Gustav Becking

Gustav Wilhelm Becking (* 4. März 1894 in Bremen; † 9. Mai 1945 in Prag) war ein Musikwissenschaftler und Professor an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag.

Leben

Gustav Becking studierte an den Universitäten in Leipzig, Heidelberg und Berlin Musikwissenschaften und promovierte im Jahre 1920 in Leipzig zum Doktor der Philosophie, habilitierte sich 1922 an der Universität Erlangen und wurde 1928 außerordentlicher Professor. Im Jahre 1930 als ordentlicher Professor für Musikgeschichte an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag war er Vorstandsmitglied der deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst und Leiter der Musikabteilung. Im Jahre 1937 und 1938 fanden durch seine Initiative Musikfestspiele in Teplitz-Schönau (Teplice) in Westböhmen statt. 1938 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1] Becking beantragte am 13. April 1939 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 7.165.012).[2][3] Die Forschungsschwerpunkte von Gustav Becking waren die Musikepochen der Bevölkerungsschichten in Böhmen. Becking wurde zum Ende des Zweiten Weltkriegs zum Volkssturm einberufen und kam einen Tag nach Kriegsende in Prag ums Leben.[4]

Becking war Alter Herr des Akademischen Gesangvereins Heidelberg.[5]

Werke

  • Studien zu Beethovens Personalstil. Das Scherzothema. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1921.
  • Der musikalische Rhythmus als Erkenntnisquelle. Benno Filser Verlag, Augsburg 1928.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 34.
  2. Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/1520365
  3. Klaas-Hinrich Ehlers, Strukturalismus in der deutschen Sprachwissenschaft – Die Rezeption der Prager Schule zwischen 1926 und 1945, Gruyter Verlag, Berlin, 2005, ISBN 3-11-018264-5, Seite 452
  4. https://repositorium.uni-osnabrueck.de/bitstream/urn:nbn:de:gbv:700-2007091013/2/E-Diss699_Thesis.pdf
  5. Harald Lönnecker: „… Das einzige, was von mir bleiben wird“. Die Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken 1880–2000. Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-00-028568-4, S. 179

Weblinks