Gustav Eberhard (Architekt)

Gustav Eberhard (* 5. Mai 1805 in Coburg; † 23. April 1880 in Gotha) war ein deutscher Architekt und Baubeamter (Hofbaurat) des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha.

Leben

Eberhard wurde als Sohn eines Baukondukteurs in Coburg geboren und besuchte das Gymnasium in Coburg. Durch ein Privatstudium bereitete er sich auf seinen Beruf als Architekt vor. Er studierte 1824 in Paris bei A. Leclerc und unternahm 1826 ausgedehnte Reisen in Italien, wobei er von Reinié-Gretry begleitet wurde.

1827 kehrte er nach Coburg zurück und war seit 1828 im gothaischen Staatsdienst. Er war maßgeblich beteiligt an der Projektierung von Schloss Reinhardsbrunn und an der Planung mehrerer repräsentativer Bauten im Herzogtum. 1842 wurde er zum Baurat ernannt. 1846 organisierte er in Gotha die 5. Versammlung deutscher Architekten mit 120 Teilnehmern. 1859 wurde er Geheimer Regierungsrat.

Nach einer Erkrankung ging er 1865 in Pension und verstarb 15 Jahre später in Gotha.[1]

Der Baumeister und Architekt Bruno Eberhard (1836–1901) war sein Sohn, der Astronom Gustav Eberhard war sein Enkel und der Sinologe und Ethnologe Wolfram Eberhard war sein Urenkel.

Bauten

  • 1834: Obelisk auf dem Rondell bei Oberhof
  • 1834–1837: Jagdschloss Waidmannsheil in Saaldorf
  • 1837–1839: Hoftheater Gotha (nach Vorentwürfen von Karl Friedrich Schinkel)
  • 1837–1838: Villa Madelung in Gotha, Gartenstraße 31 (2007 von der Baugesellschaft Gotha abgerissen)
  • 1841: Verwaltungsgebäude der Gothaer Feuerversicherungsbank, auf dem Gelände der heutigen Hauptpost am Ekhofplatz
  • 1843–1845: Kaserne Bürgeraue 2, Gotha, heute Kaufland-Filiale
  • 1844–1846: St.-Bonifatius-Kirche in Gierstädt
  • 1847–1848: Herzoglicher Marstall, Gotha, Parkallee 1; Stammhaus der Gothaer Lebensversicherungsbank
  • 1849: Umbau Hofjägerhaus (Villa Glenck), Gotha, Mozartstraße 5
  • 1850: Neubau der Gothaer Lebensversicherungsbank (Villa Albany) in Gotha, Bahnhofstraße 2–4
  • 1855: Katholische Kirche St. Bonifatius in Gotha, Schützenallee 22
  • 1856–1859: Sternwarte Gotha, Jägerstraße 7 (in Zusammenarbeit mit Peter Andreas Hansen und Robert Scherzer)
  • 1853–1858: Herzogliches Mausoleum auf dem Friedhof am Glockenberg in Coburg, Hinterer Glockenberg 4

Schriften

  • Das neue herzogliche Marstallgebäude in Gotha. (= Architektonisches Album, Band 16.) Riegel, Berlin / Potsdam 1856.

Literatur

  • Mark Escherich: Gustav Eberhard. Architekt der Herzöge von Sachsen-Coburg-Gotha. In: Gothaisches Museums-Jahrbuch, Band 9 (2006), Jena 2005, S. 191–198.
  • Matthias Wenzel: Unauslöschbare Spuren im Stadtbild hinterlassen. Baumeister, Künstler und Architekten in Gotha: Der Geheime Regierungs- und Baurat Gustav Eberhard (1805–1880). In: Thüringische Landeszeitung. 26. November 2016 (online).

Einzelnachweise

  1. Helmut Roob, Günter Scheffler: Gothaer Persönlichkeiten, ISBN 3-932081-37-4, Thino-Verlag, 2. Auflage 2006, S. 36

Weblinks

Commons: Gustav Eberhard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Das Jagdschloss Waidmannsheil in Saaldorf, um 1907

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