Hans-Günter Bruns

Hans-Günter Bruns
Personalia
Geburtstag15. November 1954
GeburtsortMülheim an der RuhrDeutschland
Größe179 cm
PositionAbwehr / Mittelfeld
Junioren
JahreStation
1965–RSV Mülheim a.d.R.
Rot-Weiss Mülheim a.d.R.
1971–1973FC Schalke 04
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1973–1976FC Schalke 0420 0(2)
1976–1978SG Wattenscheid 0958 (25)
1978–1979Borussia Mönchengladbach30 0(6)
1979–1980Fortuna Düsseldorf15 0(0)
1980–1990Borussia Mönchengladbach301 (55)
1990–1993Lobbericher SC 02
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1984Deutschland4 0(0)
Stationen als Trainer
JahreStation
2003–2004Adler Osterfeld
2004–2005VfB Speldorf
2005–2006SSVg Velbert
2006–2011Rot-Weiß Oberhausen
2011–2012Wuppertaler SV Borussia
2013SSVg Velbert
2014–2017DJK Arminia Klosterhardt
2017–2019BW Oberhausen-Lirich
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Hans-Günter Bruns (* 15. November 1954 in Mülheim an der Ruhr) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger Fußballtrainer. Den größten Teil seiner Spielerlaufbahn verbrachte er bei Borussia Mönchengladbach, mit der er 1979 den UEFA-Pokal, den bis dato letzten europäischen Titel der Vereinsgeschichte, gewann.

Sportliche Laufbahn

Vereinskarriere

Bruns meldete sich erst mit 11 Jahren bei einem Fußballverein in seiner Heimatstadt an, nachdem er lange Jahre nur auf der Straße Fußball gespielt hatte. Mit 17 Jahren wechselte er zu Schalke 04.[1]

In der Fußball-Bundesliga war er von 1973 bis 1990 für den FC Schalke 04, die SG Wattenscheid 09, Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach aktiv.[2] In seinen ersten Jahren als Profi spielte er im Mittelfeld, später vor allem auf der Libero-Position. Im Jahr 1979 war er im Kader der Mannschaft von Borussia Mönchengladbach, die UEFA-Cup Sieger wurde, und erzielte auf dem Weg zu den Finalspielen gegen den FK Roter Stern Belgrad, an denen er nicht teilnahm, jeweils einen Treffer gegen Benfica Lissabon und Manchester City. 1980 wurde er mit Fortuna Düsseldorf DFB-Pokalsieger, 1984 unterlag er mit Borussia Mönchengladbach im Finale desselben Wettbewerbs dem FC Bayern München nach Elfmeterschießen.

Auswahleinsätze

Für die deutsche Nationalmannschaft spielte er 1984 viermal.[3] Der Gladbacher stand im DFB-Aufgebot für die Europameisterschaft 1984, wurde in Frankreich aber nicht eingesetzt.

Weiterer Werdegang

Nach seinem Rückzug aus dem Profifußball war Bruns zunächst als Versicherungsvertreter tätig. Im Amateursport ließ er bis 1993 seine Karriere beim Lobbericher SC 02 ausklingen.

Trainerlaufbahn

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts trainierte er Adler Osterfeld in der Oberliga Nordrhein, später den VfB Speldorf in seiner Heimatstadt Mülheim und die SSVg Velbert. Ab 2006 wurde er Trainer von Rot-Weiß Oberhausen und führte den Verein 2007 als Meister der Oberliga Nordrhein zurück in die Regionalliga und in der Nachfolgesaison 2008 in die 2. Fußball-Bundesliga. In der Spielzeit 2008/09 wechselte er bei Rot-Weiß Oberhausen auf die Position des Sportlichen Leiters und tauschte somit mit Jürgen Luginger die Aufgaben. Nachdem Luginger aufgrund einer anhaltenden Negativ-Serie am 1. Februar 2010 seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte, sprang Bruns als Interimstrainer ein. Am 22. April 2010 wurde jedoch bekannt gegeben, dass er beide Ämter dauerhaft in der Saison 2010/11 behalten wird. Am 22. Februar 2011 wurde nach dem 1:3 gegen den VfL Osnabrück und aufgrund von Uneinigkeiten innerhalb des Vereins beschlossen, sich zu trennen. Hans Günter Bruns wurde einen Tag später durch Theo Schneider ersetzt.[4]

Am 22. September 2011 wurde Bruns als neuer Trainer des Regionalligisten Wuppertaler SV Borussia vorgestellt. Er trat dort die Nachfolge von Karsten Hutwelker an, von dem sich der Verein drei Tage zuvor getrennt hatte.[5] Im November 2012 wurde Bruns von seinen Aufgaben in Wuppertal wieder entbunden. Nach einem halben Jahr Pause übernahm er im April 2013 erneut den Trainerposten bei der SSVg Velbert, musste diesen jedoch bereits im November 2013 aufgrund der sportlichen Talfahrt des Vereins wieder abgeben.

Im April 2014 gab der Oberhausener Landesligist DJK Arminia Klosterhardt bekannt, Bruns als Cheftrainer für die neue Saison 2014/15 verpflichtet zu haben. Dort folgte er Michael Lorenz nach.[6] Nach zwei erfolgreichen Landesligajahren wurde Bruns im April 2017 von dem stark abstiegsgefährdeten Verein freigestellt, seine Nachfolge übernahm wieder Michael Lorenz.[7] Im November 2017 übernahm Bruns das Traineramt beim Bezirksligisten Blau-Weiß Oberhausen-Lirich.[8] Im Oktober 2019 trennten sich beide Seiten.[9] Aktuell fungiert er als Sportlicher Leiter bei den Sportfreunden Hamborn 07.

Trivia

Bruns ist verantwortlich für einen der bekanntesten Pfostentreffer der Bundesligageschichte. In der Saison 1983/84 spurtete er in München im Spiel gegen die Bayern mit einem Sololauf vorbei an der gegnerischen Hintermannschaft über das gesamte Spielfeld. Sein Torschuss prallte gegen den linken Innenpfosten, der Ball rollte auf der Torlinie zum rechten Pfosten und sprang von da aus zurück ins Feld, wo die Münchener Verteidigung dann klären konnte.[10]

Literatur

  • Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1963–1994. AGON Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-214-4, S. 78/79.
  • Fritz Tauber: Deutsche Fußballnationalspieler. Spielerstatistiken von A bis Z. AGON Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-397-4, S. 23.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ausführliches Interview in: RevierSport 97/2011, S. 60.f
  2. Matthias Arnhold: Hans-Günter Bruns – Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF.com, 26. November 2020, abgerufen am 27. November 2020.
  3. Matthias Arnhold: Hans-Günter Bruns – International Appearances. RSSSF.com, 26. November 2020, abgerufen am 27. November 2020.
  4. Schneider wird Nachfolger von Bruns. kicker.de, abgerufen am 22. Februar 2011.
  5. wuppertalersv.com: Hans-Günter Bruns ist neuer Chef-Trainer beim Wuppertaler SV (22. September 2011)
  6. Bruns übernimmt bei der Arminia. derwesten.de, abgerufen am 9. April 2014.
  7. reviersport.de
  8. reviersport.de: Hans-Günter Bruns übernimmt Bezirksligisten@1@2Vorlage:Toter Link/www.reviersport.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. reviersport.de
  10. Bruns’ doppelter Pfostentreffer. youtube.com, abgerufen am 30. August 2009.