Hampi

Hampi
Hampi (Indien)
Staat:Indien Indien
Bundesstaat:Karnataka
Distrikt:Ballari
Subdistrikt:Hosapete
Lage:15° 20′ N, 76° 28′ O
Höhe:426 m
Einwohner:2.777 (2011)[1]
Blick über den Ort
Blick über den Ort
Monumentensemble von Hampi
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem
Vertragsstaat(en):Indien Indien
Typ:Kultur
Kriterien:(i)(iii)(iv)
Fläche:04.187,24 ha
Pufferzone:19.453,62 ha
Referenz-Nr.:241bis
UNESCO-Region:Asien und Pazifik
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung:1986  (Sitzung 10)
Erweiterung:2012
Rote Liste:1999–2006

Hampi (Kannada: ಹಂಪೆ Hampe) ist eine historische Stätte im indischen Bundesstaat Karnataka, die früher als Vijayanagara, die Hauptstadt des letzten Hindu-Reiches von Vijayanagar war.

Lage

Hampi liegt auf dem Südufer des Tungabhadra-Flusses ca. 12 km nordöstlich der Stadt Hosapete im Distrikt Ballari im östlichen Zentral-Karnataka. Die Ruinen der Stadt liegen über 26 km² verstreut in einem einstmals gut zu verteidigenden Gebiet südlich des Flusses; von der anderen Seite ist das Gebiet von schwer zu durchquerenden Felshügeln eingefasst. Die Ruinen und das Dorf sind in eine außergewöhnliche Felslandschaft eingebettet und von fruchtbaren Bananenplantagen und Reisfeldern umgeben, die durch den Tunghabhadra-Fluss bewässert werden. Der von der indischen Regierung in der Nähe gebaute Tungabhadra-Staudamm versorgt die Gegend mit elektrischem Strom.

An den Ghats gibt es Fährboote, die einen auf die andere Flussseite bringen. An einigen Stellen kann immer noch mit kleinen runden Bambusbooten (Coracles), über den Fluss gesetzt werden um Anegondi zu erreichen, den nördlichen Außenposten der Stadt, von dem in einem weiten Gebiet nur noch sehr geringe Reste erhalten sind.

Geschichte

Gut 200 Jahre lang, von etwa 1343 bis 1565, war Hampi die Hauptstadt des Königreiches Vijayanagar. Auf dem Höhepunkt seiner Macht kontrollierte Vijayanagar, das als letztes großes Hindu-Reich gilt, fast ganz Südindien. Seine Hauptstadt soll zur Blütezeit rund 200.000, nach anderen Schätzungen sogar 500.000 Einwohner gehabt haben. Auf eine letzte Blütezeit Anfang des 16. Jahrhunderts folgten Thronstreitigkeiten. Nachdem sich vier der fünf Dekkan-Sultanate zusammengeschlossen hatten, führten sie einen gemeinsamen Krieg gegen das Reich von Vijayanagar, das in der Entscheidungsschlacht bei Talikota (1564) von den Moslemheeren vernichtend geschlagen wurde. Die Stadt wurde größtenteils zerstört, die überlebenden Bewohner wurden in die Flucht getrieben. Heute ist Hampi ein Dorf mit etwa 6.000 Einwohnern. Die archäologische Stätte gehört seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Archäologische Stätte

Von den Festungsmauern, die einst die Stadt umgeben hatten, sind nur noch geringe Reste erhalten, von den Palästen noch einige Grundmauern. Dafür haben zahlreiche Tempel aus hartem Granit überdauert. Erhalten blieben kleine Jaina-Tempelruinen aus dem 10. Jahrhundert, die aufwändigsten und am besten erhaltenen Tempel im Vijayanagara-Stil stammen aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Der Höhepunkt dieses Stils ist beim Vitthala-Tempel aus der Mitte des 15. Jahrhunderts erreicht. Er steht im Norden in Flussnähe, drei hohe Gopurams (Tortürme) begrenzen ein Areal von 164 × 94 m. Es gibt mehrere Mandapas (Vorhallen), darunter die übliche Hundertpfeilerhalle. Der Haupttempel ist Vishnu geweiht, dessen Reittier ist Garuda, der – einzigartig in Indien – in einem freistehenden, getreu nach dem hölzernen Modell in Stein gemeißelten Ratha (Tempelwagen) sitzt.

Der den Ort überragende, im Jahr 2017 renovierte, Virupaksha-Tempel und die zuführende Hampi-Bazaar-Straße ist von Einheimischen, Pilgern und Händlern aus anderen Bundesstaaten belebt.

Tourismus

© Vyacheslav Argenberg / http://www.vascoplanet.com/, CC BY 4.0
Garuda-Schrein als steinerner Tempelwagen (Ratha)

Im Laufe der 1990er Jahre wurde Hampi verstärkt zu einem touristischen Reiseziel, insbesondere für Rucksackreisende.[2] Beim Fluss und in unmittelbarer Nähe der Tempelanlagen, besonders in der Nähe des Virupaksha-Tempels, wurde der kleine Ort Hampi innerhalb weniger Jahre deutlich erweitert. Nach den Vorgaben der UNESCO wurden 2012 die Überreste der ehemaligen Villen an der Hampi-Bazaar-Straße freigelegt und die darauf befindlichen modernen Wohnhäuser abgerissen. 326 Dorfbewohner verloren ihre Häuser und Ladengeschäfte.[3]

Sonstiges

In und um Hampi leben zahlreiche Makaken, die keinerlei Menschenscheu haben. Wegen seiner Nähe zum Wasser ist der Ort von Moskitos geplagt, das Malaria-Risiko ist daher im Vergleich zum Rest Indiens hoch.

Weblinks

Commons: Hampi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.census2011.co.in
  2. Wolf Alexander Hanisch: Indien: Am Abend einen Joint. In: Die Zeit. 7. Februar 2012, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 18. Dezember 2017]).
  3. Gethin Chamberlain: India's Hampi heritage site families face eviction from historic ruins. In: The Observer. 26. Mai 2012, ISSN 0029-7712 (theguardian.com [abgerufen am 18. Dezember 2017]).

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Kallina Ratha. Vittala Temple. Ancient temples, Vijayanagara Empire, 14th century. Hampi, Karnataka, India.
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Vittala Temple. Ancient temples, Vijayanagara Empire, 14th century. Hampi, Karnataka, India.
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Inner Courtyard of Virupaksha Temple at Hampi
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Ruine in einer Bananenplantage (Hampi, Karnataka, Indien)
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Modern day Hampi is a mix of the old Vijayanagara temples and monuments, and some rather basic new buildings. Tour buses arrive at the parking lot down to the left, and outside the temple gates there are large numbers of guesthouses, restaurants and souvenir shops. Behind the dwelling area there's a busy ghat by the riverside.
Le temple d'Hanuman (Hampi, Inde) (14070575198).jpg
Autor/Urheber: Jean-Pierre Dalbéra from Paris, France, Lizenz: CC BY 2.0

Petit temple dédié à Hanuman à coté d'un frangipanier sur la colline de Hemakuta

La colline de Hemakuta faisait partie de la zone sacrée de la ville ancienne de Vijayanagar, elle était elle-même fortifiée, on y trouve de nombreux temples dédiés à Shiva et pavillons construits entre les IXè et XIVè siècles. Certains rochers sont sculptés avec des scènes du Ramayana en relation avec les légendes attachées au site : Rama y aurait rencontré le roi des singes déchu appelé Sugriva et dont le général était Hanuman.

Site officiel

hampi.in/hemakuta-hill
UgraNarasimha-Hampi-Karnataka-001.jpg
Autor/Urheber: Anand858, Lizenz: CC BY-SA 4.0
This is a picture of Ugra-narasimha (angry Narasimha) [on of the incarnation of god Vishnu] situated in Hampi - Karnataka. It is one of the UNESCO world heritage site