HTL Donaustadt

HTL Donaustadt
Logo der HTL Donaustadt
SchulformHöhere technische Bundeslehranstalt
Schulnummer922427
Gründung1983
Adresse

Donaustadtstraße 45
1220 Wien

OrtWien-Donaustadt
BundeslandWien
StaatÖsterreich
Koordinaten48° 13′ 19″ N, 16° 26′ 39″ O
TrägerRepublik Österreich
Schüler1300[1]
Lehrkräfte160[1]
LeitungKurt Stadler
Websitehtl-donaustadt.at

Die HTL Donaustadt (auch „HTL Wien 22“ oder „htl donaustadt“) ist eine Höhere Technische Lehranstalt in Wien, die 1983 auf einem ehemaligen Industriegelände errichtet wurde.[1] Sie bietet sowohl höhere fünfjährige Lehrgänge, die mit der Matura abschließen, als auch vierjährige Fachschul-Lehrgänge.

Ausbildungsformen

Gesamtansicht aller Gebäude mit dem Innenhof, den Turnsälen, dem Sportplatz und dem Beachvolleyplatz
Vordere Gebäudefront (Richtung Deinleingasse)
Haupteingang
Modell einer Satellitenschüssel an der Ecke Deinleingasse/Donaustadtstaße

Höhere Lehranstalten / Abendschulen

Der Eintritt in einen Lehrgang der höheren Abteilungen ist nach Absolvierung des 8. Pflichtschuljahres möglich. Der Abschluss dieser fünfjährigen Lehrgänge erfolgt mit Reife- und Diplomprüfung (Matura). Im Rahmen des Diplomprojekts müssen die Schüler dann das Erlernte nutzen, um eine spezifische technische Problemstellung in Teamarbeit zu lösen. Absolventen der höheren Abteilungen erhalten den Befähigungsnachweis zur Betriebsgründung und können nach drei Jahren einschlägiger Berufspraxis die Standesbezeichnung „Ingenieur“ beantragen. Die Bedingungen für die Verleihung des Ingenieurtitels sind nach dem Ingenieurgesetz 2017[2] geregelt und schließen ein Fachgespräch vor einer Zertifizierungskommission mit ein.

Die Ausbildung in den ersten drei Schuljahren der Tagesschule ist in den Abteilungen Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnologie ähnlich, sodass ein Wechsel zwischen den Abteilungen noch prinzipiell möglich ist. Ein Wechsel zu und speziell von der Abteilung für Informatik ist schwierig, da diese keinen Werkstättenunterricht anbietet und auch sonst im Lehrplan von den anderen Abteilungen stark abweicht.

In der Abendschule wird der Ausbildungszweig „Elektronik und Technische Informatik“ angeboten. Interessenten ab 17 Jahren können diesen Lehrgang in 6-10 Semestern im Abendunterricht besuchen.

Fachschulen

Ebenso wie bei den höheren Lehranstalten ist der Eintritt nach dem absolvierten 8. Pflichtschuljahr möglich. Der Lehrgang ist vierjährig und wird mit der Abschlussprüfung beendet.[3] Die Fachschulausbildung wird für die beiden Richtungen „Elektrotechnik“ und „Elektronik“ angeboten.

Höhere Abteilung für Informatik

Die Ausbildungsschwerpunkte sind Programmieren und Softwaretechnik, Projektmanagement und Betriebswirtschaftslehre. Unterrichtet werden im Laufe der Ausbildung mehrere Programmiersprachen, wie Java, C#, JavaScript und Python, sowie die Softwareentwicklung mit Hilfe von modernen Webframeworks. Teil der Ausbildung sind ebenso Datenbanksysteme und alle Methoden und Technologien die für die effiziente Entwicklung von fehlerarmer Software wesentlich sind (DevOps). Ebenso wird auf eine enge Verknüpfung mit den wirtschaftlichen Aspekten der Software-Industrie geachtet. Die wirtschaftliche Ausbildung schließt unter anderem die Arbeit in Übungsfirmen mit ein.

Die technischen Ausbildungsschwerpunkte werden durch mehrere Fächer abgedeckt:[4]

Höhere Abteilung und Fachschule Elektrotechnik

Diese Abteilung bietet zwei Ausbildungszweige, die höhere Abteilung und die Fachschule.[3] Alle Ausbildungszweige bieten gemeinsam eine grundlegende technische und humanistische Ausbildung. Während der ersten drei (Höhere Abteilung) bzw. vier (Fachschule) Jahrgänge wird den Schülern im Werkstättenunterricht der praktische Umgang mit verschiedenen Technologien, Arbeits- und Fertigungsmethoden vermittelt. Ab dem dritten Jahrgang der höheren Abteilung erfolgt außerdem der praktische Unterricht im Labor.

Die Ausbildungsschwerpunkte sind Energietechnik, Antriebstechnik, Automatisierungstechnik, Industrieelektronik und Informationstechnik. Ein wichtiger Bereich ist die Vernetzung von Computersystemen und das verteilte Berechnen von Daten in automatisierten Umgebungen. Im Zuge dessen werden ebenso Programmierkenntnisse, als auch Wissen im Umgang mit verschiedenen Netzwerk- und Computerumgebungen vermittelt.

Die Ausbildung in der Fachschule Elektrotechnik hat dieselben Schwerpunkte ist aber weitaus praktisch orientierter. Durch die 4-jährige praxisbezogene Werkstättenausbildung ist nach Absolvierung der Fachschule eine Ausbildung für ein breites Spektrum an Berufen gegeben.

Höhere Abteilung und Fachschule für „Elektronik und Technische Informatik“

Diese Abteilung bietet neben der höheren Abteilung, eine Fachschulausbildung und eine Abendschule an.

Ausbildungsschwerpunkte bilden neben dem Entwurf, der Fertigung und dem Test elektronischer Schaltungen und Geräte, das Hardware-nahe Programmieren von Mikrocontrollern und Embedded Systems, Wireless Communication, Digitale Signalverarbeitung und Avionikgrundlagen. Es erfolgt eine Ausbildung mit den Schwerpunkten Elektronik und Technische Informatik.[3] Die Werkstättenausbildung entspricht im Groben der in der Abteilung für Elektrotechnik und ebenso beginnt ab dem 3. Jahrgang die Ausbildung im Labor.

Die praktisch orientierte Ausbildung in der Fachschule bietet eine breitgefächerte Ausbildung in allen Themenbereichen der Elektronik. Durch die 4-jährige praxisbezogene Werkstättenausbildung ist auch hier nach Absolvierung der Fachschule eine Ausbildung für ein breites Berufsspektrum gegeben.

Höhere Abteilung für Informationstechnologie

Diese Abteilung bietet zwei Ausbildungszweige an, Netzwerktechnik und Medientechnik. Die Spezialisierung in einen der beiden Zweige erfolgt dabei im vierten und fünften Jahrgang.

In den ersten drei Jahren ist die Ausbildung für beide Zweige gleich und bietet, ähnlich wie Elektrotechnik und Elektronik, eine fachpraktische Ausbildung Computerpraktikum und Laborausbildung, legt aber einen gezielten Ausbildungsschwerpunkt auf IKT mit Informationsverarbeitung, -darstellung, -übertragung und -nutzung.[3][5]

Informationstechnologie - Netzwerktechnik

Die Schwerpunkte dieses Ausbildungszweigs bilden die Grundlagen der Netzwerktechnik, das Einrichten und Administrieren von Firmennetzwerken, die Konfiguration und der Betrieb von Serverdiensten, Kryptographie und die Programmierung von Webanwendungen. Ebenso erfolgt eine Ausbildung im Projektmanagement um die Planung und Umsetzung von IT-Projekten zu erlernen. Absolventen stehen neben dem Beruf des Systemadministrators und des Projektmanagers eine ganze Palette von Tätigkeiten in der Informationstechnik quer über viele Branchen offen.

Informationstechnologie - Medientechnik

Der Schwerpunkt dieses Ausbildungszweigs ist das Erlernen des richtigen Einsatz von Video, Fotografie und Audio für die Gestaltung von multimedialen Inhalten in den Bereichen Multimedia, Animation und Webentwicklung. Absolventen stehen daher insbesondere Berufe in der Medien- und Werbebranche offen.

Bekannte Absolventen und Schüler

Die weiße Fahne: Alle Kandidaten haben an diesem Tag die Matura bestanden (21. Juni 2004)
  • Heidi Hobel (Staatsmeisterin im Rudern)
  • Michaela Gigon (Weltmeisterin MTBO)
  • Lukas Pezenka (Weltmeister Open Taekwon-Do 2007 (Birmingham, TAGB), 5. Platz Open-Taekwon-Do WM 2005 (Cardiff, TAGB), Bronze ETF Open Taekwon-Do Euro-Cup 2004 (Herne, ETF))
  • Michael Wagner (Fußballspieler)
  • Marco Porak (Geschäftsführer der IBM Österreich seit Okt. 2021)[6]

Leitung

  • 1984–1990 Walter Heuritsch[1]
  • 1990–2002 Walter Wache
  • 2002–2003 Wolf-Dieter Strasser
  • 2003–2012 Christine Moravec
  • 2012–2014 Peter Kovar (interimistisch)
  • 2014–2020 Wilhelm Bonatz
  • Seit 2020 Kurt Stadler

Weblinks

Commons: HTL Donaustadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Chronik – htl donaustadt. In: htl-donaustadt.at. Abgerufen am 12. April 2020.
  2. Ingenieurgesetz 2017, BGBl. I Nr. 23/2017
  3. a b c d Höhere technische Bundeslehranstalt. In: berufsbildendeschulen.at. Abgerufen am 19. August 2022.
  4. Lehrplan Informatik – htl Donaustadt. In: htl-donaustadt.at. Abgerufen am 30. April 2023.
  5. Informationstechnologie und Kommunikationstechnik. In: htl-donaustadt.at. Abgerufen am 19. August 2022.
  6. Marco Porak, Generaldirektor IBM Österreich, im Porträt. In: newbusiness.at. Februar 2023, abgerufen am 16. November 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

HTL Donaustadt Weisse Fahne.jpg
White Flag: All students passed their final examns on that day (At the Main Entrance of HTL Donaustadt, a Higher Technical School in the 22nd Discrict of Vienna, Austria (For details read HTL Donaustadt (german))
Vorderansicht der HTL Donaustadt.jpg
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Vordere Gebäudefront (Richtung Deinleinstraße) mit dem Lehrereingang und dem Lehrerparkplatz
Haupteingang der HTL Donaustadt.jpg
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Der Haupteingang ist von der Deinleinstraße zugängig und ist zugleich der Schülereingang.
Bauliches Wahrzeichen der HTL Donaustadt.jpg
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Zwei dieser Modelle von Satellitenschüsseln befinden sich an der Ecke Deinleinstraße/Donaustadtstraße und sind das bauliche Wahrzeichen der HTL Donaustadt, das weithin sichtbar ist. Die Höhe beträgt in etwas 6 Meter, der Durchmesser etwas 3 Meter. Die Modelle sind nicht funktionsfähige Satellitenschüsseln.
HTL Donaustadt Logo.svg
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Logo der HTL Donaustadt, Wien
Gesamtansicht der HTL Donaustadt mit dem Innenhof.jpg
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Gesamtansicht der HTL Donaustadt mit dem begrünten Innenhof, den Turnsälen und dem Sportplatz.