Hans-Joachim Heusinger

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1989-1206-037 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA 3.0
Hans-Joachim Heusinger (rechts) mit Manfred Gerlach im Dezember 1989

Hans-Joachim Heusinger (* 7. April 1925 in Leipzig; † 26. Juni 2019[1]) war ein deutscher Politiker (LDPD). Er bekleidete von 1972 bis 1990 das Amt des Ministers der Justiz der DDR.

Leben

Der Sohn eines Arbeiters absolvierte nach dem Besuch der Volksschule von 1939 bis 1942 eine Ausbildung zum Elektromechaniker und war bis 1945 Soldat der Wehrmacht.

In den Jahren von 1945 bis 1951 arbeitete er als Elektromechaniker und Kabelmonteur. 1947 trat er der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) bei. Von 1951 bis 1952 war er Mitglied des Rates des Stadtbezirkes Leipzig-Mitte. Von 1952 bis 1957 war er Sekretär des Bezirksvorstandes Leipzig der LDPD. Von 1953 bis 1959 war er Abgeordneter der Bezirkstage Leipzig bzw. Cottbus sowie Mitglied des Rates des Bezirkes. Von 1955 bis 1960 absolvierte er ein Fernstudium an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften in Potsdam mit dem Abschluss als Diplomjurist. In den Jahren 1957 bis 1959 war Heusinger Direktor der Industrie- und Handelskammer Cottbus.

Seit 1957 war er Mitglied des Zentralvorstandes der LDPD und seines Politischen Ausschusses. Von 1959 bis 1973 war er Sekretär des Zentralvorstandes und von 1972 bis 1980 stellvertretender Vorsitzender der LDPD. Von 1958 bis 1961 war er außerdem Nachfolgekandidat und von 1961 bis März 1990 Abgeordneter der Volkskammer, zunächst als Mitglied des Rechtsausschusses, von 1963 bis 1973 Mitglied des Ausschusses für Industrie, Bauwesen und Verkehr. Von 1972 bis 1989 war er einer der stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates und bis zum 11. Januar 1990 als Nachfolger seines Parteikollegen Kurt Wünsche Minister der Justiz.

Heusinger war Mitglied der Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung und lebte zuletzt in Zeuthen.[2]

Auszeichnungen

Publikationen

  • Die Jahreshauptversammlungen 1969 müssen der Einbeziehung aller Mitglieder in die Erfüllung unserer Aufgaben und der Stärkung der Nationalen Front dienen! Referat in der 5. Zentralvorstandssitzung der LDPD am 2. Dezember 1968, Berlin 1968
  • Rechtssicherheit – garantiert für jeden, Berlin 1985

Literatur

  • Kurzbiografie zu: Heusinger, Hans-Joachim. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Dieter Hebig: Heusinger, Hans-Joachim. In: Gabriele Baumgartner, Ders. (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 978-3-598-11176-1, S. 315 f.
  • Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 9. Wahlperiode. Staatsverlag der DDR, Berlin 1987, ISBN 978-3-329-00119-4.

Weblinks

Commons: Hans-Joachim Heusinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige. In: Berliner Zeitung. Nr. 154, 6./7. Juli 2019, S. 14.
  2. Gratulation zum 92. Geburtstag. In: GRH-Mitteilungen. Nr. 4, 2017. Abgerufen am 5. Juli 2017.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bundesarchiv Bild 183-1989-1206-037, Presseerklärung Manfred Gerlach, Hans-Joachim Heusinger.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1989-1206-037 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN-ZB Settnik 6.12.89 We Berlin: Unmittelbar nach der Sitzung des Staatsrates erläuterte dessen amtierender Vorsitzender, Prof. Dr. Manfred Gerlach (l), die Beschlüsse des Gremiums. Er teilte mit, daß er nicht für das Amt des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR zu Verfügung stehe. Bei einer Verfassungsänderung und der eventuellen Einführung eines Präsidentenamtes werde er sich ebenfalls nicht als Kandidat bewerben. r: Hans-Joachim Heusinger, Minister der Justiz.
Flagge Liberal-Demokratische Partei Deutschlands.svg
Flagge der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) der DDR bis 1990