben

Lauth studierte Politikwissenschaft, katholische Theologie und Pädagogik in Mainz und Bremen. Er erwarb das 1. Staatsexamen in Politikwissenschaft und katholischer Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er promovierte 1991 zum Dr. phil. mit einer Arbeit zum Politischen System von Mexiko an der Universität Mainz und habilitierte dort 2002 mit einer Arbeit zum Thema Demokratie und Demokratiemessung.

Von 1991 bis 1996 war er wissenschaftlicher Angestellter in den Bereichen Internationale Politik, Entwicklungsländerforschung und vergleichende Regierungslehre an der Uni Mainz. Von 1996 bis 2002 war er wissenschaftlicher Assistent (C 1) im Bereich Analyse und Vergleich politischer Systeme. Von 2002 bis 2004 hatte er eine dreisemestrige Professurvertretung am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau in der Pfalz, von 2004 bis 2005 eine dreisemestrige Vertretung einer Professur am Institut für politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg. Von 2005 bis 2008 lehrte er als Professor am Institut für Politikwissenschaft an der FernUniversität in Hagen und war Sprecher des DVPW-Arbeitskreises Interkultureller Demokratievergleich. Seit 2008 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende Politikwissenschaft und Systemlehre am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie (IPS) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Von 2009 bis 2011 leitete er als geschäftsführender Vorstand das Institut für Politikwissenschaft und Soziologie in Würzburg und war von 2010 bis 2013 Mitglied des Fakultätsrates der Philosophischen Fakultät II und Studiendekan der Philosophischen Fakultät II der Universität Würzburg. Seit 2010 ist er stellvertretender Direktor der Graduiertenschule Law, Economics & Society (GSLES). Von 2013 bis 2019 war er Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Senats der Universität Würzburg. Von 2015 bis 2019 war er Vorsitzender des Senats der Universität Würzburg.

Werke (Auswahl)

  • Der Staat in Lateinamerika. Die Staatskonzeption von Guillermo O'Donnell. Saarbrücken 1985, ISBN 3-88156-301-6.
  • Mexiko zwischen traditioneller Herrschaft und Modernisierung. Die Gewerkschaften im Wandel von Politik und Wirtschaft (1964–1988). Münster 1991, ISBN 3-88660-717-8.
  • mit Michael Becker, Gert Pickel (Hrsg.): Rechtsstaat und Demokratie. Theoretische und empirische Studien zum Recht in der Demokratie. Wiesbaden 2001, ISBN 978-3-531-13645-5.
  • Demokratie und Demokratiemessung. Eine konzeptionelle Grundlegung für den interkulturellen Vergleich. Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-13855-3.
  • mit Detlef Jahn, Gert Pickel und Susanne Pickel: Methoden der vergleichenden Politikwissenschaft. Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-16194-5.
  • mit Gert Pickel und Susanne Pickel: Vergleich politischer Systeme. Paderborn 2014, ISBN 3-8252-4000-2.
  • "Methoden der vergleichenden Politikwissenschaft", Wiesbaden 2008, zusammen mit Gert Pickel und Susanne Pickel, 2te aktualisierte und erweitere Auflage Wiesbaden 2015, ISBN 978-3658086350.

Projekte:

DFG-Forschungsprojekt unter der Leitung von Hans-Joachim Lauth: Die Demokratiematrix ist ein Instrument zur Messung der demokratischen Qualität. Basierend auf Daten des Varieties-of-Democracy-Projekts (V-Dem) bietet die Demokratiematrix Informationen für ca. 200 Staaten im Zeitraum zwischen 1900 und 2017. Die demokratische Qualität von politischen Systemen wird durch drei Dimensionen, fünf Institutionen und 15 Matrixfelder sowie drei Messebenen erfasst. Somit wird eine desaggregierte und differenzierte Messanlage realisiert, um Transformationsprozesse nachzuzeichnen sowie Qualitäts- und Demokratieprofile zu identifizieren.

DFG-Projekt "Lokale Selbstregelungen im Kontext schwacher Staatlichkeit in Antike und Moderne" Die interdisziplinäre DFG-Forschungsgruppe beschäftigt sich im Rahmen von sieben Teilprojekten mit Varianten lokaler Selbstregelungen im Kontext schwacher Staatlichkeit zwischen Antike und Moderne

Weblinks